1976 (Film)

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Film
Originaltitel 1976
Produktionsland Chile, Argentinien, Katar
Originalsprache Spanisch
Erscheinungsjahr 2022
Länge 95 Minuten
Stab
Regie Manuela Martelli
Drehbuch Manuela Martelli,
Alejandra Moffat
Produktion Omar Zúñiga,
Dominga Sotomayor,
Alejandra García,
Andrés Wood
Musik Mariá Portugal
Kamera Yarará Rodríguez
Schnitt Camila Mercadal
Besetzung

1976 ist ein Filmdrama von Manuela Martelli, das im Mai 2022 bei den Filmfestspielen in Cannes seine Premiere feierte.

Handlung

Die 50-jährige Hausfrau Carmen stammt aus einer bürgerlichen Familie und führt mit ihrem Mann Miguel, einem erfolgreichen und angesehenen Arzt, und den erwachsenen Kindern ein gutbürgerliches Leben in der Hauptstadt Santiago. Im Winter 1976, drei Jahre nachdem Augusto Pinochet durch einen Putsch zum Staatschef Chiles wurde und eine Militärdiktatur errichtet hat, fährt sie in ihr Sommerhaus, um die Renovierungsarbeiten zu überwachen und etwas Zeit für sich zu haben. Dort wird sie von Padre Sánchez, dem Priester der kleinen Küstenstadt, gebeten, ihm bei der Pflege eines jungen Mannes namens Elias zu helfen, der dem Widerstand gegen den Diktator angehört, von einer Kugel verwundet wurde und bei ihm Zuflucht gefunden hat. Da Carmen über medizinische Kenntnisse verfügt und selbst einmal Medizin studieren wollte und sich schon zuvor für für gemeinnützige Projekte in der Kirche engagiert hat, stimmt sie zu.[1][2][3][4]

Produktion

Regie führte die Chilenin Manuela Martelli, die gemeinsam mit Alejandra Moffat auch das Drehbuch schrieb, die zuletzt für den chilenischen Horror-Stop-Motion-Animationsfilm La casa lobo von Joaquín Cociña und Cristóbal León tätig war. Martelli gibt mit 1976 ihr Regiedebüt bei einem Spielfilm. Als Schauspielerin wirkte sie zuvor in mehr als 15 Filmen mit.[2]

Das Jahr 1976, in dem der Film spielt, ist das Jahr, in dem Martellis Großmutter mütterlicherseits starb. Sie hatte sie nie kennengelernt, wusste aber von anderen Verwandten, dass sie ihrer Zeit voraus war. Die Regisseurin fand Familienvideos, die mit einer Super-8-Kamera aufgenommen wurden, und wollte neben diesen eingefangenen glücklichen Momenten auch in die Lücken zwischen ihnen eintauchen, in die Erfahrungen, die von der anderen Realität erzählten.[5]

Aline Küppenheim spielt in der Hauptrolle Carmen

Aline Küppenheim spielt in der Hauptrolle die Hausfrau Carmen. Die in Spanien geborene, chilenische Theater-, Film- und Fernsehschauspielerin französischer Abstammung, die in ihrem Heimatland als eine der größten Darstellerinnen aller Zeiten angesehen wird, wurde international auch durch Sebastián Lelios Film Eine fantastische Frau bekannt, in dem sie ein größere Rolle übernommen hatte. Die Regisseurin hatte mit Küppenheim bereits für Machuca, mein Freund von Andrés Wood aus dem Jahr 2004 zusammengearbeitet, bei dem sie beide vor der Kamera standen. Wood ist auch einer der Produzenten von 1976. Nicolás Sepúlveda, der kurz vor Beginn der Dreharbeiten seine Schauspielausbildung abschloss, ist in der Rolle des jungen, verletzten Mannes namens Elías zu sehen.[1][6] Hugo Medina spielt Padre Sánchez, der ihn bei sich aufgenommen hat.

Die Dreharbeiten fanden im Sommer 2021 statt, teils im Ferienort Las Cruces der chilenischen Küstenstadt/gemeinde El Tabo in der Provinz San Antonio in der Region Valparaíso.[1] Als Kamerafrau fungierte Yarará Rodríguez.

