Unabhängiges FilmFest Osnabrück

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Das Unabhängige FilmFest Osnabrück (ehemals Tage des unabhängigen Films) ist eines der ältesten und traditionsreichsten Filmfestivals in Niedersachsen. Es findet alljährlich an fünf Tagen im Oktober in Osnabrück statt. Das Festival wird vom gemeinnützigen Osnabrücker FilmForum e. V. ausgerichtet. Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil war der Schirmherr des 30. FilmFestes. Es fand vom 7. bis 11. Oktober 2015 statt.

Geschichte

Seit seiner Gründung im Jahre 1986 unter dem Namen „Tage des unabhängigen Films“ hat sich das FilmFest dem engagierten und innovativen Film verpflichtet. Der Leitgedanke des Filmfestes liegt in der Förderung der Toleranz zwischen den Nationen und in der Gesellschaft. Es arbeitet mit zahlreichen Organisationen wie zum Beispiel der internationalen Kinderrechtsorganisation terre des hommes zusammen.

2001 erhielt das Filmfest eine stärkere gesellschaftspolitische Ausrichtung und trägt seither den Namen „Unabhängiges FilmFest Osnabrück“.

Schwerpunktthemen

Von 2006 bis 2011 wählte das Filmfest sektionsübergreifende Schwerpunktthemen aus, unter denen das Festival veranstaltet wurde. Dies ermöglichte eine filmische Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Oberthema und umfassende Diskussionen.

Bisherige Schwerpunktthemen seit 2006:

  • 2006: Europäische Konflikte – Europäische Konfliktlösungen
  • 2007: Grenzgänger
  • 2008: The future is unwritten
  • 2009: Glück/Fortune
  • 2010: Ideal/Ideal
  • 2011: Unterwegs/On the Way

Sektionen

Das Filmfest präsentiert Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilme der Sektionen:

  • Vorsicht Frieden!
  • Generation Zukunft
  • Europe Unlimited
  • Vistas Latinas
  • Sonderprogramme

Das Filmfest vergibt folgende dotierte Preise:

  • den Friedensfilmpreis Osnabrück
  • den Filmpreis für Kinderrechte
  • den Publikumspreis für den besten studentischen Kurzfilm (seit 2020)
  • den Publikumspreis „Bester Kurzfilm“

Ehemals vergebene Preise sind:

  • den Kurzfilmpreis der Studentische Kurzfilmjury (bis 2019)
  • der Ernst-Weber-Filmpreis (2010–2012)
  • der Filmpreis für Zivilcourage (2010–2014)
  • der Publikumspreis „Focus on Europe“ (2013–2018)

Auszeichnungen

Friedensfilmpreis Osnabrück

Mit dem Friedensfilmpreis wird ein Spielfilm oder Dokumentarfilm ausgezeichnet, der seine ästhetische Qualität in herausragender Weise mit humanem Denken und sozialem Engagement verbindet. Der Preis ist aktuell mit 15.000 Euro (bis 2018: 12.500 Euro) dotiert[1] und wurde zunächst von der VR-Stiftung der Volks- und Raiffeisenbanken in Norddeutschland sowie der Volksbank Osnabrück eG gestiftet. Seit 2013 stiftet die Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur den Friedensfilmpreis Osnabrück.

Der zugrundeliegende Friedensbegriff umfasst die ganze Spannweite von internationalen Konflikten über gesellschaftliche Auseinandersetzungen bis hin zu familiären Problemen. Insbesondere werden Beiträge zu den im Folgenden genannten Themenkomplexen ausgewählt:

Eine dreiköpfige Expertenjury wählt den Preisträger aus. Die Jury wird gebildet aus namhaften Vertretern der Filmwirtschaft, Friedensarbeit und des Journalismus. Der Friedensfilmpreis wird im Rahmen einer Preisverleihungszeremonie zum Abschluss des FilmFestes verliehen.

Bisherige Preisträger seit 2002:

Filmpreis für Kinderrechte

Mit dem Filmpreis für Kinderrechte wird ein Spiel- oder Dokumentarfilm ausgezeichnet, der sich in herausragender und engagierter Weise mit der Situation der Kinder und ihrer Rechte in der Welt auseinandersetzt.

Jeweils vier Filme werden für den Wettbewerb ausgewählt. Sie thematisieren die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebensbedingungen von Kindern in den Entwicklungsländern und Industrienationen und vermitteln diese informativ und spannend. Das Spektrum reicht von der Umsetzung der Grundrechte auf Bildung, Gesundheit und Wohnung über den Schutz vor Ausbeutung und Gewalt bis hin zu dem Anspruch von Kindern auf Information, freie Meinungsäußerung und die Vertretung ihrer Interessen. Inhaltlich orientiert sich KinderUNRecht an der von 191 Staaten unterzeichneten UN-Kinderrechtskonvention.

Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert und wird vom Fachbereich Kinder, Jugend und Familien der Stadt Osnabrück gestiftet. Den Preisträger bestimmt eine fünfköpfige Schülerjury im Alter von jeweils 14 Jahren.

Bisherige Preisträger seit 2001:

Kurzfilmpreis

Mit dem Kurzfilmpreis werden internationale Kurzfilme prämiert. Der Preis ist mit 500 Euro dotiert und wird vom Studentenwerk[3] der Universität Osnabrück gestiftet. Seit 2018 wird außerdem ein mit 1.500 Euro dotierter Kurzfilmpreis von einer studentischen Jury vergeben.

Bisherige Preisträger seit 2001:

Ernst-Weber-Filmpreis

Der Ernst-Weber-Filmpreis für Solidarität wurde von 2010 bis 2012 an einen Film vergeben, der in besonderer Weise Denkanstöße oder Visionen für die Teilhabe aller Menschen an der Gesellschaft thematisiert, ungeachtet ihrer nationalen oder sozialen Herkunft. Der vom Ernst-Weber-Fonds gestiftete Preis war mit 1.000 Euro dotiert.

Preisträger:

Filmpreis für Zivilcourage

Der Filmpreis für Zivilcourage war mit 1.000 Euro dotiert und wurde vom Landkreis Osnabrück gestiftet. Der Preis wurde von 2010 bis 2014 an einen Kurzfilm vergeben, der in besonderer Weise die Bedeutung von Zivilcourage für die Gesellschaft hervorhob. Für die Jury konnten sich Schüler/-innen der Sekundarstufe II und der berufsbildenden Schulen aus dem Landkreis Osnabrück bewerben.

Preisträger:

Publikumspreis „Focus on Europe“

Der Publikumspreis „Focus on Europe“ ist mit 2.500 Euro dotiert und wird von der Kampagne Mobilität 2030 der Stadtwerke Osnabrück gestiftet. Der Preis wurde erstmals im Jahr 2013 verliehen.

Preisträger:

Europe Unlimited

In drei aktuellen und retrospektiven Programmen widmet sich das FilmFest verschiedenen Aspekten der europäischen Einigung sowie der Brückenfunktion des Mediums Film zwischen „alten und neuen Europäern“. Das kulturelle Zusammenwachsen Europas mit seinen politischen, ökonomischen und sozialen Implikationen soll dadurch kritisch begleitet werden.

Vistas Latinas

Seit 2009 widmet sich das FilmFest Osnabrück auch dem zeitgenössischen lateinamerikanischen Film mit der Sektion „Vistas Latinas“. Hierbei stehen gesellschaftspolitisch engagierte Filme im Vordergrund, die sich mit den sozialen, ökonomischen und politischen Transformationen Lateinamerikas auseinandersetzen. Derzeit wird in dieser Sektion kein Preis vergeben.[5]

FilmFest Extrem

Seit 2013 zeigt das FilmFest Osnabrück ausgewählte Genrefilme aus den Bereichen Horror, Thriller, Science Fiction. Derzeit wird in dieser Sektion kein Preis vergeben.

Rahmen- und Sonderprogramme

Vor und während des Filmfestes finden weitere filmbezogene Veranstaltungen statt. Hierzu zählen u. a.:

  • Die kinematologische Stadtführung A Wall is a Screen[6], bei der Kurzfilme während eines Rundgangs auf große Flächen des öffentlichen Raums projiziert werden.
  • Das „Heimliche Kino“, bei dem sich private Wohnzimmer in Kleinst-Kinos verwandeln.
  • Stummfilmkonzerte
  • Der „KinoImBiss“ – eine filmisch-kulinarische Entdeckungsreise durch ausgewählte Gastronomieeinrichtungen

Veranstaltungsorte

Das Filmfest findet jedes Jahr an denselben fünf Festivalorten in Osnabrück statt:

  • in der Lagerhalle Osnabrück
  • im Filmtheater Hasetor
  • im Cinema Arthouse (2019 keine Teilnahme)
  • im Haus der Jugend
  • in der Filmpassage Osnabrück

Durch die Rahmenprogramme erweitert sich die Zahl der Veranstaltungsorte jedoch stetig.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Profil des Unabhängigen FilmFestes Osnabrück, filmfest-osnabrueck.de, abgerufen am 20. November 2019.
  2. Osnabrücker Friedensfilmpreis geht an kosovarisches Filmdrama „Hive“. In: deutschlandfunkkultur.de. 24. Oktober 2021, abgerufen am 25. Oktober 2021.
  3. www.studentenwerk-osnabrueck.de Kurzfilmpreis des Studentenwerks Osnabrück geht an „Delivery Service“. (21. Oktober 2019).
  4. Preisverleihung des 32. Unabhängigen FilmFestes Osnabrück, filmfest-osnabrueck.de, abgerufen am 20. November 2019.
  5. Vistas Latinas, abgerufen am 13. Juli 2010
  6. A Wall is a Screen – Offizielle Website