1024

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1024
Gedenkstein am Ort der ehemaligen Pfalz Grona bei Göttingen
Kaiser Heinrich II. stirbt in der Pfalz Grona bei Göttingen.
1024 in anderen Kalendern
Armenischer Kalender 472/473 (Jahreswechsel Juli)
Äthiopischer Kalender 1016/17
Buddhistische Zeitrechnung 1567/68 (südlicher Buddhismus); 1566/67 (Alternativberechnung nach Buddhas Parinirvana)
Chinesischer Kalender 61./62. (62./63.) Zyklus

Jahr der Holz-Ratte 甲子 (am Beginn des Jahres Wasser-Schwein 癸亥)

Chula Sakarat (Siam, Myanmar) / Dai-Kalender (Vietnam) 386/387 (Jahreswechsel April)
Iranischer Kalender 402/403
Islamischer Kalender 414/415 (Jahreswechsel 14./15. März)
Jüdischer Kalender 4784/85 (5./6. September)
Koptischer Kalender 740/741
Malayalam-Kalender 199/200
Seleukidische Ära Babylon: 1334/35 (Jahreswechsel April)

Syrien: 1335/36 (Jahreswechsel Oktober)

Spanische Ära 1062
Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender) 1080/81 (Jahreswechsel April)

Ereignisse

Politik und Weltgeschehen

Heiliges Römisches Reich

Nachdem Kaiser Heinrich II. bereits drei Monate in Bamberg krank darniedergelegen hat, begibt er sich auf eine Reise nach Magdeburg, um dort das Osterfest zu feiern. Nach den Feierlichkeiten bricht er auf und besucht zunächst Halberstadt und anschließend Goslar. Ein heftiger Rückfall zwingt ihn zu einem Aufenthalt in der Pfalz Grona bei Göttingen, wo er schließlich am 13. Juli an einem chronischen schmerzhaften Steinleiden stirbt. Da die Ehe mit Kunigunde von Luxemburg kinderlos geblieben ist, endete mit Heinrich II. die Zeit der Herrschaft der Ottonen. Während der etwa zweimonatigen Thronvakanz nach dem Tod ihres Mannes führt Kunigunde mit Hilfe ihrer Brüder Dietrich und Heinrich unangefochten die Reichsgeschäfte. Ebenso behält sie die Reichskleinodien in ihrer Gewalt.

Konrad II. (Mitte) mit Leopold IV. von Bayern (links) und Hadmar I. von Kuenring, Federzeichnung 14. Jahrhundert

Am 4. September erfolgt in Kamba die Wahl von Konrad II. zum deutschen König auf dem nach diesem Ereignis benannten Königstuhl bei Lörzweiler. Damit beginnt die Zeit der Salier. Der Erzbischof von Mainz Aribo amtiert als Wahlleiter, macht sich für Konrad stark und gibt als erster seine Stimme für Konrad ab. Da der andere Kandidat für den Königsthron, Konrad der Jüngere, verzichtet und auch als erster der weltlichen Fürsten für den älteren Konrad stimmt, wird Konrad daraufhin einhellig gewählt. Die Wahl wird durch die Übergabe der Reichskleinodien durch die Kaiserwitwe Kunigunde bestätigt. Wenige Tage später, am 8. September, wird Konrad im Mainzer Dom durch Aribo gesalbt und zum König gekrönt.

Gisela auf einem Tafelbild aus dem 15. Jahrhundert

Da Aribo aus nicht mehr sicher erkennbaren Gründen Konrads Gattin Gisela von Schwaben die Krönung verweigert, büßt er daraufhin das Mainzer Krönungsrecht ein. Warum er dies tut, ist umso unverständlicher, als Aribo seinen Kandidaten durchgesetzt hat und er vom neuen König wahrscheinlich direkt nach der Wahl zum Erzkanzler für Italien ernannt worden ist. Damit untersteht – neben der für die nördlichen Reichsteile – auch die italienische Abteilung der Kanzlei dem Mainzer Erzbischof. Der unterlegene Rivale Aribos, der Kölner Erzbischof Pilgrim, nutzt die Chance, das ihm bereits vom Papst verliehene Krönungsrecht auszuüben und endgültig für sich zu beanspruchen und krönt Gisela 13 Tage später am 21. September in Köln zu Beginn des sich anschließenden Königsumrittes.

Kiewer Rus

Das Goldene Tor von Kiew

Das im Auftrag des Kiewer Großfürsten Jaroslaw des Weisen errichtete Goldene Tor von Kiew wird nach siebenjähriger Bauzeit fertiggestellt. Als Muster diente das Goldene Tor von Konstantinopel.

Im Kampf der Söhne Wladimirs um die Nachfolge unterliegt Jaroslaws Warägertruppe unter Jakun den slawischen Kontingenten seines Bruders Mstislaw in der Schlacht von Listwen.

Kalifat von Córdoba

Abd ar-Rahman V. aus der Dynastie der Umayyaden wird am 17. Januar nach nur sieben Wochen Herrschaft durch einen Aufstand gestürzt und hingerichtet. Muhammad III. wird von den Aufständischen als Kalif von Córdoba eingesetzt.

Urkundliche Ersterwähnungen

Wirtschaft

Kultur und Gesellschaft

  • 18. August: Nach knapp dreieinhalb Jahren endet die japanische Ära (Nengō) Jian. Sie wird am folgenden Tag von der Ära Manju abgelöst.

Religion

  • Am 9. April stirbt Papst Benedikt VIII. in Rom. Durch Simonie wird sein Bruder Romanus von Tusculum zu seinem Nachfolger gewählt und nimmt den Namen Johannes XIX. an. Da er zu diesem Zeitpunkt Laie ist, erhält er entgegen dem Kanon alle Weihen an einem Tag.

Geboren

Geburtsdatum gesichert

  • 13. Mai: Hugo von Cluny, Abt der Benediktinerabtei Cluny, Heiliger der katholischen Kirche († 1109)

Genaues Geburtsdatum unbekannt

Geboren um 1024

  • Aribo II., Pfalzgraf von Bayern († 1102)
  • Magnus I., König von Norwegen und Dänemark († 1047)

Gestorben

Todesdatum gesichert

  • 17. Januar: Abd ar-Rahman V., Kalif von Córdoba (* 1001)
  • um den 27. März: Hugbert, Bischof von Meißen
  • 9. April: Theophylakt II. von Tusculum, unter dem Namen Benedikt VIII. Papst (* um 980)
Heinrichs Kaisergrab im Bamberger Dom

Genaues Todesdatum unbekannt

Gestorben um 1024

  • Erik Håkonsson, Jarl in Lade für Trøndelag und Hålogaland, Herrscher von Norwegen unter der Oberherrschaft Sven Gabelbarts und Jarl von Northumbria (* um 964)
  • 1024 oder 1026/27: Seneqerim Johannes, König von Vaspurakan aus der Dynastie der Artsruni (* 968/969)

Weblinks

Commons: 1024 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien