Rubinkrönchen
Rubinkrönchen | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Rubinkrönchen (Calyptura cristata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Calyptura | ||||||||||||
Swainson, 1832 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Calyptura cristata | ||||||||||||
(Vieillot, 1818) |
Das Rubinkrönchen (Calyptura cristata), auch als Goldhähnchenkotinga oder auch als Goldhähnchentyrann bezeichnet, ist eine extrem seltene Vogelart aus Brasilien. Es repräsentiert die einzige Art der Gattung Calyptura.
Beschreibung
Das Rubinkrönchen erreicht eine Größe von 8 Zentimetern. Die Oberseite ist hellgelboliv. Bürzel und Stirn sind gelb. Der dunkle Schwanz ist sehr kurz. Die Flügel sind dunkel und haben zwei weiße Flügelbinden. Die Schirmfedern weisen weiße Spitzen auf. Die Unterseite ist dottergelb, die Brust olivfarben verwaschen. Die Scheitelmitte ist durch lange orangerote und gelborange Federn charakterisiert, die von schwarzen Federn umrandet werden. Sein Ruf wird als kurz, scharf und unangenehm beschrieben.
Lebensraum
Das Rubinkrönchen bewohnt in seinem Verbreitungsgebiet nördlich von Rio de Janeiro Wälder der Gebirgsausläufer in Höhenlagen über 1000 m.
Nahrung
Das Rubinkrönchen geht im Blätterdach auf Nahrungssuche und ernährt sich von Früchten, Samen und Insekten.
Status
Das Rubinkrönchen galt zwischen 1890 und 1996 als verschollen und war lange nur durch 50 Museumsexemplare aus dem 19. Jahrhundert bekannt. Fünf davon befinden sich im Museum Naturalis in Leiden. Am 27. Oktober 1996 gelang dem brasilianischen Ornithologen Ricardo Parrini die Wiederentdeckung von zwei Exemplaren in der Serra dos Órgãos nördlich von Rio de Janeiro. Im März 2006 will der deutsche Ornithologe Dr. Martin Schäfer von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ein Exemplar in einem gemischten Schwarm aus Tangaren und Honigfressern bei Folha Seca nordwestlich von Ubatuba, São Paulo beobachtet haben. Dies ist allerdings nicht offiziell bestätigt. Durch die Entwaldung des Lebensraumes aufgrund der schnellwachsenden Vorstädte Rio de Janeiros ist das Brutgebiet des Rubinkrönchens auf eine Fläche von 3 km² geschrumpft. Das Ernten von Bromelien, Misteln und Orchideen stellt eine weitere Gefährdung dar.
Systematik
Das Rubinkrönchen wurde traditionell als Mitglied der Schmuckvögel angesehen. Eine Analyse von 180 Jahre alter DNA hat jedoch ergeben, dass diese Art mit den Tyrannen-Gattungen Neopipo und Platyrinchus verwandt ist.[1] 2016 wurde die Art vom South American Classification Committee in die Familie Tyrannidae gestellt.
Literatur
- Josep del Hoyo, Andrew Elliott, David A. Christie (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World. Volume 9: Cotingas to Pipits and Wagtails. Lynx Edicions 2004. ISBN 84-87334-69-5
- José Fernando Pacheco und Paulo Sérgio Moreira da Fonseca: The remarkable rediscovery of the Kinglet Calyptura Calyptura cristata. Cotinga 16 (2001):44-47 Online (Memento vom 8. Juni 2002 im Internet Archive) (Englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Ohlson, J.I., Irestedt, M., Fjeldså, J. & Ericson, P.G.P. (2012) Putting an end to a mystery: DNA from a 180 years old study skin reveals the phylogenetic position of the Kinglet Calyptura Calyptura cristata (Passeriformes: Tyrannides). Ibis.
Weblinks
- Calyptura cristata in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2018. Eingestellt von: BirdLife International, 2018. Abgerufen am 10. September 2021.
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Calyptura cristata in der Internet Bird Collection
- BirdLife Factsheet
- WorldTwitch Brazil - Über die Entdeckung eines weiteren Exemplars bei Ubatuba. (Englisch)
- Cotinga roitelet (Calyptura cristata) im Muséum Victor Brun (Französisch)