Elyas M’Barek
Elyas M’Barek [eˈliːas mˈba:ʁɛk] (* 29. Mai 1982 in München) ist ein österreichischer Schauspieler und Synchronsprecher.[1] Er wurde mit Produktionen wie Türkisch für Anfänger und Fack ju Göhte bekannt.
Leben
Elyas M’Barek wuchs im Münchner Stadtbezirk Sendling auf.[2] Sein Vater stammt aus Tunesien und ist Programmierer, seine österreichische Mutter ist Krankenschwester.[3][4] Er selbst besitzt die österreichische Staatsbürgerschaft[5] und ist römisch-katholischer Konfession.[6] Er hat zwei jüngere Brüder.[7] Sein Bruder Joseph M’Barek ist ebenfalls Schauspieler und stand mit ihm in Die Welle vor der Kamera.
Zunächst besuchte er das katholische Klosterinternat in Metten[8] und schloss dann die Schule mit dem Fachabitur[9] an der Robert-Bosch-Fachoberschule in München ab.[10] Vor seiner Filmkarriere arbeitete M’Barek unter anderem bei den Stadtwerken München, wo er Akten einsortierte.[11] Er lebt in München und betrieb dort von Oktober 2015 bis Mitte 2018 mit zwei Geschäftspartnern eine Bar.[12][13] M’Barek ist Mitglied im Bundesverband Schauspiel.[14]
Im September 2022 heiratete M'Barek seine Freundin Jessica.[15]
Karriere
Seinen ersten Auftritt in einem Kinofilm hatte M’Barek während seiner Schulzeit in Dennis Gansels Mädchen, Mädchen. In der ARD-Vorabendserie Türkisch für Anfänger spielte er den türkischstämmigen Macho Cem Öztürk, dessen Vater mit einer deutschen Frau und deren Tochter zusammenzieht. 2006 wurde er für diese Rolle mit dem Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller Serie“ ausgezeichnet.[16]
In dem in der Graffiti-Szene angesiedelten Film Wholetrain spielte er eine der Hauptrollen. 2008 verkörperte er den türkischen Jungen Sinan in der Buchverfilmung Die Welle. Von 2009 bis 2011 spielte er in der Arztserie Doctor’s Diary, 2010 den jungen Bushido in Zeiten ändern dich. Ebenso spielte er im Film Teufelskicker als Flo mit. 2011 kam What a Man in die deutschen Kinos. Im selben Jahr trat er in dem Film Biss zur großen Pause – Das Highschool Vampir Grusical auf. 2012 war er in den Kinofilmen Türkisch für Anfänger, Fünf Freunde, Offroad und Heiter bis wolkig zu sehen. 2012 erschien der Kinofilm Hotel Transsilvanien, in dem er neben Josefine Preuß einer der Hauptrollen seine Stimme lieh. 2012 wurde M’Bareks Rolle in den Filmadaptionen zur Buchreihe Chroniken der Unterwelt bestätigt.
In der Literaturverfilmung Der Medicus spielte er 2013 an der Seite von Tom Payne und Ben Kingsley. Im selben Jahr erschien die Komödie Fack ju Göhte, in der er die Rolle des Zeki Müller übernahm. Diese Rolle spielte er auch in der Fortsetzung Fack ju Göhte 2, die 2015 in den Kinos anlief. Ebenfalls 2015 war er in der Komödie Traumfrauen zu sehen, in der er neben Hannah Herzsprung, Karoline Herfurth, Palina Rojinski und Iris Berben eine Hauptrolle spielte. 2016 hatte die Komödie Willkommen bei den Hartmanns ihren Kinostart, in der er als Arzt Tarek Berger zu sehen ist. 2017 spielte er in der Kinoproduktion Dieses bescheuerte Herz mit. Im Oktober 2017 startete mit Fack ju Göhte 3 der Abschluss der Fack-ju-Göhte-Trilogie in den Kinos. 2019 spielte er in Der Fall Collini den Anwalt eines Opfers eines Vergeltungsschlages im Italien der NS-Zeit. Zudem trat er im selben Jahr im Film Das perfekte Geheimnis auf. In der Komödie Nightlife, die im Februar 2020 in die Kinos kam, spielte er unter der Regie von Simon Verhoeven den Barkeeper Milo.
