Äolomelodikon

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Das Äolomelodikon (auch Choraleon)[1] war eine um 1819 in Warschau[2] von Karol Brunner[1][3] gebaute kleine Orgel mit Kupferpfeifen. Sie hatte zur Verstärkung aus Blech hergestellte Trichter, die den Schall zum Publikum leiteten. Das ermöglichte auch eine eindrucksvolle Variation der Lautstärke (Crescendo bzw. Decrescendo).[2] Aus dem Äolomelodikon entstand als Weiterentwicklung 1825[2] durch Dinpork[1] das Äolopantalon, eine Kopplung des Äolomelodikons mit einem Hammerklavier. Darauf erzielte Frederic Chopin frühe Erfolge,[2] unter anderem spielte er darauf 1825 vor dem russischen Zaren, der ihm danach einen Diamantring schenkte.[4] Das Instrument selbst gehörte dem Vater von Jan Bialoblocki, einem Freund von Chopin.[3]

Gebaut wurde das Instrument zwar von Karol Brunner in Warschau, der eigentliche Erfinder war aber Johann Friedrich Hoffmann.[3]

Einzelnachweise

  1. a b c Eintrag Äolomelodikon in Pierer's Universallexikon, Band 1, Altenburg 1857,zeno.org
  2. a b c d Wolfgang Ruf (Hrsg.), Lexikon der Musikinstrumente, Meyers Lexikonverlag 1991, Eintrag Äolomelodikon
  3. a b c Eva Gesine Baur, Chopin oder die Sehnsucht, eine Biographie, C. H. Beck 2010, S. 37
  4. Lebenslauf von Chopin bei der Chopin-Gesellschaft. Dort als eine Art Harmonium mit Kupferpfeifen beschrieben.