Vigo
Vigo | ||
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Zentrum und Hafen von Vigo | ||
Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Galicien | |
Provinz: | Pontevedra | |
Comarca: | Vigo | |
Koordinaten | 42° 14′ N, 8° 43′ W | |
Höhe: | 0 msnm | |
Fläche: | 109,06 km² | |
Einwohner: | 295.364 (1. Jan. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 2.708 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 36200–36392 | |
Gemeindenummer (INE): | 36057 | |
Nächster Flughafen: | Flughafen Vigo | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Abel Caballero Álvarez (PSOE) | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Praza do Rei, 1, 36202 Vigo, Tel.: +34 986 81 01 00 | |
Website: | hoxe.vigo.org | |
Lage der Stadt | ||
Vigo (galicisch und spanisch [ˈbiɣo]) ist eine Hafen- und Industriestadt mit 295.364 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) in der Provinz Pontevedra in der autonomen Region Galicien (Galicia) im Nordwesten Spaniens. Die an der Ría de Vigo gelegene Universitätsstadt ist die größte Stadt Galiciens.
Geographie
Lage
Vigo liegt im Süden der nach der Stadt benannten etwa 35 Kilometer langen Ría de Vigo, die zu den Rías Baixas zählt, am Atlantischen Ozean. Die Stadt erstreckt sich an den Hängen des Monte del Castro rund um einen Naturhafen.[2]
Im Nordosten grenzt die Stadt an Redondela, im Osten an Mos, im Süden an O Porriño und Gondomar und im Südwesten an Nigrán.
Klima
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Vigo (Aeropuerto) (261 m)
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Geschichte
Vigo wurde von den Römern gegründet (Vicus). Die spätere mittelalterliche Siedlung befand sich am Fuße des Berges O Castro und schloss das heutige Altstadtviertel Berbés mit ein.
Ende des 10. Jahrhunderts fiel Maurenherrscher Almansor über die Stadt her, und erst im Jahr 1170 konnte Fernando II. (reg. 1157–1188) Vigo neu besiedeln. Ständige Raubzüge der Normannen und die Pest im 14. Jahrhundert, bei der fast die gesamte Bevölkerung starb, setzten den Viguesen stark zu. Nachdem Karl V. die Stadt 1529 mit Privilegien ausgestattet hatte, blühte Vigo vor allem durch den Südamerika-Handel auf. Sir Francis Drake ließ die unbefestigte Stadt 1589 im Zuge der Gegenarmada gründlich zerstören. Im Jahr 1619 plünderten türkische Piraten in der Ría de Vigo, danach bekam Vigo seine Stadtmauern. 1702 endete die Seeschlacht bei Vigo im Spanischen Erbfolgekrieg zwischen einer spanisch-französischen Goldarmada und englisch-niederländischen Geschwadern mit einem Raubzug der siegreichen Engländer durch Vigo. Napoleons Truppen marschierten 1808 in der Stadt ein, nach drei Monaten französischer Besatzung wurden sie von den Viguesen wieder vertrieben. Um 1840 lebten nur noch 5500 Menschen in Vigo. Bereits 1853 erschien der Faro de Vigo, die älteste Zeitung Spaniens.
Im Zweiten Weltkrieg war Vigo einer der Stützpunkte der deutschen U-Bootwaffe in Spanien. Zwar hatte Spanien sich für neutral erklärt, doch nicht zuletzt durch die deutsche Unterstützung im Spanischen Bürgerkrieg war die Franco-Diktatur dem NS-Staat gegenüber lange Zeit positiv eingestellt und duldete in der Zeit von 1940 bis 1942 die Verletzung der Neutralität. Die Versorgungsstützpunkte waren in der Regel Handelsschiffe. Im Buch und im Film „Das Boot“ wurde dieser Sachverhalt aufgenommen.[3]
Nach der Transición wurde Vigo neben Madrid zu einem der Zentren der Movida, des kulturellen Aufbruchs nach dem Ende der Franco-Diktatur.
Im Jahre 1980 versenkte die Tierschutzorganisation Sea Shepherd im Hafen von Vigo die Walfangschiffe Isba I und Isba II.
Bevölkerungsentwicklung
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Quelle:INE-Archiv – grafische Aufarbeitung für Wikipedia
Wirtschaft und Verkehr
Vigo orientiert sich traditionell stark am Atlantischen Ozean; die Stadt verfügt über einen der größten natürlichen Häfen Spaniens und ist Standort der größten Fischereiflotte des Landes. Der Hafen von Vigo hat bei der Versorgung mit Meeresprodukten für den menschlichen Verzehr die weltweit größte Bedeutung. Vigo ist Sitz der Europäischen Fischereiaufsichtsagentur. In Vigo befindet sich darüber hinaus ein Werk des französischen Automobilherstellers Groupe PSA (Peugeot-Citroën), in dem die Modelle C4 Picasso und Berlingo hergestellt werden.