Filmografie
Kinofilme
- 2001: Mädchen, Mädchen
- 2002: Epsteins Nacht
- 2006: Wholetrain
- 2008: Die Welle
- 2009: Männerherzen
- 2009: Zweiohrküken
- 2010: Teufelskicker
- 2010: Zeiten ändern dich
- 2011: What a Man
- 2011: Wickie auf großer Fahrt
- 2012: Offroad
- 2012: Türkisch für Anfänger
- 2012: Fünf Freunde
- 2012: Heiter bis wolkig
- 2013: Chroniken der Unterwelt – City of Bones (The Mortal Instruments: City Of Bones)
- 2013: Fack ju Göhte
- 2013: Der Medicus
- 2014: Who Am I – Kein System ist sicher
- 2014: Männerhort
- 2015: Traumfrauen
- 2015: Fack ju Göhte 2
- 2016: Willkommen bei den Hartmanns
- 2017: Das Pubertier – Der Film (Cameo)
- 2017: Bullyparade – Der Film (Cameo)
- 2017: Fack ju Göhte 3
- 2017: Dieses bescheuerte Herz
- 2019: Der Fall Collini
- 2019: Das perfekte Geheimnis
- 2020: Nightlife
- 2020: Was wir wollten
- 2022: Liebesdings
- 2022: Tausend Zeilen
Fernsehfilme
- 2001: Riekes Liebe
- 2002: Ich schenk dir einen Seitensprung
- 2003: Die Stimmen
- 2006: Deutschmänner
- 2010: Undercover Love
- 2011: Rottmann schlägt zurück
- 2011: Biss zur großen Pause – Das Highschool Vampir Grusical
Fernsehserien
- 2002: Verdammt verliebt (Folge Jule im Abseits)
- 2002: Samt und Seide
- 2002: Tatort (Folge Totentanz)
- 2003: Forsthaus Falkenau (Folge Vertrauen)
- 2004: Schulmädchen
- 2005: Alarm für Cobra 11 – Einsatz für Team 2 (Folge Zeugenschutz)
- 2006: Abschnitt 40 (Folge Dienstwaffen)
- 2006–2008: Türkisch für Anfänger
- 2007–2008: KDD – Kriminaldauerdienst
- 2008: Großstadtrevier (Folge Das Geheimnis des Hafenpastors)
- 2008: Im Namen des Gesetzes (Folge Schulzeit)
- 2009: Rosa Roth (Folge Das Mädchen aus Sumy)
- 2009: Tatort – Familienaufstellung
- 2009: Nachtschicht (Folge Wir sind die Polizei)
- 2009: Notruf Hafenkante (Folge Knock Out)
- 2009–2011: Doctor’s Diary
- 2009: Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei (Folge Geliebter Feind)
- 2010: Danni Lowinski
- 2010: SOKO 5113 (Folge Zimmer 105)
- 2012: Die Märchenstunde (Folge Kalif Storch)
- 2013: Bully macht Buddy (Folge Der Müslimann)
Fernsehshows
- 2021: Wer stiehlt mir die Show? (ProSieben)
Synchronisation
- 2012: Hotel Transsilvanien als Jonathan (Andy Samberg)
- 2012–2013, 2016: Once Upon a Time – Es war einmal … als Billy
- 2013: Die Monster Uni als Art (Charlie Day)
- 2014: Paddington als Paddington (Ben Whishaw)
- 2017: Paddington 2 als Paddington (Ben Whishaw)
Kurzfilme
- 2014: Feier den Moment
Auszeichnungen
- 2012: Bambi für Türkisch für Anfänger
- 2013: Jupiter-Filmpreis in der Kategorie „Bester deutscher Darsteller“ für Heiter bis wolkig
- 2013: Stern des Jahres der Münchener Abendzeitung in der Kategorie „Kino“ (Fack ju Göhte; zusammen mit Bora Dagtekin)[17]
- 2014: Romy in der Kategorie „Bester Schauspieler“ für Fack ju Göhte
- 2014: Medaille für besondere Verdienste um Bayern in einem Vereinten Europa
- 2014: GQ Männer des Jahres in der Kategorie „Film National“
- 2015: Nominierung Deutscher Animationssprecherpreis Internationales Trickfilm-Festival Stuttgart für die Titelrolle in Paddington
- 2018: Romy in der Kategorie „Beliebtester Schauspieler Kino/TV-Film“
- 2018: Goldene Henne 2018 in der Kategorie „Schauspiel“
Weblinks
- Elyas M’Barek in der Internet Movie Database (englisch)
- Elyas M’Barek bei filmportal.de
- Elyas M’Barek bei schauspielervideos.de
- Elyas M’Barek; Agenturprofil
- Deniz Yücel: Interview: „Man will immer Ghetto, Gewalt und Gefahr“. Jungle World 13, 28. März 2007
- Julia Schaaf: Elyas M’Barek im Interview: „Hätte auch blöd laufen können“. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 10. September 2015
- Elyas M’Barek in der Deutschen Synchronkartei
Literatur
- Marc Halupczok: Elyas M’Barek. Das ultimative Fanbuch. U-Line UG, Mossautal 2015, ISBN 978-3-944154-34-3.
