Alherd Bacharewitsch

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Alherd Bacharewitsch
Kyrillisch (Belarussisch)
Альгерд Бахарэвіч
Łacinka: Alhierd Bacharevič
Transl.: Al'herd Bacharėvič
Transkr.: Alherd Bacharewitsch

Alherd Bacharewitsch (Alhierd Bacharevič) (* 1975 in Minsk, Belarus) ist ein belarussischer Schriftsteller und Übersetzer deutscher Literatur (Hans Magnus Enzensberger, Jan Wagner, Wilhelm Hauff, Hanns Heinz Ewers u. a.). Er schreibt ausschließlich belarussisch (Taraschkewiza) und veröffentlicht seine Texte in den wichtigsten Literaturzeitschriften des Landes. Seine Bücher erscheinen im unabhängigen Minsker Lohwinau-Verlag, in den Verlagen Goliafy, Januškievič und Viasna sowie bei Radio Svaboda. Texte des Autors wurden ins Deutsche, Englische, Französische, Tschechische, Ukrainische, Polnische, Bulgarische, Slowenische und Russische übersetzt. 2008 erschien in der Serie Biblioteka Białoruska des polnischen Verlags Kolegium Europy Wschodniej (Wrocław) ein polnisch-belarussischer Band mit ausgewählten Erzählungen unter dem Titel Talent do jąkania się, 2010 der Roman Die Elster auf dem Galgen in deutscher Sprache im Leipziger Literaturverlag, 2017 Bacharevičs kleine medizinische Enzyklopädie in Lublin im Verlag Warsztaty Kultury in polnischer Übersetzung. 2021 erschien sein Band Sie haben schon verloren über Repression und Protest in seiner belarussischen Heimat.

Bacharewitsch lebt und arbeitet in Graz[1], wo er gemeinsam mit seiner Ehefrau Julia Cimafiejeva im Dezember 2020 als "Writers-in-Exile-Stipendium" der Stadt Graz aufgenommen wurde.[2] Er ist Mitglied des PEN Belarus und Mitgründer des PEN Berlin.[3]

Werke

  • Практычны дапаможнік па руйнаваньні гарадоў (Praxishandbuch zur Zerstörung von Städten), 2002
  • Натуральная афарбоўка (Die natürliche Färbung), 2003
  • Ніякай літасьці Валянціне Г. (Keine Gnade für Valjanzina H.), 2006
  • Праклятыя госьці сталіцы (Verdammte Hauptstadtgäste. Roman), 2008
  • Сарока на шыбеніцы (Die Elster auf dem Galgen. Roman), 2009
  • Вільгельм Гаўф: Халоднае сэрца (Wilhelm Hauff: Das kalte Herz. Übersetzung und Nachwort von Alherd Bacharewitsch), 2009
  • Малая мэдычная энцыкляпэдыя Бахарэвіча (Bacharevičs kleine medizinische Enzyklopädie), 2011
  • Шабаны. Гісторыя аднаго зьнікненьня (Šabany. Geschichte eines Verschwindens. Roman), 2012
  • Гамбурскі рахунак Бахарэвіча, 2012
  • Каляндар Бахарэвіча (Bacharevičs Kalender), 2014
  • Ніякай літасьці Альгерду Б. (Keine Gnade für Alhierd B.), 2014
  • Дзеці Аліндаркі (Alindarkas Kinder), 2014
  • Белая муха, забойца мужчын (Die weiße Fliege), 2015
  • Бэзавы і чорны. Парыж праз акуляры беларускай літаратуры (Flieder und Schwarz. Paris durch das Prisma der belarussischen Literatur), 2016
  • Сабакі Эўропы (Die Hunde Europas), 2017
  • Апошняя кніга пана А. (Das letzte Buch des Herrn A.), 2020
  • Тэатр шчасьлівых дзяцей (Das Theater der glücklichen Kinder), 2021
  • Плошча Перамогі (Der Platz des Sieges), 2021
  • Vieršy / Вершы (Gedichte), 2022

auf deutsch:

  • Die Elster auf dem Galgen, aus dem Belarussischen von Thomas Weiler, Leipziger Literaturverlag, Leipzig 2010. ISBN 978-3-86660-104-8.
  • Berlin, Paris und das Dorf. Essays, aus dem Belarussischen von Thomas Weiler und Tina Wünschmann, edition.fotoTAPETA, Berlin 2019. ISBN 978-3-940524-81-2.
  • Sie haben schon verloren. Revolution und Revolte in Belarus, edition.fotoTAPETA, Berlin 2021. ISBN 978-3-949262-05-0.

Auszeichnungen

  • 2021 Erwin-Piscator-Preis
  • 2017 Stipendium des Baltic Center for Writers and Translators (Visby, Schweden)
  • 2016 2. Jerzy-Giedroyc-Literaturpreis für Weiße Fliege
  • 2016 Stipendium Centre International de Recollettes (Paris)
  • 2015 3. Jerzy-Giedroyc-Literaturpreis für Alindarkas Kinder
  • 2015 Zalataja litara-Preis für Keine Gnade für Alhierd B.
  • 2013 2. Jerzy-Giedroyc-Literaturpreis für Hamburski rachunak Bacharevica
  • 2012 2. Jerzy-Giedroyc-Literaturpreis für Bacharevičs kleine medizinische Enzyklopädie
  • 2011 Stipendium Heinrich-Böll-Stiftung, Heinrich-Böll-Haus Langenbroich
  • 2008–2010 Writers in Exile-Stipendium des P.E.N.-Zentrums Deutschland
  • 2007 Teilnahme an der Übersetzerwerkstatt des LCB Literarisches Colloquium Berlin[4]
  • 2006 Stipendium des Internationalen Hauses der Autoren Graz[5]
  • 2006 Belarussischer Schriftsteller des Jahres (Umfrage auf Nowaja Europa)
  • 2002 Hlinjany Wjales (einziger unabhängiger belarussischer Literaturpreis)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13. August 2021, Seite 10.
  2. Autoren-Paar aus Weißrussland im Grazer "Writer in Exile"-Programm. Abgerufen am 14. Juli 2022 (österreichisches Deutsch).
  3. Mitgründer:innen. Abgerufen am 24. Juni 2022.
  4. Website des LCB (Memento des Originals vom 20. Juli 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lcb.de
  5. Website des IHAG