Beschäftigte | Anteil in Prozent | ||||
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TOTAL | 99.545 | 100 | |||
Ackerbau, Viehzucht und Fischerei | 602 | 0,60 | |||
Industrie | 16.169 | 16,25 | |||
Bauwirtschaft | 4.195 | 4,21 | |||
Dienstleistungsbetriebe | 78.579 | 78,94 | |||
* Daten aus dem Statistischen Amt für Wirtschaftliche Entwicklung in Galicien, IGE |
Verkehr
Vigo ist Endpunkt der Eisenbahnlinie Monforte–Ourense–Vigo. Im Zuge des Anschlusses von Vigo an das spanische Hochgeschwindigkeitsnetz wurde der Hauptbahnhof Vigo-Urzáiz von 2011 bis 2015 zeitweise stillgelegt und der neue Bahnhof Vigo-Guixar errichtet. Dieser sollte nach ursprünglichen Planungen wieder aufgelassen werden, ist aber heute der wichtigste Fernverkehrshalt in Vigo. Es gibt Bestrebungen, die beiden Kopfbahnhöfe mit einem Tunnel miteinander zu verbinden, sodass Züge der Linie A Coruña–Lissabon ohne Kopfmachen in Vigo-Urzáiz halten könnten.[4] Es bestehen Zugverbindungen innerhalb Galiciens, nach Barcelona, Valencia, Madrid und Bilbao sowie mit dem Celta ins portugiesische Porto.
An das spanische Fernstraßennetz ist Vigo durch die Autopista AP-9 angeschlossen, die östlich an der Stadt vorbeiführt. Von der Abfahrt Vigo bis ins Zentrum führt die Autopista AP-9V. Des Weiteren besteht über die Autovía A-52 eine Verbindung nach Ourense.
Die Stadt ist über den in neun Kilometer Entfernung auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Redondela liegenden Flughafen Vigo per Flugzeug erreichbar. Die Fluggesellschaften Iberia, Air Europa und Air France verbinden den internationalen Flughafen von Vigo-Peinador mit Direktflügen (mehrmals täglich) nach Barcelona, Bilbao, Madrid, Paris, (einmal täglich, mehrmals wöchentlich oder wöchentlich) Alicante, Gran Canaria, Málaga, Palma, Sevilla und Teneriffa, seit Sommer 2008 auch nach London.
Von Vigo aus führen Fährverbindungen nach Cangas und Moaña auf der gegenüberliegenden Seite der Ría de Vigo sowie zu den Illas Cíes.
Bildung
Vigo ist Standort einer technisch ausgerichteten Universität, an der mehr als 20.000 Studenten eingeschrieben sind.
Sport
Im Fußball gibt es mit Celta Vigo eine in der Primera División (höchste spanische Liga) spielende Profimannschaft, die mehrfach an der Europa League bzw. dem UEFA-Pokal teilnahm und in der UEFA Champions League 2003/04 das Achtelfinale erreichte. Zudem spielt der Coruxo FC in der drittklassigen Segunda División B. Der Handballverein SD Octavio spielte mehrfach in der höchsten spanischen Handballliga.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Von den drei Illas Cíes (der Ría de Vigo vorgelagerte Inseln) sind nur die Illa do Norte und die sich südlich anschließende Illa do Faro mit der Fähre zu erreichen; für die kleinere Illa do Sur benötigt man ein eigenes Boot. Der 433 Hektar große Archipel ist ein beliebtes Naherholungsgebiet mit Stränden und Naturschutzgebiet, wo man nistende Möwen, Kormorane und Fischreiher beobachten kann. Der Strand Playa de Rodas der Illa do Norte wurde von der britischen Tageszeitung The Guardian zum schönsten Strand der Welt gewählt.
- die Altstadt, das alte Fischerviertel Berbés und der Hafen
- Vigo besitzt den einzigen Zoo Galiciens, er liegt auf einem 240 m hohen Berg, ist etwa 45.000 m² groß und beherbergt rund 600 Tiere (Löwen, Pumas, Schwarzbären, Bisons und Reptilien).
- die Rande-Brücke an einer Verengung der Ria
- O Castro, die alte Festung von Vigo
- die Playa de Samil, der größte Strand der Stadt
- die Einkaufsstraßen Príncipe, Urzáiz und Gran Vía
- In den eingemeindeten Vororten Bembrive und Castrelos steht jeweils eine sehenswerte romanische Kirche.