Einzelnachweise
- ↑ Elyas M’Barek bei crew united, abgerufen am 10. März 2021.
- ↑ DB Mobil 10/2017, S. 26f.
- ↑ Kimberly Hoppe: Elyas M’Barek: „München ist meine Stadt“. Abendzeitung, 18. August 2012, abgerufen am 15. April 2017.
- ↑ DB Mobil 10/2017, S. 27.
- ↑ Elyas M’Barek. In: filmmakers.de. Abgerufen am 30. November 2016.
Elyas M’Barek. Vita bei der Agentur Die Agenten, abgerufen am 30. November 2016. - ↑ Lisa Ludwig: Elyas M'Barek möchte nicht euer "guter Ausländer" sein. Vice, 6. März 2019, abgerufen am 3. Februar 2021.
- ↑ Moritz von Uslar: 99 Fragen an Elyas M’Barek im Zeitmagazin – Frage 14. ZEITmagazin, 37/2015, 14. September 2015, abgerufen am 15. April 2017.
- ↑ Viktoria Großmann: „Man muss seine Schublade auch bedienen“. Interview in Süddeutsche Zeitung, Ausgabe 71/2012, S. 13 vom 24. März 2012.
- ↑ DB Mobil 10/2017, S. 29.
- ↑ Peer Schader: Schauspiel-Newcomer M’Barek: Einmal Tunesier, immer Türke? Spiegel Online, 18. November 2008, abgerufen am 15. April 2017.
- ↑ Frank Elstner überrascht Barbara. In: SWR/ORF. Das Erste/ARD Mediathek, 25. Juni 2022, abgerufen am 28. Juni 2022 (Zeit: 1:17:50–1:18:43).
- ↑ Laura Kaufmann: Wo Elyas am eigenen Tresen lehnt. Süddeutsche Zeitung, 23. Oktober 2015, abgerufen am 24. Oktober 2015.
- ↑ Laura Kaufmann: Elyas trennt sich von seiner Bar. Süddeutsche Zeitung, 12. Juni 2018, abgerufen am 17. Juli 2018.
- ↑ BFFS-Mitgliederliste. (Nicht mehr online verfügbar.) Bundesverband Schauspiel, archiviert vom Original am 7. Juli 2013; abgerufen am 15. April 2017.
- ↑ https://www.spiegel.de/panorama/leute/elyas-m-barek-hat-geheiratet-it-s-official-i-love-you-a-14643354-81af-4c9a-86ef-117d0e961c2f
- ↑ Deutscher Fernsehpreis: Preisträger 2006. Deutscher Fernsehpreis GmbH, abgerufen am 15. April 2017.
- ↑ Stern des Jahres 2013 Kino: Bora Dagtekin und Elyas M’Barek. Abendzeitung, 26. Dezember 2013, abgerufen am 15. April 2017.
Personendaten | |
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NAME | M’Barek, Elyas |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 29. Mai 1982 |
GEBURTSORT | München |