Rossija 24

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Rossija 24
Rossiya-24 Logo.svg
Fernsehsender
Programmtyp Nachrichtensender
Empfang Pay-TV, Kabelnetze in Russland und Satellit
Bildauflösung 576i (SDTV) 16:9
Sendestart 1. Juli 2006
Sprache Russisch
Geschäftsführer Nikolaj Orlow
Website

Rossija 24 (russisch Россия 24 – deutsch “Russland 24”; früher Телеканал Вести “Nachrichten-Fernsehsender” und Вести 24 “Nachrichten 24”) ist ein staatlicher Nachrichten-Fernsehsender in Russland. Er ist Teil der Sendergruppe der Medienholding WGTRK, zu der auch Rossija 1, Rossija 2, Rossija K, der Auslands-Fernsehsender Rossija RTR und mehrere Hörfunkstationen gehören. Sitz des Fernsehsenders ist Moskau. Rossija 24 wird über das Bezahlfernsehen NTW Plus, das Teil der Gasprom-Media ist, ausgestrahlt. In einigen Regionen wird er in das lokale Kabelnetz eingespeist. Für Mitteleuropa wird der Sender unverschlüsselt mit der englischen Umschrift Rossiya 24 als Kennung über Hotbird 13° Ost ausgestrahlt (11.034 MHz, vertikal, 27.500 kSymbole/s, DVB-S, Coderate 3/4).

Rossija 24 gibt in seiner Berichterstattung ausschließlich die Sichtweise der russischen Regierung wieder. Als staatsnaher Sender, spiele er “bei der alltäglichen Verdrehung der Tatsachen über den russischen Angriff auf die Ukraine ... eine zentrale Rolle.”

Anfang April 2022 verhängte die EU drastische Sanktionen gegen den Besitzer der Medienholding WGTRK, den Oligarchen Oleg Dobrodeev. In der Begründung heißt es, Rossija 24 und der Schwestersender Rossija 1 seien „das wichtigste Sprachrohr staatlicher Propaganda und erfüllen effizient die Aufgabe, das Putin-Regime zu stärken“. Eine Ausstrahlung in Europa soll verboten werden.[1]

Programm

Rossija 24 sendet täglich ein 24-stündiges reines Nachrichtenprogramm. In der Kritik stand der Kanal vor allem wegen seiner einseitig staatsnahen Berichterstattung, welche sich nach der Aufnahme der Russischen Propagandakampagne ab 2013 in Propaganda verwandelte. So kritisierte eine am 23. Februar 2014 ausgestrahlte Sendung, dass russische und europäische jüdische Organisationen den Euromaidan unterstützen und es fiel der Vergleich mit der Herbeiführung des Holocaust – angeblich ebenfalls durch die Juden selber.[2] Abgeordnete der Jabloko-Fraktion forderten zumindest eine öffentliche Entschuldigung. In ihrem Schreiben waren sie der Meinung dass die Aussagen unter das Gesetz gegen Aufstachelung zu Hass fielen (282.1 RU Stgb).[3] Laut dem Sekretär des Journalistenverbands Russlands wäre es sinnvoller, nicht eine Bestrafung der Moderatorin für diese „pseudopatriotische Aussage“ zu fordern, sondern jene derjenigen, welche die Politik und Atmosphäre des Senders bestimmten.[4]

Ein weiterer Unterschied zu “westlichen”, vor allen Dingen privaten Nachrichtensendern ist die stärkere Konzentration auf die Informationsvermittlung und der niedrigere Stellenwert der showartigen Präsentation von Nachrichten bzw. Auswahl von Nachrichtenthemen.

Weblinks

Einzelnachweise