15. (Preußisches) Reiter-Regiment (Reichswehr)
Das 15. (Preußisches) Reiter-Regiment war ein Kavallerieverband der Reichswehr.
Geschichte
Das Regiment wurde bereits zum 1. Mai 1920 während der Zeit des Übergangsheeres gebildet. Am 29. Mai 1922 erhielt das Regiment zusätzlich zu seinem Namen die landsmannschaftliche Bezeichnung „Preußisches“.[1] Nach der Überführung in die Wehrmacht erhielt das Regiment am 1. Juli 1936 die Bezeichnung Kavallerie-Regiment 15. Im Zuge der Mobilmachung wurde das Regiment aufgelöst und bildete in der Folge die Aufklärungs-Abteilungen 6, 16, 26 und Teile der Aufklärungs-Abteilungen 169 und 186.
Garnisonen
- Paderborn, Abdinghofkloster: Regimentsstab und (Ausbildung) Eskadron ⊙
- Schloss Neuhaus: 1. und 2. Eskadron ⊙
- Münster: 3., 4. und 6. Eskadron
Kommandeure
Nr. | Name | Beginn der Berufung | Ende der Berufung[2] |
---|---|---|---|
1. | Major Ehrenreich von Manstein | 1. Mai 1920 | 15. Juni 1921 |
2. | Oberstleutnant/Oberst Wilhelm von Bloedau | 16. Juni 1921 | 30. September 1923 |
3. | Oberstleutnant Konrad Graf von Korff gen. Schmising | 1. Oktober 1923 | 31. Januar 1927 |
4. | Major/Oberstleutnant/Oberst Franz Maria von Dalwigk zu Lichtenfels | 1. Februar 1927 | 30. September 1931 |
5. | Oberstleutnant/Oberst Arnold von Biegeleben | 1. Oktober 1931 | 30. April 1935 |
Organisation
Verbandszugehörigkeit
Bis zur Auflösung der Kavallerie-Divisionen gehörte das Regiment zur 3. Kavallerie-Division in Kassel, danach wurde es dem VI. Armeekorps unterstellt.
Gliederung
Es bestand aus Regimentsstab und sechs Eskadronen:
- 1. Eskadron, hervorgegangen aus der Reichswehr-Eskadron 331,
- 2. Eskadron, hervorgegangen aus dem Reichswehr-Kavallerie-Regiment 7 und der Reichswehr-Eskadron 208,
- 3. Eskadron, hervorgegangen aus der Reichswehr-Eskadron 231
- 4. Eskadron, hervorgegangen aus der Reichswehr-Eskadron 131,
- 5. (Ausbildungs) Eskadron, hervorgegangen aus dem Reichswehr-Kavallerie-Regiment 10
- 6. Eskadron, hervorgegangen aus dem Reichswehr-Kavallerie-Regiment 7
Auftrag
Bedingt durch ihre geringe Kampfkraft konnte die Kavallerie der Reichswehr lediglich zur Aufklärung und Sicherung eingesetzt werden. Nach Auflösung der Kavallerie-Divisionen der Wehrmacht 1936 hatten die verbleibenden Kavallerie-Regimenter den Auftrag, die Ausbildung im Hinblick auf die im Kriegsfall aufzustellenden Aufklärungs-Abteilungen der Infanterie-Divisionen durchzuführen.
Tradition
Das Regiment übernahm 1921[3] die Tradition der alten Regimenter:
- 1. Eskadron: Husaren-Regiment „König Wilhelm I.“ (1. Rheinisches) Nr. 7
- 2. Eskadron: Husaren-Regiment „Kaiser Nikolaus II. von Russland“ (1. Westfälisches) Nr. 8[4]
- 3. Eskadron: 2. Westfälisches Husaren-Regiment Nr. 11
- 4. Eskadron: Westfälisches Ulanen-Regiment Nr. 5
- 5. Eskadron: Oldenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 19
- 6. Eskadron in Münster: Kürassier-Regiment „von Driesen“ (Westfälisches) Nr. 4[5]
Personen im Regiment
Verweise
Siehe auch
- Reiter-Regiment (Reichswehr)
- Kavallerie
- Kavalleriedivision
- Garde-Kavallerie-Division (Deutsches Kaiserreich)
- Kavallerie-Schützen-Regiment
Literatur
- Alfred Grampe: 15. (Preuß. )Reiter-Regiment, Kav.-Regt. 15 und seine Kriegseinheiten. Herausgeber: Regimentsverband ehem. 15. Reiter e.V. Düsseldorf 1972.
- Klaus Christian Richter: Die Geschichte der deutschen Kavallerie 1919–1945. Motorbuch Verlag Stuttgart. 1. Aufl. 1978. ISBN 3-87943-603-7.
- Klaus Christian Richter: Die feldgrauen Reiter. Die berittenen und Bespannten Truppen in Reichswehr und Wehrmacht. Motorbuch Verlag. Stuttgart 1986. ISBN 3-613-01100-X.
- Georg Tessin: Deutsche Verbände und Truppen, 1918–1939. Altes Heer. Freiwilligenverbände. Reichswehr. Heer. Luftwaffe. Landespolizei. Bearbeitet auf Grund der Unterlagen des Bundesarchiv-Militärarchivs; herausgegeben mit Unterstützung des Bundesarchivs und des Arbeitskreis für Wehrforschung. Biblio-Verlag, Osnabrück 1974, ISBN 3-7648-1000-9, S. 187 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
- Carina Notzke: Verbände und Einheiten der Kavallerie. Einleitung. Bundesarchiv, Juni 2008, abgerufen am 13. April 2010 (deutsch).
Einzelnachweise
- ↑ Georg Tessin: Deutsche Verbände und Truppen 1918–1939. Biblio Verlag. Osnabrück 1974. ISBN 3-7648-1000-9. S. 188.
- ↑ Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 3: Die Stellenbesetzung der aktiven Regimenter, Bataillone und Abteilungen von der Stiftung bzw. Aufstellung bis zum 26. August 1939. Kavallerie, Artillerie, Pioniere, Train, Kraftfahr- und Fahr-Abteilungen, Panzertruppe, Verkehrstruppen und Nachrichten-Abteilungen. Biblio Verlag. Osnabrück 1993. ISBN 3-7648-2413-1. S. 481.
- ↑ Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921
- ↑ Traditionslinie später durch die Panzer-Aufklärungsabteilung 7 in Augustdorf fortgeführt Information Tradition 8. Husarenregiment (Memento des Originals vom 3. Februar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Information Tradition Kürassier-Regiment „von Driesen“ (Westfälisches) Nr. 4 Husarenregiment