Oos (Gerolstein)

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Oos
Koordinaten: 50° 14′ 28″ N, 6° 35′ 4″ O
Einwohner: 202 (Mai 2018)[1]
Eingemeindung: 1. Dezember 1973
Postleitzahl: 54568
Vorwahl: 06558
Oos (Rheinland-Pfalz)

Lage von Oos in Rheinland-Pfalz

Oos (2020)

Oos ist der westlichste Stadtteil sowie ein Ortsbezirk der Stadt Gerolstein in der gleichnamigen Verbandsgemeinde im Landkreis Vulkaneifel von Rheinland-Pfalz.

Geographie

Der Stadtteil Oos liegt etwa sieben Kilometer nordwestlich der Kernstadt Gerolstein im Tal des Oosbach, eines Zuflusses der Kyll.[1] Die Gemarkungsgrenze bildet im Westen und Süden gleichzeitig die Kreisgrenze zum benachbarten Eifelkreis Bitburg-Prüm.

Zum Ortsbezirk Oos gehört auch der Wohnplatz Sonnenhof.[2]

Nachbarorte sind der Gerolsteiner Stadtteil Müllenborn im Westen, sowie die Ortsgemeinden Büdesheim im Süden, Schwirzheim im Südwesten, Duppach im Nordwesten und Kalenborn-Scheuern im Norden.

Geschichte

Bereits in römischer Zeit befand sich im Bereich der heutigen Orte Büdesheim und Oos die an der Römerstraße Trier–Köln gelegene Pferdewechselstation Ausava, von der sich der Name Oos herleiten könnte.[1] Im Jahr 831 erscheint Oos anlässlich eines Gütertauschs, den sich der Abt von Prüm von Kaiser Ludwig dem Frommen urkundlich bestätigen ließ (Regesta Imperii I, 880).

Im 18. Jahrhundert war Oos dem Amt Prüm des Kurfürstentums Trier zugeordnet. Im Jahr 1784 wurden im Ort 18 Wohnhäuser verzeichnet.

Nach der Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen gehörte der Ort von 1798 bis 1814 zum Saardepartement, Arrondissement Prüm. Nach der Niederlage Napoleons kam Oos 1815 aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen. Das Dorf war dem Kreis Prüm zugeordnet, der 1822 Teil der neu gebildeten Rheinprovinz wurde.

Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte das gesamte Gebiet zum französischen Teil der Alliierten Rheinlandbesetzung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Oos innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Bei der Zusammenlegung der bisherigen Landkreise Bitburg und Prüm im Rahmen der Kreisreform, die am 7. November 1970 in Kraft trat, wurden einige Gemeinden, darunter auch Oos, abweichend dem Landkreis Daun zugeordnet.[3] Am 1. Dezember 1973 wurde die bis dahin eigenständige Ortsgemeinde Oos mit zu diesem Zeitpunkt 188 Einwohnern nach Gerolstein eingemeindet.[4]

Politik

Oos ist gemäß Hauptsatzung einer von neun Ortsbezirken der Stadt Gerolstein. Er umfasst das Gebiet der ehemaligen Gemeinde. Der Ortsbezirk wird politisch von einem Ortsbeirat und einem Ortsvorsteher vertreten.[5]

Der Ortsbeirat besteht aus drei Mitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsvorsteher als Vorsitzendem.[6]

Das Amt des Ortsvorstehers ist derzeit vakant. Knut Wichmann wurde am 5. September 2019 Ortsvorsteher von Oos. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Wahl dem Ortsbeirat, der sich einstimmig für Wichmann entschied.[7][8] Er legte das Amt jedoch Mitte 2022 vorzeitig nieder. Für den 9. Oktober 2022 ist daher eine Neuwahl angesetzt. Bis zur Amtseinführung eines Nachfolgers führt der stellvertretende Ortsvorsteher Horst Lodde die Amtsgeschäfte.[9][10] Lodde war als Wichmanns Vorgänger seit 2014 bereits Ortsvorsteher gewesen.[11]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

St. Rochus, Südostseite (2020)

In der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 2021) werden folgende Kulturdenkmäler genannt:[12]

  • Katholische Filialkirche St. Rochus, zweischiffiger neuromanischer Bau (1906/07), romanischer Westturm (1682)
  • Wegekreuz (bezeichnet 1619), westlich des Ortes

Wirtschaft und Infrastruktur

Durch Oos führt die Kreisstraße 84, die eine zusätzliche Querverbindung zur parallel zum Oosbach verlaufenden Landesstraße 24 (L 24) und der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden L 10 bildet.

Durch die Buslinie 466 wird Oos Montags bis Samstags im 2 Stundentakt mit Gerolstein (via Müllenborn) und Prüm (via Duppach – Schwirzheim und Weinsheim) angebunden.

Das Dorf ist über Glasfaser (FTTH Glasfaser bis ins Haus) mit einer Geschwindigkeit bis zu 1GB/s erschlossen. Als Grundversorgung bleibt die Telekom Kupferleitung (ADSL) weiterhin in Betrieb, bietet jedoch nur eine Geschwindikgeit von 6Mb/s an.

Weblinks

Commons: Oos (Gerolstein) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Über Oos. Stadt Gerolstein, abgerufen am 17. März 2021.
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 109 (PDF; 3,3 MB).
  3. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 150 (PDF; 2,8 MB).
  4. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (Memento vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive) (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 177 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  5. Hauptsatzung der Stadt Gerolstein vom 11. März 2020. § 2 Ortsbezirke. Stadt Gerolstein, abgerufen am 17. März 2021.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2019 Oos. Abgerufen am 17. März 2021.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Gerolstein, Verbandsgemeinde, 16. Ergebniszeile. Abgerufen am 17. März 2021.
  8. Konstituierende Sitzung des Ortsbeirates Oos. Stadt Gerolstein, 7. September 2019, abgerufen am 17. März 2021.
  9. Rücktritt des Ortsvorstehers. In: Verbandsgemeinde Gerolstein aktuell, Ausgabe 24/2022. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 7. August 2022.
  10. Uwe Schneider: Wahl der Ortsvorsteherin / des Ortsvorstehers der Stadt Gerolstein, Stadtteil Oos. In: Verbandsgemeinde Gerolstein aktuell, Ausgabe 30/2022. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 29. Juli 2022, abgerufen am 7. August 2022.
  11. Gruppenbild mit Max und Moritz. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 16. September 2014, abgerufen am 17. März 2021.
  12. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Vulkaneifel. Mainz 2021, S. 21 f. (PDF; 4,6 MB).