Ólafur Egilsson
Ólafur Egilsson (* 1564; † 1. März 1639) war ein isländischer evangelisch-lutherischer Pfarrer. Im Jahr 1627 wurde er zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen von Berberpiraten bei einem Überfall auf die Siedlung Vestmannaeyjar entführt, die Familie wurde zusammen mit anderen Isländern nach Algier gebracht, wo sie getrennt wurden. Egilsson konnte 1628 nach Vestmannaeyjar zurückkehren, während seine Frau Ásta Þorsteinsdóttir sich noch bis 1637 in Gefangenschaft befand. Seine beiden Söhne sah Egilsson nie mehr wieder. Er verfasste später Memoiren über seine bewegte Lebensgeschichte, welche in Island[1][2] und Dänemark veröffentlicht wurden. Es existiert auch eine englische Übersetzung.[3] In seinen Beschreibungen stellt Egilsson brutale Misshandlungen durch die Seeräuber dar und schildert den mediterranen Sklavenhandel in Algier. Die Schilderungen sind eine wichtige Quelle für die Geschichte der osmanischen Überfälle auf Island, welche in Island unter dem Namen Tyrkjaránið bis heute bekannt sind.[4][5][6]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Landsbókasafn Íslands - Háskólabókasafn: Bækur.is. Abgerufen am 8. April 2022 (isländisch).
- ↑ Lítil saga um herhlaup Tyrkjans á Íslandi - Wikibækur, safn af frjálsum kennslubókum. Abgerufen am 8. April 2022 (isländisch).
- ↑ Ólafur Egilsson: The travels of Reverend Ólafur Egilsson: the story of the Barbary Corsair raid on Iceland in 1627. Washington, D.C. 2016, ISBN 978-0-8132-2870-9.
- ↑ Hverjir stóðu raunverulega að Tyrkjaráninu? Abgerufen am 8. April 2022 (isländisch).
- ↑ Foreword - Reisubok Website. 6. Januar 2014, abgerufen am 8. April 2022.
- ↑ Grafinn sjóður í sögu Evrópu. Abgerufen am 8. April 2022 (isländisch).
Personendaten | |
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NAME | Ólafur Egilsson |
ALTERNATIVNAMEN | Ólafur Tyrkjaránið |
KURZBESCHREIBUNG | isländischer lutherisch-protestantischer Pfarrer |
GEBURTSDATUM | 1564 |
STERBEDATUM | 1. März 1639 |