Die Filmmusik komponierte die brasilianische Jazz- und Improvisationsmusikerin Mariá Portugal.[7]

Im Mai 2022 wurde der Film von Luxbox beim Marché du film der Internationalen Filmfestspiele von Cannes präsentiert.[8] Zu dieser Zeit wurde der erste Trailer vorgestellt.[9] Die Premiere des Films erfolgte am 26. Mai 2022 bei den Filmfestspielen in Cannes, wo er in der Quinzaine des Réalisateurs gezeigt wurde.[10] Im August 2022 wurde er beim Melbourne International Film Festival vorgestellt[11] und im September 2022 beim Internationalen Filmfestival von San Sebastián.[12] Ende September, Anfang Oktober 2022 wird 1976 beim Filmfest Hamburg gezeigt.[13] Ebenfalls im Oktober 2022 sind Vorstellungen beim Filmfest Osnabrück und beim Chicago International Film Festival geplant[14][15] und auch beim Tokyo International Film Festival, wo 1976 im Hauptwettbewerb gezeigt. wird.[16] Im Dezember 2022 soll er in Berlin bei Around the World in 14 Films gezeigt werden.[17] Mitte Dezember 2022 ist ein Start in den Deutschschweizer Kinos geplant.[18]

Auszeichnungen

Internationale Filmfestspiele von Cannes 2022

Jerusalem Film Festival 2022

  • Auszeichnung als Bestes internationales Filmdebüt (Manuela Martelli)
  • Auszeichnung als Bestes internationales Filmdebüt mit dem Award for International Cinema (Manuela Martelli)[20][21]

London Film Festival 2022

  • Nominierung im First Feature Competition (Manuela Martelli)[22]

San Sebastián International Film Festival 2022

  • Nominierung für den Horizons Award (Manuela Martelli)[23]

Tokyo International Film Festival 2022

  • Nominierung im Hauptwettbewerb[24]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Álvaro Espinoza: Nueva película chilena „1976“ grabó escenas en el balneario de Las Cruces. In: eltabo.cl, 1. September 2021. (Spanisch)
  2. a b 1976. In: luxboxfilms.com. Abgerufen am 18. Mai 2022.
  3. http://www.cinelatino.fr/sites/default/files/lesdocs/22_docs/catalague_pro_2022_cc.pdf
  4. Quincena de realizadores '1976': Dulac Distribution, Luxbox Título anterior. In: espanol.news, 25. April 2022. (Spanisch)
  5. „1976“ habla en Cannes de los héroes y cómplices del Chile de Pinochet. In: swissinfo.ch, 26. Mai 2022. (Spanisch)
  6. Stephen Saito: Cannes 2022 Review: The Terror of a Bru. In: moveablefest.com, 16. Mai 2022.
  7. Marc van de Klashorst: Cannes 2022 review: 1976 (Manuela Martelli). In: icsfilm.org, 27. Mai 2022.
  8. Fabien Lemercier: Luxbox takes three films directed by women to Cannes. In: cineuropa.org, 9. Mai 2022.
  9. John Hopewell: Manuela Martelli’s Directors’ Fortnight Title '1976' Gets Resonant Trailer. In: Variety, 16. Mai 2022.
  10. John Hazelton: Delegation leads big Chilean presence at Cannes. In: screendaily.com, 17. Mai 2022.
  11. 1976. In: miff.com. Abgerufen am 19. Juli 2022.
  12. 1976. In: sansebastianfestival.com. Abgerufen am 18. August 2022.
  13. 1976. In: filmfesthamburg.de. Abgerufen am 13. September 2022.
  14. 1976. In: filmfest-osnabrueck.de. Abgerufen am 17. September 2022.
  15. 1976. In: chicagofilmfestival.com. Abgerufen am 23. September 2022.
  16. Lineup. In: tiff-jp.net. Abgerufen am 26. September 2022.
  17. Jochen Müller: Erste Filme für cineastische Weltreise stehen fest. In: Blickpunkt:Film, 19. September 2022.
  18. 1976. In: outnow.ch. Abgerufen am 26. September 2022.
  19. 1976. In: quinzaine-realisateurs.com. Abgerufen am 18. Mai 2022.
  20. These are the big winners of the 2022 Jerusalem Film Festival. In: time.news, 28. Juli 2022.
  21. 1976. In: jff.org.il. Abgerufen am 5. August 2022.
  22. David Katz: The BFI London Film Festival reveals its full line-up. In: cineuropa.org, 2. September 2022.
  23. 1976. In: sansebastianfestival.com. Abgerufen am 26. September 2022.
  24. „1976“ de Manuela Martelli competirá en el Festival de Tokio. In: diarioelheraldo.cl, 22. September 2022. (Spanisch)