Þorsteinn Erlingsson

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Þorsteinn Erlingsson (* 27. September 1858 in Stóra Mörk, Rangárvallasýsla; † 28. September 1914 in Reykjavík) war ein isländischer Schriftsteller, der vor allem Gedichte und Lieder verfasste.

Leben

Þorsteinns Eltern waren der Bauer Erlingur Pálsson und dessen Frau Þuriður Jónsdottir.[1] Wegen der Armut seiner Eltern wuchs er bei seiner Großmutter in Fljótshlíð auf.[2] Von 1877 bis 1883 besuchte er eine Schule in Reykjavík.[1] Danach begann er in Kopenhagen Rechtswissenschaft und altnordische Philologie zu studieren, beendete das Studium jedoch nicht.[3] Er arbeitet als Journalist[3] sowie Privatlehrer und schrieb erste Gedichte.[2]

Þorsteinns Werk ist von der Romantik[2] und vom Realismus beeinflusst, den er in Dänemark kennenlernte.[3] Als Sozialist kritisierte er Monarchie und Kapitalismus, die dänische Herrschaft in Island sowie die Kirche.[3] Neben sozialistischen Liedern[4] schrieb er auch Gedichte über Islands Geschichte und Natur.[3]

1896 kehrte er nach Island zurück, wo seine Gedichte 1897 unter dem Titel Þyrnar erstmals in Buchform erschienen.[3] Er arbeitete in Seyðisfjörður und Bíldudalur als Journalist.[1] Um die Jahrtausendwende gab er auch eine Zeitung heraus.[4] 1903 ließ er sich in Reykjavík nieder,[1] wo er 1914 an einer Lungenentzündung starb.[2]

Postum erschienen 1928 Málleysingjar, ein Band mit Erzählungen, sowie 1958 gesammelte Werke.[3]

Þorsteinn war auch als Übersetzer tätig. Unter anderem übertrug er Gullivers Reisen und Rudolf Erich Raspes Münchhausen-Erzählungen ins Isländische.[1]

Werke

  • Þyrnar (Gedichte, 1897)
  • Eiðurinn (Gedichte, 1913)
  • Mállesyingjar (Erzählungen, 1928)
  • Rit (Gesammelte Werke in 3 Bänden, 1958)

Einzelnachweise

  1. a b c d e Þorsteinn Erlingsson in Páll Eggert Ólason: Íslenzkar æviskrár frá landnámstímum til ársloka 1940. Reykjavík, 1948–1976
  2. a b c d Biographie auf ljod.is
  3. a b c d e f g Ernst Walter: Erlingsson, Þorsteinn in Horst Bien (Hrsg.): Meyers Taschenlexikon Nordeuropäische Literaturen, Leipzig 1978
  4. a b Valtyr Gudmundsson: Island am Beginn des 20. Jahrhunderts. Dogma, Bremen 2012, S. 87