Čortanovci-Tunnel
Čortanovci-Tunnel | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Der zweigleisige neue Čortanovci-Tunnel ist mit 1,1 km nach dem Bežanijska-kosa-Tunnel der längste auf der zukünftigen Schnellfahrstrecke Budapest–Belgrad.
Mit dem Durchschlag der zweiten Tunnelröhre am 5. Juni 2020 wurde die planmäßige Inbetriebnahme der jetzt auf 200 km/h ausgebauten Strecke Beograd–Novi Sad für den Herbst 2021 angekündigt.[1] Zwischen Batajnica und Stara Pazova wird die Trasse zudem viergleisig ausgebaut, um hier Güter- und Personenverkehr zu trennen. Die Trasse erreicht in Čortanovci bei 148 m ü. NN den Scheitelpunkt der ganzen Relation zwischen Belgrad und Budapest. Die Strecke ist damit eine Tieflandbahn, deren größte Hindernisse die Flussüberquerungen der Donau und Save bilden sowie mit dem Bau der Schnellfahrstrecke die notwendig gewordene Durchtunnelung des syrmischen Lössplateaus und der Bau eines anschließenden Viadukts im Schwemmbereich der Donau.
Geologie
Hinter Čortanovci quert der Čortanovci-Tunnel, der durch geologisch komplexe neogene, im Pliozän gebildete Tonsande, pleistozäne Ton-(Kalk-)sande und frühpleistozäne Lösse geführt wird, den östlichen Ausläufer der Fruška Gora. Dahinter breitet sich das sanft geneigte Syrmische Lössplateau aus, das im Folgenden bis Novi Belgrad landschaftlich dominiert.
Die anspruchsvollen Bauarbeiten bei Čortanovci werden von Ingenieuren der Russischen Eisenbahnen ausgeführt.[2] Fachleute der DB sind zur Überwachung engagiert, dem niederländischen Rail-Consultant-Unternehmen Ricardo wird die Zertifizierung anvertraut. Während der Bauarbeiten ist die Hauptstrecke Belgrad–Novi Sad ab Ende 2018 für sechs Monate gesperrt. Alle Züge Richtung Novi Sad und Ungarn müssen dadurch über Pančevo–Orlovat–Novi Sad umgeleitet werden. Die Kosten für den Abschnitt Stara Pazova–Novi Sad sind mit 598 Millionen Dollar veranschlagt.[3] Bei Vrbas soll die Neubaustrecke außerhalb der Stadt auf einem 1,6 Kilometer langen Viadukt geführt werden.
Bau
Der geologisch anspruchsvollste Streckenabschnitt durch die Fruška Gora und entlang der Donau bei Sremski Karlovci wird durch die RŽD-International auf 200 km/h ausgebaut. Hierfür wurde der 1,1 Kilometer langer Čortanovci-Tunnel sowie ein 2,9 Kilometer langer Viadukt (103 Stützen; bis 28 Meter hoch) über Alluvialflächen im Donauschwemmland erforderlich. Nur auf dem Streckenabschnitt Stara Pazova–Novi Sad ist ein Ausbau auf 200 km/h vorgesehen. Alle weiteren Streckenabschnitte zwischen Belgrad und Subotica sind für Geschwindigkeiten bis 160 km/h vorgesehen. Der bisherige Streckenteil Novi Sad–Subotica wurde während der Baumaßnahmen vollständig gesperrt und eine Umleitung über Sombor eingerichtet.
Die Leitung der Arbeiten verantwortete der Direktor der RŽD-International Serbien und Vizedirektor der RŽD-International Mansurbek Sultanov.[4] Die Tunnelarbeiten führt die Russische Firma Мосметрострой aus.[5]
Kosten
Die Gesamtkosten des 40,4 km langen Streckenabschnitts Stara Pazova-Novi Sad bemessen sich auf 585,5 Millionen Dollar, davon entfallen 247,9 Millionen auf die offene Trasse und 337,6 Million für Viadukt und Tunnel.[6][7] Das Viadukt wird von 2500, insgesamt über 80 km langen Betonfundamenten getragen, die in den Überflutungsbereich am Donauufer in Schwemmboden gesetzt wurden. Das Viadukt verläuft unmittelbar parallel neben der Donau
Einzelnachweise
- ↑ RTV, 5. Juni 2020 Probijena leva cev tunela Čortanovci na budućoj brzoj pruzi - korak bliže ka bržem putovanju
- ↑ Politika, 11. Mai 2018 Највеће железничко градилиште у Европи
- ↑ Pruga će biti zatvorena da ne mogu prići ni ljudi, ni mašine, ni životinje
- ↑ Novo Jutro - Dajana I Sarapa - Mansurbek Sultanov - 05.06.2020.
- ↑ Мосметрострой СТРОИТЕЛЬСТВО ТОННЕЛЕЙ «ЧОРТАНОВЦЫ» В РЕСПУБЛИКЕ СЕРБИЯ
- ↑ Ministry of Infrastructure, 22. April 2020 [1]
- ↑ Railway Gazette, 17. Dezember 2017 Stara Pazova – Novi Sad funding agreement