Musikjahr 1913
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Liste der Musikjahre
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Weitere Ereignisse
Musikjahr 1913 | |
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Das „Skandalkonzert“ im Wiener Musikverein |
Ereignisse
Das „Skandalkonzert“ in Wien
- 23. Februar: Die Uraufführung der Gurre-Lieder von Arnold Schönberg durch das Tonkünstler-Orchester im Großen Musikvereinssaal in Wien unter der Leitung von Franz Schreker wird ein überwältigender Erfolg. Doch der Komponist, gekränkt durch die frühere konservative Haltung des Wiener Publikums, weigert sich, den Applaus entgegenzunehmen. Dieses rächt sich dafür beim Skandalkonzert vom 31. März.
- 31. März: Ein von Arnold Schönberg dirigiertes Orchester spielt wiederum im Musikvereinssaal Stücke zeitgenössischer Komponisten, die größtenteils dem Expressionismus und der zweiten Wiener Schule angehören. Das Publikum reagiert mit Tumulten und Ausschreitungen auf die ungewohnte Musik. Das Konzert muss schließlich abgebrochen werden.
Weitere Uraufführungen
Ballett
- 29. Mai: Bei der Uraufführung des Balletts Le sacre du printemps von Igor Strawinski am Théâtre des Champs-Élysées in Paris mit den Ballets Russes von Sergei Pawlowitsch Djagilew kommt es zu einem Pfeifkonzert und Tumulten. Nur der stoischen Ruhe des Dirigenten Pierre Monteux ist es zu verdanken, dass die Aufführung überhaupt zu Ende gespielt werden kann. Auch bei den folgenden Aufführungen kommt es immer wieder zu Publikumsprotesten. Das Stück gilt heute als Beginn des modernen Balletts.
Oper
- 22. Januar: Die Uraufführung der komischen Oper Tante Simona von Ernst von Dohnányi findet an der Hofoper in Dresden statt.
- 1. April: La vida breve, ein lyrisches Drama in zwei Akten und vier Bildern von Manuel de Falla auf ein Libretto von Carlos Fernández-Shaw hat seine Uraufführung im Casino municipal zu Nizza in französischer Sprache. De Falla verwendet in seiner veristisch und impressionistisch beeinflussten Oper viele Elemente aus der spanischen Folklore, wie den Canto Jondo mit rhythmischen Ostinati, sowie den Flamenco.
- 4. November: Die auf dem Roman Thyl Ulenspiegel von Charles De Coster basierende Oper Ulenspiegel von Walter Braunfels hat ihre Uraufführung am Königlichen Hoftheater Stuttgart. Nach drei bis vier weiteren Aufführungen des vom Publikum mit Begeisterung aufgenommenen, jedoch mit gemischten Kritiken bedachten Werks folgt rund hundert Jahre keine weitere Inszenierung.
- 15. November: Uraufführung der überarbeiteten endgültigen Fassung der Oper in einem Akt Mese mariano von Umberto Giordano (Musik) mit einem Libretto von Salvatore Di Giacomo im Teatro Dal Verme in Mailand.
- 3. Dezember: Am Lunapark-Theater in Sankt Petersburg wird die futuristische Oper Sieg über die Sonne (Победа над Солнцем) als Kollektivarbeit der Künstler Alexej Krutschonych, Welimir Chlebnikow, Michail Matjuschin und Kasimir Malewitsch uraufgeführt. Das Werk hat nur noch eine weitere Aufführung am 5. Dezember und führt zu einem der größten Skandale der Theatergeschichte.
- 4. Dezember: Die Uraufführung der komischen Oper L’amore medico (Der Liebhaber als Arzt) von Ermanno Wolf-Ferrari findet an der Dresdner Hofoper in der deutschen Bearbeitung von Richard Batka statt.
- 15. Dezember: Die Oper Parisina von Pietro Mascagni auf das Libretto von Gabriele D’Annunzio hat ihre Uraufführung am Teatro alla Scala di Milano in Mailand.
- Außerdem erscheint 1913 die musikalische Farce Panurge von Jules Massenet.
Oratorium
- Das Oratorium Das Gelobte Land von Camille Saint-Saëns wird beim Three Choirs Festival in der Kathedrale von Gloucester uraufgeführt.
Operette
- 25. Januar: Die Operette Du liebes Wien von Robert Stolz wird in Wien am Intimen Theater uraufgeführt.
- 6. Februar: Die Uraufführung der Operette Die beiden Husaren von Leon Jessel findet am Theater des Westens in Berlin statt.
