Cornelia Weigand

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Cornelia Weigand (2022)

Cornelia Babetta Weigand (* 1971 auf Sylt) ist eine deutsche, parteilose Politikerin und Biologin. Von Juli 2019 bis Februar 2022 war sie Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr. Seit dem 18. Februar 2022 ist sie Landrätin des Landkreises Ahrweiler.[1][2][3][4][5]

Leben und Wirken

Cornelia Weigand wuchs teils auf Sylt, teils in Bonn auf. Schule und Studium absolvierte sie in Bonn. Anschließend war sie in der freien Wirtschaft, unter anderem bei einem Unternehmen für Medizintechnik, tätig, bevor sie in den öffentlichen Dienst wechselte und bei einer Bundesbehörde für die Benennung und Zertifizierung von Medizinprodukten, dem BfArM, zuständig war.[6]

Weigand wurde im März 2019 mit einem Stimmenanteil von 60,9 % zur Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr gewählt und trat ihr Amt im Juli 2019 als Nachfolgerin von Achim Haag an, der nach 24 Jahren im Amt nicht mehr erneut kandidierte.[7][8]

Im Januar 2022, bei der ersten Landratswahl in Ahrweiler nach der Hochwasserkatastrophe im Sommer 2021, erhielt die parteilose Weigand 50,2 Prozent der Stimmen und setzte sich so deutlich gegen den CDU-Kandidaten Horst Gies (28,2 %) durch.[2] Weitere Kandidaten waren Christoph Schmitt (SPD) (19,3 %), der als überparteilicher Kandidat angetreten war, sowie der parteilose Kandidat Axel Ritter (2,3 %).[9][10] Weigand ist damit Amtsnachfolgerin von Jürgen Pföhler (CDU). Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt gegen Pföhler im Zusammenhang mit der Hochwasserkatastrophe. Er war auf eigenen Antrag wegen Dienstunfähigkeit im Herbst 2021 in den Ruhestand versetzt worden, weshalb vor Ablauf seiner Amtszeit Landratswahlen notwendig geworden waren.[11][12]

Weigand ist die erste Frau an der Spitze des Landkreises Ahrweiler.

In ihrer Antrittsrede zur Amtseinführung setzte Weigand folgende Schwerpunkte für die Katastrophenregion als Rahmen beim Wiederaufbau der Ahr-Region und die Weiterentwicklung des Kreises: „schrittweise Wiederherstellung normaler Lebensverhältnisse, Sicherung des Standorts, besonders des Tourismus, Verbesserung des Katastrophenschutzes und ein übergreifendes Hochwasservorsorgekonzept, CO2-neutrale Mobilität, ein ganzheitliches Konzept für den ÖPNV, weitestgehenden Einsatz erneuerbarer Energien zur Deckung von Strombedarf und Wärmeversorgung sowie flächendeckende Digitalisierung.“[13] Laut Weigand sei eine wissenschaftliche Begleitung des Wiederaufbaus durch den Bund und den Bonner UNO-Standort wünschenswert. Weigand betonte in ihrer Antrittsrede: „Wenn wir beim Aufbau zusammenarbeiten, können wir als gesamter Kreis gestärkt daraus hervorgehen.“

Nach dem Hochwasser, welches das Ahrtal besonders traf, hatte Weigand in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer einen Sonderbeauftragten auf Bundesebene für den Wiederaufbau des Ahrtals gefordert.[2][14] Mitzeichner des Briefes waren Albrecht Freiherr von Boeselager und die Ortsbürgermeister Walter Radermacher (Ahrbrück), Rüdiger Fuhrmann (Altenahr), Erwin Keßel (Berg), Alfred Sebastian (Dernau), Heinrich Groß (Heckenbach), Jürgen Schwarzmann (Hönningen), Annette Winnen (Kalenborn), Guido Schmitz (Kesseling), Stefan Zavelberg (Kirchsahr), Werner Zavelberg (Lind), Hartwig Baltes (Mayschoß), Dominik Gieler (Rech) sowie Anke Hupperich (Kreuzberg).

Weigand hat seit 2013 ihren Wohnsitz im Ahrtal und wohnt in Altenahr. Sie ist mit dem Mediziner Reinhard Näkel verheiratet. Weigand ist Marathonläuferin und Radrennfahrerin.[1][15][16]

Weblinks

Commons: Cornelia Weigand – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Günther Schmitt: Bürgermeisterkandidatin in Altenahr: SPD und Grüne sind für Cornelia Weigand. 23. Oktober 2018, abgerufen am 25. Januar 2022.
  2. a b c Jens Schneider: Cornelia Weigand neue Landrätin von Ahrweiler – ein deutliches Zeichen. In: Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 25. Januar 2022.
  3. SWR Aktuell: Cornelia Weigand als neue Landrätin im Kreis Ahrweiler vereidigt. Abgerufen am 19. Februar 2022.
  4. Süddeutsche Zeitung: Neue Landrätin im Kreis Ahrweiler: Mehr Hochwasserschutz. Abgerufen am 19. Februar 2022.
  5. Wahlen: Neue Landrätin im Kreis Ahrweiler: Mehr Hochwasserschutz. In: Die Zeit. 18. Februar 2022, abgerufen am 19. Februar 2022.
  6. Cornelia Weigand | Landrätin für den Kreis Ahrweiler. Abgerufen am 19. Februar 2022.
  7. Verbandsgemeinde Altenahr: Wahlergebnis 10. März 2019. Abgerufen am 2. September 2019.
  8. Günther Schmitt: Bürgermeister Achim Haag geht in den Ruhestand. General-Anzeiger, Bonn, 16. Mai 2019, abgerufen am 2. September 2019.
  9. SWR Aktuell: Cornelia Weigand zur neuen Landrätin im Kreis Ahrweiler gewählt. Abgerufen am 19. Februar 2022.
  10. Landratswahl 2022, Landkreis Ahrweiler. Abgerufen am 14. Juli 2022.
  11. Wahlen: Neue Landrätin im Kreis Ahrweiler: Mehr Hochwasserschutz. In: Die Zeit. 18. Februar 2022, abgerufen am 19. Februar 2022.
  12. SWR Aktuell: Umstrittener Ahr-Landrat Pföhler vorzeitig im Ruhestand. Abgerufen am 19. Februar 2022.
  13. „Neue Wege entstehen lassen“: Amtseinführung von Cornelia Weigand als Landrätin des Kreises Ahrweiler | Kreisverwaltung Ahrweiler. In: Kreisverwaltung Ahrweiler | Eine weitere WordPress-Website. 18. Februar 2022, abgerufen am 19. Februar 2022.
  14. Bürgermeister-Hilferuf aus Hochwassergebieten. Abgerufen am 19. Februar 2022.
  15. Cornelia Weigand will Verbandsbürgermeisterin werden. In: General-Anzeiger. Abgerufen am 25. Januar 2022.
  16. Tobias Schrörs: Cornelia Weigand: Wer ist die künftige Landrätin von Ahrweiler? In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 25. Januar 2022]).