- Im Parque de Castrelos befindet sich das Stadtmuseum (Museo Quiñones de León).
- Die Punkband Siniestro total stammt aus Vigo.
Städtepartnerschaften
Vigo unterhält Städtepartnerschaften mit
- Buenos Aires (Argentinien)[5]
- Caracas (Venezuela)[5]
- Las Palmas de Gran Canaria (Spanien)[6]
- Lorient (Frankreich)[5]
- Narsaq (Grönland)[5]
- Porto (Portugal)[7]
- Qingdao (China)[8]
Söhne und Töchter der Stadt
- Casimiro Marcó del Pont (1777–1819), Soldat und von 1815 bis 1818 letzter Gouverneur von Chile
- Domingo García y Vásquez (1859–1912), Maler
- Leopoldo Eijo y Garay (1878–1963), Bischof
- Urania Mella Serrano (1899–1945), Politikerin
- Cesáreo González (1903–1968), Filmproduzent
- Antonio Rodríguez Lesende (1905–1979), argentinischer Tangosänger
- Carlos Muñoz (1919–2005), Schauspieler
- Manolo Fábregas (1921–1996), Schauspieler, Regisseur und Filmproduzent
- Pahiño (1923–2012), Fußballspieler
- Luis Barboo (1927–2001), Schauspieler
- Santiago Torres Bernárdez (* 1929), Jurist
- Concepcion Picciotto (1935–2016), Friedensaktivistin
- Julián Ríos (* 1941), Schriftsteller
- Javier Álvarez (* 1943), Leichtathlet
- Fernando Zunzunegui (1943–2014), Fußballspieler
- Luisa Fernandez (* 1961), Sängerin
- Julio Luis Martínez Martínez (* 1964), Moraltheologe
- Alejandro Gómez (1967–2021), Leichtathlet
- Iván Ferreiro (* 1970), Sänger
- Carlos Núñez (* 1971), Celtic-Folk-Musiker
- Domingo Villar (1971–2022), Schriftsteller
- Jacinto Rey (* 1972), Schriftsteller
- Quique Álvarez (* 1975), Fußballspieler
- Ramón Souto (* 1976), Komponist
- Begoña Fernández (* 1980), Handballspielerin
- Lucía Martínez (* 1982), Schlagzeugerin
- Borja Oubiña (* 1982), Fußballspieler
- Roi Sánchez (* 1984), Handballtrainer
- Yago Vázquez (* 1984), Jazzmusiker
- Roberto Lago (* 1985), Fußballspieler
- Xisela Aranda (* 1986), Squashspielerin
- Jonathan Pereira Rodríguez (* 1987), Fußballspieler
- Iago Falque (* 1990), Fußballspieler
- Diego Mariño (* 1990), Fußballspieler
- Nicolás Rodríguez (* 1991), Segler
- Jonny Otto (* 1994), Fußballspieler
- Santi Mina (* 1995), Fußballspieler
- Guille Bueno (* 2002), Fußballspieler
Literatur
- José de Santiago y Gómez: Historia de Vigo y su comarca. 1896 (spanisch, online).
Weblinks
- Informationen zur Stadt
- Website des Großraums Vigo
- Fotos der Stadt und Umgebung (spanisch und englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Cifras oficiales de población resultantes de la revisión del Padrón municipal a 1 de enero. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsfortschreibung).
- ↑ José de Santiago y Gómez: Historia de Vigo y su comarca. 1896 (spanisch, online [abgerufen am 14. Februar 2018]).
- ↑ Deutsches U-Boot Museum
- ↑ UGT propone conectar las estaciones de Guixar y Urzaiz y dar continuidad al eje atlántico. La Voz de Galicia, 22. März 2017, abgerufen am 14. Februar 2018 (spanisch).
- ↑ a b c d Nuestros hermanos esquimales. La Voz de Galicia, 24. März 2013, abgerufen am 14. Februar 2018 (spanisch).
- ↑ Vigo se hermana con Las Palmas tras una iniciativa de gallegos en Canarias, auf atlantico.net, 1. Juni 2010, abgerufen am 14. Februar 2018 (spanisch).
- ↑ Vigo y Oporto cumplen 30 años de hermanamiento auf atlantico.net, 24. Oktober 2016, abgerufen am 14. Februar 2018 (spanisch).
- ↑ Vigo se hermana con la urbe china de Qingdao, Faro de Vigo, 14. Mai 2016, abgerufen am 14. Februar 2018 (spanisch).