- 19. März: Der lachende Ehemann, eine Operette von Edmund Eysler auf das Libretto von Julius Brammer und Alfred Grünwald hat seine Uraufführung am Bürgertheater in Wien.
- 4. Oktober: Am Berliner Theater in Berlin wird die Operette Wie einst im Mai von Walter Kollo mit dem Libretto von Rudolf Bernauer und Rudolph Schanzer uraufgeführt.
- 11. Oktober: Die Uraufführung der Operette Die ideale Gattin von Franz Lehár erfolgt am Theater an der Wien in Wien.
- 25. Oktober: Am Wiener Carltheater wird die Operette Polenblut von Oskar Nedbal mit dem Libretto von Leo Stein nach einer Erzählung von Alexander Sergejewitsch Puschkin uraufgeführt.
- 14. November: Die Uraufführung der Operette Der Juxbaron von Walter Kollo erfolgt am Carl-Schultze-Theater in Hamburg.
- 20. Dezember: Die Uraufführung des Operettenschwanks Der Nachtschnellzug von Leo Fall erfolgt am Johann Strauß-Theater in Wien.
- 31. Dezember: Das musikalische Lustspiel Wer zuletzt lacht von Leon Jessel wird in Berlin uraufgeführt.
Weitere Operetten des Jahres 1913:
- Leo Fall: Die Studentengräfin.
- Edmund Eysler: Ein Tag im Paradies.
- Carl Michael Ziehrer: Fürst Casimir (UA in Wien)
- Ralph Benatzky: Der lachende Dreibund
Weitere Werke
- 24. September: Mit der Uraufführung des Werks Introduktion, Passacaglia und Fuge für Orgel in e-moll op. 127 von Max Reger, gespielt von Karl Straube, wird die Orgel der Jahrhunderthalle, die zu diesem Zeitpunkt größte Orgel der Welt, eine Schöpfung von W. Sauer Orgelbau Frankfurt (Oder), ausgeführt durch die Orgelbaufirma E. F. Walcker & Cie, eingeweiht.
- 12. Oktober: Die von Max Reger komponierten Vier Tondichtungen nach A. Böcklin werden in Essen mit dem Städtischen Orchester uraufgeführt. Die vier Teile des Werkes beziehen sich auf vier Gemälde von Arnold Böcklin, einschließlich Die Toteninsel.
- 19. Oktober: In Anwesenheit von Kaiser Franz Joseph I. wird das Wiener Konzerthaus mit einem Festkonzert des Wiener Concertvereins eröffnet. Richard Strauss komponierte hierfür sein Festliches Präludium op. 61.
Sonstiges
- In Atlanta, Georgia, werden erstmals die Georgia Old-Time Fiddlers’ Conventions veranstaltet.
Geboren
Erstes Halbjahr
- 2. Januar: Gardner Read, US-amerikanischer Komponist († 2005)
- 4. Januar: Jacques Stroumsa, griechischer, später französischer und schließlich israelischer Techniker, Musiker und Überlebender des Holocaust († 2010)
- 15. Januar: Miriam Hyde, australische Komponistin, Pianistin, Musikpädagogin und Autorin († 2005)
- 15. Januar: Helmuth Zernick, deutscher Violinist († 1970)
- 24. Januar: Norman Dello Joio, US-amerikanischer Komponist und Professor († 2008)
- 25. Januar: Witold Lutosławski, polnischer Komponist und Dirigent († 1994)
- 26. Januar: Jimmy Van Heusen, US-amerikanischer Komponist († 1990)
- 4. Februar: Gerhard Mendelson, deutscher Musikproduzent in Wien († 1976)
- 4. Februar: Sabina Olmos, argentinische Filmschauspielerin und Sängerin († 1999)
- 12. Februar: John R. Barrows, US-amerikanischer Hornist († 1974)
- 17. Februar: René Leibowitz, französischer Komponist, Dirigent, Schriftsteller und Musikpädagoge († 1972)
- 1. März: Graham Steed, britisch-kanadischer Organist und Chorleiter († 1999)
- 5. März: Julian Grigorjewitsch Krein, russischer Komponist, Pianist und Musikwissenschaftler († 1996)
- 10. März: Enrique Campos, uruguayischer Tangosänger, Bandleader und Tangokomponist († 1970)
- 11. März: John Weinzweig, kanadischer Komponist († 2006)
- 12. März: Loulie Jean Norman, US-amerikanische Sopranistin († 2005)
- 13. März: Irène Joachim, französische Sopranistin († 2001)
