Typ 94 Te-Ke

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Typ 94 Te-Ke
IJA TK Tankette Display at Armor School History Museum 20130302b.JPG

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Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 2 (Kommandant, Fahrer)
Länge Turm 12 Uhr
3,0 m
Breite 1,6 m
Höhe 1,6 m
Masse 3,4 t
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung 12 mm
Hauptbewaffnung 6,5-mm-MG Typ 91
später 7,7-mm-MG Typ 97
1980 Schuss
Sekundärbewaffnung keine
Beweglichkeit
Antrieb luftgekühlter Mitsubishi 4-Zylinder-Benzinmotor
24 kW (32 PS)
Federung zweiachsiges Drehgestell
Geschwindigkeit 40 km/h (Straße)
Leistung/Gewicht ca. 7,0 kW/t (9,4 PS/t)
Reichweite ca. 200 km

Die Typ 94 Te-Ke (japanisch 九四式軽装甲車 Kyūyon-shiki keisōkōsha, auch als Typ 94 TK bezeichnet), war eine japanische Tankette, die von 1934 (Kōki 2594, daher die Typbezeichnung) bis 1945 von den Kaiserlich Japanischen Streitkräften eingesetzt wurde.

Geschichte

Nach dem Ersten Weltkrieg erkannte das japanische Heer die Notwendigkeit, zur Unterstützung seiner Infanterie gepanzerte Fahrzeuge einzusetzen. Großen Einfluss auf die japanische Entscheidung, für welches Panzerfahrzeug sich zu entscheiden war, war die Tankette-Phase in Europa Anfang der 1930er Jahre. Als Muster galt die britische Carden-Loyd Tankette. Das Kaiserlich Japanische Heer bestellte sechs der Tanketten, die 1930 in Japan eintrafen. Die japanischen Offiziere waren weder von der Größe der Carden-Loyd- noch von der der französischen "Renault UE Chenillette"-Tankette überzeugt, wobei letztere mit ihrem Anhänger sich als Infanterie-Transportfahrzeug positionierte.

Typ 94 mit Pioniertruppen auf dem Marsch Richtung Wu-han, Nähe Na-hsi

Die japanische Firma Hino Jidōsha wurde mit dem Bau des neuen Panzers beauftragt, der Tokushu Ken’insha (Spezialtraktor), kurz TK, genannt wurde. Hino ließ sich von den beiden oben genannten Tanketten inspirieren und orientierte sich des Weiteren am Vickers Light Tank. Die Te-Ke war größer als der Carden-Loyd, ähnelte vom Aufbau eher dem Vickers Light Tank und konnte, wie der französische UE, mit einem Anhänger ausgestattet werden. 1934 in den Dienst übernommen erhielt der neue Panzer die Bezeichnung Typ 94. Die Aufgabe der Typ 94 war Aufklärung, Feuerunterstützung für die Infanterie zu geben sowie Nachschub auf das Schlachtfeld zu liefern.

Den Heeresdivisionen wurden daraufhin Tanketten-Kompanien zugeteilt, die aus jeweils vier Zügen zu je vier Tanketten bestanden. Die Typ 94 wurde zum meistproduzierten japanischen Panzerfahrzeug der 1930er Jahre und war während des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges weit verbreitet. Hintergrund der großen Produktionszahl war der Krieg mit der Sowjetunion und der damit verbundenen Aufrüstung von 30 Heeresdivisionen, von denen 24 in der Mandschurei stationiert waren. Selbst als es qualitativ bessere Panzer wie den Typ 95 Ha-Gō gab, lief die Produktion der Typ 94 weiter. Der Grund dafür lag in dem günstigeren Preis der Typ 94. Diese kostete nur 50.000 ¥ im Gegensatz zu dem Preis von 98.000 ¥ eines Typ 95.[1] Während der letzten Produktionsphase wurde auf den Anhänger verzichtet.

Insgesamt wurden 823 Typ 94 Tanketten produziert.

Herstellungszahlen des Typ 94 Te-Ke[2]
Jahr 1935 1936 1937 1938 1939 1940 Insgesamt
Stückzahl 300 246 200 070 005 002 823

Einsätze

China

Die Typ 94 wurde 1934 der Truppe übergeben und anfangs in selbstständige sogenannte Fliegende Kompanien aufgeteilt, die Aufklärungs- und Infanterieunterstützungsaufgaben erfüllten.[3] Auf dem chinesischen Kriegsschauplatz bestanden diese Kompanien aus 118 Mann, aufgeteilt in vier Züge mit jeweils vier Tanketten. Später wurde jeweils eine Typ-94-Kompanie einer Infanteriedivision zugeteilt, wobei die Anzahl der Fahrzeuge auf sechs Tanketten verringert wurde. Der Typ 94 war bei der Truppe beliebt, da er alle in ihn gesteckten Erwartungen erfüllte.

