Ich fühl mich Disco

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Film
Originaltitel Ich fühl mich Disco
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2013
Länge 98 Minuten
Altersfreigabe FSK 12[1]
Stab
Regie Axel Ranisch
Drehbuch Axel Ranisch
Produktion Alexandra Kordes,
Meike Kordes
Kamera Dennis Pauls
Schnitt Milenka Nawka
Besetzung

Ich fühl mich Disco ist ein deutscher Kinofilm des Regisseurs Axel Ranisch. Der Film feierte am 30. Juni 2013 beim Filmfest München Premiere und startete am 31. Oktober 2013 im Kino.

Handlung

Eigentlich ist Florian Herbst am glücklichsten, wenn Papa nicht zu Hause ist. Dann kann er mit seiner Mama durch die Wohnung tanzen, verrückte Kostüme anziehen und seine Sorgen vergessen. Auch Hanno Herbst kann mit seinem Sohn nicht so richtig viel anfangen. Der hat zwei linke Hände, einen viel zu dicken Bauch, interessiert sich nicht für Sport und ist schwul. Alles nicht so schlimm! Es gibt ja immer noch Mama. Die hält die fragile Familienharmonie mit zärtlicher Dominanz in Schach und beschützt ihre beiden Männer voreinander. Zumindest so lange, bis eines schrecklichen Morgens das Kartenhaus in sich zusammenbricht und Mama von einer Sekunde auf die andere verschwindet. Der Film erzählt, wie Vater und Sohn überfordert zurückbleiben, mit ihrem Schicksal umgehen lernen und langsam zueinander finden.

Kommentar des Regisseurs zum Film

„‚Mach einen Film darüber, womit du dich auskennst.‘ So hat es mein Professor Rosa von Praunheim immer zu uns Studenten gesagt. So ein Film ist ‚Ich fühl mich Disco‘ geworden. Voll von Erinnerungen. Voll von Szenen und Gefühlen, mit denen ich mich hervorragend auskenne: Ein Jugendlicher, der mitten in der Selbstfindung steckt, mit seinem Vater aneckt, seine Sexualität entdeckt und gerade gefunden wieder versteckt. Ein Junge, der einen lieben Menschen verliert, sich oft genug einsam fühlt und in den falschen verliebt… Es ist kaum zu verstecken, dass vieles an diesem Flori dem Axel ähnelt und einiges an Hanno meinem eigenen Papa. Und doch haben sich im Laufe der vier Jahre, die ich an dieser Geschichte gearbeitet habe, die Charaktere emanzipiert. Schließlich haben meine beiden Hauptdarsteller Heiko Pinkowski und Frithjof Gawenda, dieses Vater-Sohn-Gespann mit ganz eigenem Leben, mit Humor, Fantasie und Charme gefüllt.“

Axel Ranisch,[2] abgerufen am 12. Januar 2015

Kritik

„Vielleicht ist das die größte Kunst des Filmes: Menschliche Tragödien mit trashigen Szenen zu einer wirren, traurigen und komischen Geschichte zu verarbeiten, deren ironische Brechungen nichts daran ändern, dass sich die Figuren ehrlich lieben.“

Anne-Sophie Balzer: Die Zeit[3]

„Und so bewegt sich ‚Ich fühl mich Disco‘ souverän im Spannungsfeld von Komödie und Tragödie, von Adoleszenz-Drama und Schlagerfilm sowie Surrealismus, Irrsinn und praktischer Vernunft. Mit dem Effekt, dass man das Kino exakt so verlässt, wie der Filmtitel es verspricht.“

Harald Peters: Die Welt[4]

„Axel Ranischs Film ‚Ich fühl mich Disco‘ erzählt eine klassische Geschichte vom Erwachsenwerden mit viel Witz und Gespür für das Außergewöhnliche im Alltäglichen. Besonders gut gelingen die improvisierten Dialoge, das Ensemble spielt authentisch und vermittelt ein zuweilen dokumentarisch anmutendes Familienbild.“

Kathrin Horster: Stuttgarter Zeitung[5]

Auszeichnungen

  • 2013: Nominierung für den Förderpreis Deutscher Film beim Filmfest München
  • 2013: Filmkunstpreis Sachsen-Anhalt – Nachwuchs für Frithjof Gawenda
  • 2013: Publikumspreis auf dem Festival Unabhängiges FilmFest Osnabrück
  • 2013: MFG-Star Baden-Baden für Regisseur Axel Ranisch
  • 2013: Publikumspreis der Exground Youth Days, Wiesbaden
  • 2013: Das Mainzer Rad – Publikumspreis für den besten Spielfilm beim Filmz – Festival des deutschen Kinos
  • 2013: Preis der Baskischen Schauspieler-Vereinigung für Frithjof Gawenda und Heiko Pinkowski beim Bilbao International Gay and Lesbian Film Festival ZINEGOAK (Spanien)
  • 2014: „Best Narrative Feature Film“, „Best Feature Film Screenplay“ & „Best Actor“ (Frithjof Gawenda) beim 13th LA Indie Film Festival Los Angeles
  • 2014: „Queer Award“ beim 29. Torino Gay & Lesbian Film Festival

Weblinks

Einzelnachweise