Protestantisches Schulhaus (Dirmstein)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. September 2022 um 07:52 Uhr durch imported>Mundartpoet(34634) (ref aktualisiert u. a.).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Ehemaliges protestantisches Schulhaus
Heute protestantisches Gemeindehaus

Heute protestantisches Gemeindehaus

Daten
Ort Dirmstein
Bauherrin Protestantische Kirchengemeinde Dirmstein
Baustil Spätklassizismus
Baujahr 1879
Grundfläche 230 m²
Koordinaten 49° 33′ 43,12″ N, 8° 14′ 47,64″ OKoordinaten: 49° 33′ 43,12″ N, 8° 14′ 47,64″ O
Ehemaliges protestantisches Schulhaus (Rheinland-Pfalz)
Besonderheiten
• Schulhaus → Pfarrhaus → Gemeindehaus

Das ehemalige protestantische Schulhaus in der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Dirmstein ist ein denkmalgeschütztes[1] Backstein­gebäude mit Sandsteinsockel, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Wegen seiner gleichermaßen repräsentativen wie typisierten Ausgestaltung wird es als beispielhaft für ländliche Schulbauten seiner Entstehungszeit angesehen. Heute dient es als protestantisches Gemeindehaus.

Geographische Lage

Das Haus steht am südwestlichen Rand des alten Oberdorfs.[2] Es liegt auf einer Höhe von 102 m ü. NHN[3] hinter einem ummauerten Vorgarten in der Laumersheimer Straße 2, die einst „Hintere Gass“ genannt wurde, an deren Einmündung in die Straße Affenstein. Seine östliche Giebelwand weist zur „Fechtschule“ am Eingang des Kellergartens hin.

Gebäude

Das Gebäude ist ein eineinhalbgeschossiger klassizistischer Klinkerbau unter traufständigem Satteldach. Die zur Straße zeigende symmetrische Fassade besitzt den bei Schulhäusern üblichen Mitteleingang, der durch einen Risalit mit übergiebeltem Zwerchhaus hervorgehoben wird. Die rechteckigen Fenster sind architraviert und horizontal verdacht, das gleichermaßen ausgeführte Portal wird noch stärker durch seine Giebelverdachung betont. Im Dachgeschoss befindet sich die frühere Schulmeister­wohnung, die beiderseits des Risalits eine Gaube aufweist. Im Inneren blieben aus der Erbauungszeit eine Holztreppe zum Obergeschoss sowie einer der beiden Säle erhalten.

Baugeschichte

Als die Pfalz 1816 nach den Befreiungskriegen unter bayerische Verwaltung gekommen war, wurde auch das Schulwesen reformiert. Dies bedeutete insbesondere die Einrichtung von Konfessionsschulen. In Dirmstein traten das 1820 erbaute katholische sowie das wohl nur wenig später errichtete, aber kleinere protestantische Schulhaus an die Stelle der Schule, die konfessionsübergreifend rund hundert Jahre lang meist im damaligen Rathaus betrieben worden war. Das heutige Gebäude nahm dann 1879 die Stelle des zu klein gewordenen Ursprungsbaues ein. Es diente in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts der Protestantischen Kirchengemeinde zunächst als Pfarrhaus, ehe es innerhalb der Protestantischen Kirche eine Umnutzung zum Gemeindehaus erfuhr.

Literatur

  • Georg Peter Karn, Ulrike Weber (Bearb.): Kreis Bad Dürkheim. Stadt Grünstadt, Verbandsgemeinden Freinsheim, Grünstadt-Land und Hettenleidelheim (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 13.2). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2006, ISBN 3-88462-215-3.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Bad Dürkheim. Mainz 2022, S. 28 (PDF; 5,1 MB).
  2. Die Namen Oberdorf und Niederdorf für die beiden Siedlungskerne von Dirmstein leiten sich von der Lage oben bzw. unten am Eckbach ab, der Dirmstein von West nach Ost durchfließt.
  3. Standort des Protestantischen Schulhauses auf: Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise), abgerufen am 31. März 2021.