Im September 1937 wurden das 1. Panzer-Bataillon (Oberst Baba) und das 2. Panzer-Bataillon (Oberst Imada) mit insgesamt 78 Typ 89 I-Gō und 41 Typ 94 der 1. Armee in Hebei zugeteilt. Die 1. Armee griff am 14. September die Nationalchinesen südlich von Peking an und stieß durch deren Front in südwestliche Richtung vor.[4]

Japanisch-Sowjetischer Grenzkonflikt

Seine Feuertaufe erhielt der Typ 94 im Jahre 1939 während des Japanisch-Sowjetischen Grenzkonflikts bei Nomonhan. Der Großteil der Tanketten verblieb an der japanisch-sowjetischen Grenze.

Zweiter Weltkrieg

Während der Schlacht um Okinawa zerstörte Typ 94 Tankette

Einheiten der Spezial-Landungskräfte der Marine verwendeten zahlreiche Typ 94 während des Pazifikkrieges. Des Weiteren war die Tankette in Burma, Niederländisch-Indien, Philippinen und auf dem südlichen Pazifik-Kriegsschauplatz wie z. B. auf Guadalcanal im Einsatz. Die amerikanischen Einheiten und Marines hatten bei der Bekämpfung der Typ 94 keine Schwierigkeiten, da diese mit .50 BMG Kaliber, Handgranaten und Bazookas erfolgreich bekämpft werden konnten, ganz zu schweigen von leichten Panzern wie dem M2 Light Tank oder M3 Stuart. Während der Schlacht um Kwajalein wurden viele der Tanketten des 2. Bataillons der 1. Mobilen Landungsbrigade erbeutet.

Technik

Typ 94 mit Anhänger im Panzermuseum Kubinka

Die Typ 94 Tankette basierte auf minimalistischem Design. Das Fahrgestell der Tankette war leicht (Gesamtgewicht 3,4 Tonnen) und hatte im hinteren Teil einen kleinen Turm, der mit einem Typ 11 Maschinengewehr im Kaliber 6,5 mm ausgestattet war, für das 1980 Schuss mitgeführt werden konnten. Der Turm musste vom Kommandanten, der zugleich Schütze der Hauptbewaffnung war, manuell gedreht werden. Später wurde das Maschinengewehr durch ein Typ-92-Kaliber 7,7 mm ausgetauscht, das eine höhere Feuerkraft hatte. Am Heck befand sich ein Stauraum, der durch eine Heckklappe beladen werden konnte. Der Antrieb befand sich im vorderen Teil des Fahrzeugs, während der Fahrer vorne rechts saß. Die Panzerung war genietet. Ein luftgekühlter Mitsubishi 4-Zylinder-Ottomotor erzeugte 35 PS (26 kW) bei 2500/min, der die Tankette auf eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h brachte. Die Mannschaft wurde durch eine Asbest-Isolierung vor der Motorhitze geschützt. Das Fahrgestell ruhte beim ersten Modell der Typ 94 auf zwei Aufhängungen für jeweils zwei gummierte Räder, die als Laufrollen die Ketten führten. Das erste und vierte Rad war durch einen japanischen Umlenkhebel, von Major Tomio Hara erfunden, mit einer horizontal verlaufenden Kompressionsfeder verbunden und federte so das Fahrzeug ab. Das Antriebsrad war vorne und das Führungsrad hinten, mit Abstand zum Boden angebracht. Wie bei vielen Kettenfahrzeugen mit schmalen Ketten tendierte die Typ 94 dazu, bei hoher Geschwindigkeit und gleichzeitiger Richtungsänderung die Ketten zu verlieren. Zur Abhilfe des Problems wurde das Führungsrad bei späteren Modellen deutlich vergrößert und auf Bodenhöhe gebracht. Trotzdem blieben Kettenverluste bis zum Ende der Produktion 1937 bestehen.

Varianten

Abgesehen von den Änderungen betreffend Maschinengewehr und Führungsrad und der damit verbundenen Verlängerung des Fahrzeugs gab es verschiedene Varianten der Typ 94. Im Unterschied zu anderen Tanketten hatten die Typ 94 eine Vorrichtung zur Anbringung eines Anhängers. Der Anhänger verfügte ebenfalls über Ketten und war damit geländetauglich.

Darüber hinaus gab es folgende Varianten:

  • Dieselmotor: Ein Prototyp wurde mit einem Dieselmotor ausgestattet, der auf der rechten Fahrzeugseite eingebaut wurde und den Fahrer links sitzen ließ.
  • Typ-94-Giftgas-Werfer: 1933/34 entwickeltes Fahrzeug, um Senfgas auf einer Breite von 8 Meter vor der Tankette zu versprühen.
  • Typ-94-Desinfizierungsfahrzeug: 1933/34 entwickeltes Fahrzeug, um das von der oben erwähnten Tankette versprühte Kampfmittel mit Bleichmitteln zu neutralisieren.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zaloga, S. 8.
  2. Steven J Zaloga: Japanese Tanks 1939–45. S. 10.
  3. Type 94 Te-Ke. Tanks Encyclopedia, abgerufen am 4. Dezember 2014.
  4. THE HISTORY OF BATTLES OF IMPERIAL JAPANESE TANKS, PART I. Taki's Page, abgerufen am 4. Dezember 2014.