Łąkie (Lipka)

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Łąkie
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Łąkie (Polen)
Łąkie
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Großpolen
Powiat: Złotowski
Gmina: Lipka
Geographische Lage: 53° 30′ N, 17° 7′ OKoordinaten: 53° 30′ 8″ N, 17° 7′ 22″ O
Einwohner: 520



Łąkie (deutsch Lanken) ist ein Dorf im Powiat Złotowski der Woiwodschaft Großpolen in Polen. Es ist der Landgemeinde Lipka angegliedert.

Geographische Lage

Łąkie liegt im ehemaligen Westpreußen an der Straße von Debrzno (Preußisch Friedland) nach Jastrowie (Jastrow) am südlichen Ende des Jezioro Łąkie (Lankener See), etwa neun Kilometer westlich des Gemeindesitzes Lipka (Linde) und 17 Kilometer nördlich der Stadt Złotów (Flatow).

Geschichte

Datei:Lanken Kreis Flatow Messtischblatt.jpg
Lanken, südlich des Lankener Sees (Messtischblatt, ca. 1930)

Im Jahr 1652 gab es in der Ortschaft zehn Bauernhöfe.[1] Um 1786 und 1804 wurden in dem adligen Dorf Lanken, das dem Besitzer der Stadt Flatow gehörte, 42 Haushaltungen (Feuerstellen) gezählt.[2][3] Im Jahr 1833 waren hier 33 Landwirte ansässig.[1] Um die Mitte des 19. Jahrhunderts verfügte Lanken über ein Schulhaus.[4]

Die Gemeindefläche von Lanken betrug Anfang der 1930er Jahre 17,9 km². Auf dem Gemeindegebiet standen insgesamt 108 bewohnte Wohnhäuser. Neben Lanken gab es die Wohnplätze Gogolinshöh und Gut Lanken.[5] Zum 1. Oktober 1939 wurde die benachbarte Gemeinde Hütte nach Lanken eingemeindet;[6] zu Hütte gehörten auch die Wohnplätze Neu Dobrin und Scholastikowo.[7]

Lanken war bis 1945 eine selbständige Landgemeinde im Landkreis Flatow. Mit dem Kreis Flatow hatte Lanken bis zum Inkrafttreten des Versailler Vertrags 1920 nach dem Ersten Weltkrieg zum Regierungsbezirk Marienwerder in der Provinz Westpreußen gehört, kam danach zur Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen und seit deren Auflösung 1938 zur Provinz Pommern.

Ende Januar/Anfang Februar 1945, kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde die Region von der Roten Armee besetzt. Bald danach wurde Lanken unter polnische Verwaltung gestellt. Soweit die eingesessenen Dorfbewohner nicht geflohen waren, wurden sie in der darauf folgenden Zeit vertrieben und durch zuwandernde Polen ersetzt. Lanken wurde in Łąkie umbenannt.

Einwohnerzahlen

  • 1766: 245[8]
  • 1852: 755[8]
  • 1864: 812 (nach anderer Quelle 869[8]), darunter 574 Evangelische und 233 Katholiken[9]
  • 1925: 720, darunter 275 Katholiken, keine Juden[5]
  • 1933: 688[10]
  • 1939: 856[10]

Kirchspiel

Die Evangelischen in Lanken gehörten zum Kirchspiel Preußisch Friedland. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts hielt ein Lehrer im Schulhaus von Lanken sonntags einen Gottesdienst ab.[4] Die Katholiken waren in Zakrzewo eingepfarrt.

Persönlichkeiten

  • Heinrich von Brandt (1789–1868), preußischer General der Infanterie und Militärschriftsteller.

Literatur

  • Heimatbuch für den Kreis Flatow – Grenzmark Posen-Westpreußen – Provinz Pommern. Herausgegeben vom Heimatkreisausschuss für den Kreis Flatow mit Unterstützung des Patenschaftskreises Gifhorn. Druck: Karl Neef oHG (Wittingen), Gifhorn 1971.

Weblinks

Fußnoten

  1. a b http://remus.shidler.hawaii.edu/genes/WPrussia/Lanken/home.htm
  2. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preußen. Band 2: Topographie von West-Preußen, Marienwerder 1789, Teil II: Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, S. 126.
  3. F. J. Bertuch: Allgemeine Geographische Ephemeriden. Band 29, Weimar 1809, S. 163.
  4. a b A. G. H. Lambeck: Geschichte und Begründung des Wachsthums der Reformation in Westpreußen. Thorn 1850, S. 165.
  5. a b Gemeinde Lanken im Informationssystem Pommern.
  6. Systematisches Verzeichnis der Namens- und Bestandsänderung von Gemeinden. Auszugsweise abgedruckt in: Fritz R. Barran: Städte-Atlas Pommern. 2. Auflage. Rautenberg, Würzburg 2005, ISBN 3-8003-3097-0, S. 193.
  7. Gemeinde Hütte im Informationssystem Pommern.
  8. a b c Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Der Kreis Flatow in allen seinen Beziehungen. Thorn 1867, S. 299
  9. E. Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868, Ortschafts-Verzeichnis, S. 8–9.
  10. a b Michael Rademacher: Flatow. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.