Putin muss gehen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. September 2022 um 06:56 Uhr durch imported>Anonym~dewiki(31560) (→‎Berichterstattung in den Medien: Tippfehler korrigiert).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

„Putin muss gehen“ (russisch «Путин должен уйти») ist eine Website und eine öffentliche Kampagne zur Sammlung von Unterschriften von russischen Bürgern zu einem Appell, dessen Ziel die Entfernung des Präsidenten Russlands – beziehungsweise zum Zeitpunkt des Kampagnenstarts des Ministerpräsidenten – Wladimir Putin aus seiner Machtposition ist.

Geschichte

Die Kampagne wurde im Internet am 10. März 2010[1] von Aktivisten der Opposition und mehreren russischen Persönlichkeiten des kulturellen Lebens gestartet.

In dem Appell wurde der damals amtierende Präsident Dmitri Medwedew als bloßer Statthalter Putins bezeichnet («Simeon Bekbulatowitsch») und jenem vorgeworfen, sich verfassungswidrig eine lebenslange Präsidentschaft verschaffen zu wollen und das Entstehen einer freien Gesellschaft zu verunmöglichen.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wurde der Appell von 34 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens verschiedener ideologischer Ausrichtung unterzeichnet: den Menschenrechtlern Jelena Bonner und Lew Ponomarjow, den Politikern Wladimir Bukowski, Garri Kasparow und Boris Nemzow, dem Verschwörungstheoretiker Juri Muchin, dem Wirtschaftswissenschaftler Andrei Illarionow, den Schriftstellern Sachar Prilepin und Wiktor Schenderowitsch, dem Rockmusiker Michail Borsykin, dem politischen Denker Geidar Dschemal und anderen. Viele von ihnen sind Mitglieder der Opposition und Organisationen wie der Nationalversammlung der Russischen Föderation. Später unterzeichneten viele andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens den Appell.

Die Oppositionspolitiker Michail Kasjanow,[2] Wladimir Ryschkow[3] und Eduard Limonow[4] unterstützten die Kampagne ebenfalls, obwohl sie den Appell nicht unterzeichneten.

Einer der Hauptorganisatoren der Kampagne ist Garri Kasparow.[5] Ab dem 17. März 2010 hielt die Vereinigte Bürgerfront in Moskau eine Mahnwache zur Unterstützung der Kampagne. Ab Mai 2010 führten die Spitzen der Vereinigten Bürgerfront mehrere Treffen mit Befürwortern in einer Reihe russischer Städte durch. Die Organisatoren planen, ein Online-Netzwerk für Befürworter einzurichten.

Am 23. Oktober[6] und 12. Dezember 2010[7] fanden im Zentrum von Moskau Kundgebungen für die Absetzung Putins mit etwa 1000–2000 Teilnehmern statt.

Bis zum 4. Februar 2011 hatten etwa 75.000 Bürger Russlands den Appell unterzeichnet, bis November 2016 waren es zirka 151.800[8].

Berichterstattung in den Medien

Mahnwache von Ilja Jaschin vor dem Weißen Haus in Moskau am 18. November 2010

Über die Kampagne wurde in verschiedenen russischen und ausländischen Medien berichtet, wie:

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Гарри Каспаров: В интернет ОМОН не пришлешь (Memento vom 27. September 2011 im Internet Archive) Nowaja Gaseta, No. 27 vom 17. März 2010.
  2. РНДС. Вместе с гражданами! (Memento vom 26. Juli 2011 im Internet Archive), 12. März 2010
  3. Особое мнение. Гость: Владимир Рыжков
  4. Лимонов отказался подписывать обращение за отставку Путина. // Правда.ру, 11 марта 2010
  5. Гарри Каспаров. Возьмемся за руки, друзья... "Ежедневный журнал", 6. April 2010
  6. Около тысячи человек приняли участие в митинге "Путина в отставку". Грани.ру. 23. Oktober 2010
  7. Это нам по плечу. Грани.ру 12. Dezember 2010
  8. http://www.putinavotstavku.org/ (Memento vom 8. November 2016 im Internet Archive)
  9. http://echo.msk.ru/programs/personalno/663813-echo/
  10. Гарри Каспаров: В интернет ОМОН не пришлешь. Novaya Gazeta, 17. März 2010
  11. http://www.polit.ru/author/2010/03/14/mitr140310.html
  12. http://www.izvestia.ru/sokolov/article3139565/
  13. Интернет-инструкция. Против Путина началась кампания в Сети Nezavisimaya Gazeta 12. März 2010
  14. Лимонов отказался подписывать обращение за отставку Путина
  15. Собеседник. Путин должен уйти? Интервью Захара Прилепина (Memento vom 5. März 2012 im Internet Archive)
  16. Максим Соколов. Вековая мечта русской интеллигенции. Эксперт (Memento vom 25. März 2010 im Internet Archive)
  17. Why Putin Should Leave. By Vladislav Inozemtsev. The Moscow Times. 14. April 2010, a free copy of this article
  18. «Несогласные» в России пробуют новую форму протестной борьбы: интернет-бунт. // Deutsche Welle, 14 марта 2010
  19. Frankfurter Rundschau. Putins dunkle Geheimnisse. 18. März 2010
  20. Oppositionelle demonstrieren gegen Putin. 23. Oktober 2010 (Memento vom 26. Oktober 2010 im Internet Archive)
  21. https://www.blick.ch/news/ausland/russland-unterschriften-sammlung-fuer-putin-ruecktritt-id1512660.html
  22. Courrier International. Une pétition pour le départ de Poutine, 12. März 2010
  23. Сайт "Путин должен уйти" и барьер для оппозиции. BBC Russian, 26 March 2010
  24. http://www.svobodanews.ru/content/article/1984383.html
  25. Neo-Soviet Russia and America, 17. März 2010
  26. Leon Aron. Russia’s New Protesters. The Weekly Standard, June 7 2010, Vol. 15, No. 36
  27. «Первый Кавказский» об акции «Путин должен уйти», 11. März 2010
  28. Missnöjet med Putin jäser öppet 20. März 2010
  29. Tusinder kræver Putins afgang. Ekstra Bladet, 20. März 2010
  30. Medvedev danner nyt parti. Dagbladet Information, 19. März 2010
  31. Petiţie online pentru demiterea lui Vladimir Putin, 12. März 2010
  32. Guatemala en Rusia. Libertópolis. 16. März 2010. Video between 0:55:10 and 0:56:40 min
  33. Gabriele Cazzulini. Putin ha sempre saputo come si governa la Russia: col pugno di ferro, 10. August 2010