Necdet Kent

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İsmail Necdet Kent (* 1. Januar 1911; † 20. September 2002) war ein türkischer Diplomat und von 1942 bis 1945 türkischer Generalkonsul in Marseille.

Posthum wurde Kent 2005 mit der Raoul Wallenberg Medal ausgezeichnet, weil er während seiner Amtszeit in Marseille vielen von den Nazis verfolgten Juden „in heldenhafter Weise“ das Leben gerettet hatte.[1] Noch zu Lebzeiten hatte Kent für seine Taten bereits andere Auszeichnungen erhalten.[2]

Unterstützung gab Kent ab 1943 u. a. Behiç Erkin bei der Ausstellung von mehr als 18.000 türkischen Pässen für verfolgte Juden, die zum Teil nicht die geringste Verbindung zur Türkei oder dem ehemaligen Osmanischen Reich hatten.

Des Weiteren rettete er im Bahnhof in Marseille etwa 80 türkischen Juden das Leben, indem er in den Viehwaggon stieg in den sie hineingepfercht wurden und um ihre Freilassung bat. Kent weigerte sich aus dem Waggon auszusteigen, entweder würde er mit ihnen in die Gaskammer gehen oder mit ihnen den Waggon verlassen. Darauf hin wurde ihm und den türkischen Juden das Aussteigen gestatten und sie durften den Bahnhof verlassen.[3]

Kent ist der Vater von Muhtar Kent, Präsident des US-Getränkekonzerns Coca-Cola.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. The international Raoul Wallenberg Foundation: Turkish diplomats honored in New York, 1. November, 2005 (Memento vom 17. Juni 2008 im Internet Archive)
  2. Necdet Kent, 91, Dies. In: Washington Post. 21. September 2002, abgerufen am 21. Mai 2022 (englisch).
  3. Der Retter kam mit dem Zug: Necdet Kent. In: Welt. 28. September 2002, abgerufen am 15. Mai 2022.