Ōkura Kihachirō
Ōkura Kihachirō (japanisch 大倉 喜八郎; geb. 23. Oktober 1837 in der Präfektur Niigata; gest. 22. April 1928) war ein japanischer Unternehmer während der Meiji– und Taishō-Zeit.
Leben und Werk
Ōkura Kihachirō war der Sohn eines kleineren Händlers in der Präfektur Niigata. Er ging in den 1850er Jahren nach Edo und begann dort mit einem Waffenhandel. So versorgte er die Gegner des Shogunats im Bürgerkrieg 1868 mit Waffen, gründete dann 1873 das Unternehmen „Ōkura-gumi Shōkai“ (大倉組商会) und begann ganz allgemein zu handeln. Trotzdem blieb die Versorgung der neuen Regierung mit Waffen und anderen militärischen Gütern sein Hauptgeschäft. Er verdiente sehr gut bei der Niederschlagung der Satsuma-Rebellion und später im Japanisch-Chinesischen Krieg und im Russisch-Japanischen Krieg. So blieb er sein ganzes Leben ein „politischer Händler“ (政商, Seishō).
Ōkura investierte seine Gewinne in den Außenhandel und in groß angelegte industrielle Unternehmungen, oft in Bereiche, in die Andere nicht investieren konnten oder sich nicht trauten, ihr Kapital zu investieren. So unterstützte er zum Beispiel die „Tōkyō Electric Lighting“ (heute Tōkyō Electric Power) und den Bau des von Frank Lloyd Wright entworfenen Neubau des Imperial Hotel in Tokio. Er entwickelte eine ganze Kette von Interessen, die Handel, Versicherungen, Bergbau und Bau umfassten, wobei er auch in der Mandschurei und in China investierte. So gehörten 1911 zu seinem von der Ōkura-Gumi geleiteten Konglomerat u. a Ōkura Shōji (heute Ōkura Co.), Ōkura Doboku (大倉土木: Hoch- und Tiefbau, heute Taisei Corporation), Ōkura Kōgyō (大倉工業). Die Breite seiner Interessen machte ihn zu einer Art Zaibatsu, was aber fehlte, war eine eigene Bank.
Ōkura war einer der Ersten, die sich um Ausbildung junger Leute im Wirtschaftsbereich kümmerten, indem er die „Ōkura Commercial School“ gründete, die heutige Wirtschaftsuniversität Tokio (東京経済大学, Tōkyō keizai daigaku). Seine umfangreiche Sammlung chinesischer und japanischer Kunst wird in einem eigenen Museum, dem Ōkura Shūkokan aufbewahrt und gezeigt. Das Museum[A 1] befindet sich direkt vor dem Hotel Ōkura, das zu den besten Japans gehört.
Anmerkungen
- ↑ Der Bestand des Museums wurde von Ōkuras Sohn Kishichirō (1882–1963) um moderne japanische Malerei erweitert.
Literatur
- S. Noma (Hrsg.): Ōkura Kihachirō. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993, ISBN 4-06-205938-X
- Hunter, Janet: Ōkura Kihachirō. In: Concise Dictionary of Modern Japanese History. Kodansha International, 1984. ISBN 4-7700-1193-8.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Ōkura, Kihachirō |
ALTERNATIVNAMEN | 大倉 喜八郎 (japanisch) |
KURZBESCHREIBUNG | japanischer Unternehmer |
GEBURTSDATUM | 23. Oktober 1837 |
GEBURTSORT | Präfektur Niigata |
STERBEDATUM | 22. April 1928 |