- 13. März: Lightnin’ Slim, US-amerikanischer Blues-Musiker († 1974)
- 14. März: Witold Rudziński, polnischer Komponist († 2004)
- 16. März: Rudi Schuricke, deutscher Sänger und Schauspieler († 1973)
- 19. März: Günter Neumann (Kabarettist), deutscher Komponist, Autor und Kabarettist († 1972)
- 26. März: Bruce Low, niederländischer Schlager- und Gospelsänger († 1990)
- 31. März: Etta Baker, US-amerikanische Blues-Sängerin und Gitarristin († 2006)
- 4. April: Cecil Gant, US-amerikanischer Bluessänger und Pianist († 1951)
- 4. April: Frances Langford, US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin († 2005)
- 4. April: Muddy Waters, US-amerikanischer Bluesmusiker († 1983)
- 14. April: Jean Fournet, französischer Dirigent († 2008)
- 14. April: Werner Wolf Glaser, schwedischer Komponist und Professor († 2006)
- 24. April: Violet Archer, kanadische Komponistin († 2000)
- 26. April: Roberto Caló, argentinischer Tangopianist, Bandleader, Komponist, Sänger und Schauspieler († 1985)
- 6. Mai: Carmen Cavallaro, US-amerikanischer Musiker und Filmschauspieler († 1989)
- 6. Mai: Gyula Dávid, ungarischer Komponist († 1977)
- 13. Mai: František Domažlický, tschechischer Geiger, Bratscher und Komponist († 1997)
- 16. Mai: Woody Herman, US-amerikanischer Jazzmusiker, Klarinettist und Bandleader († 1987)
- 18. Mai: Charles Trenet, französischer Sänger, Komponist, Dichter und Maler († 2001)
- 22. Mai: Amadeo Mandarino, argentinischer Tangosänger († 1996)
- 31. Mai: Peter Frankenfeld, Schauspieler, Showmaster, Sänger († 1979)
- 7. Juni: Alessandro Esposito, italienischer Organist, Komponist und Musikpädagoge († 1981)
- 10. Juni: Tichon Nikolajewitsch Chrennikow, russischer Komponist († 2007)
- 27. Juni: Elton Britt, US-amerikanischer Country-Musiker († 1972)
- 28. Juni: Roberto Grela, argentinischer Tangogitarrist und -komponist († 1992)
- 28. Juni: George Lloyd, englischer Komponist († 1998)
Zweites Halbjahr
- 5. Juli: Smiley Lewis, US-amerikanischer Blues- und R&B-Sänger († 1966)
- 7. Juli: Pinetop Perkins, US-amerikanischer Blues-Musiker († 2011)
- 9. Juli: Horst Dempwolff, deutscher Komponist und Filmkomponist († 1983)
- 12. Juli: André Lavagne, französischer Komponist († 2014)
- 13. Juli: Argentino Galván, argentinischer Geiger, Arrangeur, Bandleader und Tangokomponist († 1960)
- 15. Juli: Cowboy Copas, US-amerikanischer Country-Musiker († 1963)
- 15. Juli: Antonio Maida, argentinischer Tangosänger († 1984)
- 20. Juli: Weniamin Iossifowitsch Fleischmann, sowjetischer Komponist († 1941)
- 23. Juli: Ernest van der Eyken, belgischer Komponist und Dirigent († 2010)
- 25. Juli: Charlotte Sarcander, deutsche Journalistin, Schriftstellerin und Lehrerin († 1968)
- 3. August: Carlos Figari, argentinischer Tangopianist, Bandleader und Tangokomponist († 1994)
- 3. August: Enrique Villegas, argentinischer Jazzmusiker († 1986)
- 6. August: Sonoi Keiko, japanische Schauspielerin und Darstellerin der Takarazuka Revue († 1945)
- 22. August: Robert Schollum, österreichischer Komponist und Dirigent († 1987)
- 23. August: Bob Crosby, US-amerikanischer Sänger und Big Band-Leiter († 1993)
- 27. August: Luigi Rognoni, italienischer Musikwissenschaftler und Musikkritiker († 1986)
- 30. August: Ida Vivado Orsini, chilenische Pianistin und Komponistin († 1989)
- 12. September: Walter Panofsky, deutscher Musikkritiker und -schriftsteller († 1967)
- 15. September: Henry Brant, US-amerikanischer Komponist († 2008)
- 23. September: Aleksi Matschawariani, georgischer Komponist († 1995)
- 25. September: Maria Tănase, rumänische Sängerin und Chansonnière († 1963)
- 27. September: Kurt Honolka, deutscher Musikschriftsteller, Musikwissenschaftler, Journalist, Musik- und Theaterkritiker († 1988)
- 2. Oktober: Olga Adelmann, deutsche Geigenbauerin († 2000)
- 9. Oktober: Liselotte Malkowsky, deutsche Schlagersängerin († 1965)
- 10. Oktober: France Ellegaard, dänisch-finnische Pianistin († 1999)
- 14. Oktober: Larry Russell, US-amerikanischer Filmkomponist, Arrangeur und Dirigent († 1954)
- 15. Oktober: Thore Jederby, schwedischer Jazzmusiker († 1984)
- 16. Oktober: Cesar Bresgen, österreichischer Komponist († 1988)
- 17. Oktober: Edwin Bär, Schweizer Kapellmeister und Komponist († 2008)
- 17. Oktober: Hanna Lussnigg, österreichische Sängerin und Schauspielerin († 2006)
- 19. Oktober: Vinícius de Moraes, brasilianischer Dichter und Liedtexter († 1980)
- 20. Oktober: Grandpa Jones, US-amerikanischer Country-Musiker († 1998)
- 26. Oktober: Eldin Burton, US-amerikanischer Komponist und Pianist († 1981)
- 26. Oktober: Hans Jönsson, deutscher Film-, Fernseh- und Hörspielkomponist († 1993)
- 26. Oktober: Netty Simons, US-amerikanische Komponistin († 1991)
- 2. November: Harry Babbitt, US-amerikanischer Sänger († 2004)
- 5. November: Guy Jonson, englischer Pianist und Musikpädagoge († 2009)
- 15. November: Gus Johnson, US-amerikanischer Schlagzeuger († 2000)
- 19. November: Blue Barron, US-amerikanischer Musiker († 2005)
- 22. November: Benjamin Britten, englischer Komponist († 1976)
- 4. Dezember: Johann Cilenšek, deutscher Komponist und Vizepräsident der Akademie der Künste der DDR († 1998)
- 5. Dezember: Hans Arnold Metzger, deutscher Kirchenmusiker, Organist, Komponist und Musikpädagoge († 1977)
- 7. Dezember: John Davis, US-amerikanischer Blues-Pianist und Sänger († 1985)
- 10. Dezember: Morton Gould, US-amerikanischer Komponist, Dirigent und Pianist († 1996)
- 10. Dezember: Pannonica de Koenigswarter, britische Jazzmäzenin († 1988)
- 10. Dezember: Ray Nance, US-amerikanischer Jazz-Trompeter und Violinist († 1976)
- 21. Dezember: Andor Foldes, US-amerikanischer Pianist ungarischer Herkunft († 1992)
- 31. Dezember: Carlos Roldán, uruguayischer Tangosänger und Schauspieler († 1973)
Genaues Geburtsdatum nicht bekannt
- Ernst-Otto Göring, deutscher Kirchenmusiker († 1974)
- Jerome Stowell, US-amerikanischer Klarinettist und Musikpädagoge († 1973)
Gestorben
- 6. Januar: Ernesto Elorduy, mexikanischer Komponist und Pianist (* 1855)
- 20. Januar: Richard Ludwig Schneider, deutscher Komponist und Musikpädagoge (* 1857)
- 17. Februar: Anastassija Dmitrijewna Wjalzewa, russische Sängerin (* 1871)
- 26. Februar: Felix Draeseke, deutscher Komponist (* 1835)
- 16. März: Tatyos Efendi, türkischer Komponist (* 1855)
- 19. März: John Thomas, walisischer Harfenist und Komponist (* 1826)
- 17. April: Heinrich Schuëcker, österreichisch-amerikanischer Harfenist und Musikpädagoge (* 1867)
- 30. Juni: Rosendo Mendizábal, argentinischer Tangopianist und -komponist (* 1868)
- 7. August: David Popper, tschechischer Violoncellist und Komponist (* 1843)
- 11. August: Brasílio Itiberê da Cunha, brasilianischer Komponist und Diplomat (* 1846)
- 11. August: Henri Roehrich, Schweizer evangelischer Geistlicher, Kirchenlieddichter und Hochschullehrer (* 1837)
- 26. August: Michael Maybrick, britischer Sänger, Organist, Komponist und Bürgermeister (* 1841)
- 9. Dezember: Franz Kullak, deutscher Pianist und Komponist (* 1844)
Siehe auch
Weblinks
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