2. Sinfonie (Furtwängler)

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Die Sinfonie Nr. 2 in e-Moll von Wilhelm Furtwängler entstand in den 1940er Jahren. Furtwängler selbst dirigierte diese Sinfonie am Ende seines Lebens bei zahlreichen Gelegenheiten.

Das Werk

Furtwängler schrieb die zweite Sinfonie während der Zeit, in der er nicht dirigieren durfte, und vollendete sie 1947. Durch die Kriegswirren in Deutschland am Ende des Zweiten Weltkriegs genötigt, war er zusammen mit seiner Frau Elisabeth und dem neugeborenen Sohn in die Schweiz nach Clarens am Genfersee umgesiedelt, wo er während seines letzten Lebensjahrzehnts seinen Wohnsitz hatte.

Während der Zwangspause als Dirigent war Furtwängler wieder verstärkt als Komponist tätig und vollendete 1947 seine zweite Symphonie in e-Moll, ein gewaltiges Werk von knapp anderthalb Stunden Dauer. Die Uraufführung der Sinfonie fand am 22. Februar 1948 mit den Berliner Philharmonikern unter seiner eigenen Leitung statt. 1951 folgte die Aufnahme des Werkes durch die Deutsche Grammophon.[1][2]

Die Sinfonie besteht aus vier Sätzen:

  1. Assai moderato
  2. Andante semplice
  3. Allegro – Moderato – Allegro
  4. Langsam – Moderato andante – Allegro molto – Moderato – Langsam – Moderato – Presto

Die Besetzung des Orchesters setzt sich aus den folgenden Instrumenten zusammen:[3]

  • Piccolo-Flöte
  • 3 Flöten
  • 2 Oboen
  • Englisch-Horn
  • 3 Klarinetten
  • 2 Fagotte
  • Kontrafagott
  • 4 Hörner
  • 3 Trompeten
  • 3 Posaunen
  • Tuba
  • Pauken
  • Schlaginstrumente
  • Streicher

Die Aufführungsdauer der Sinfonie beträgt etwa 82 Minuten. Dem Stil nach ist sie, wie die anderen Werke Furtwänglers, der Spätromantik verhaftet. Furtwängler entwickelte darin allerdings einen eigenständigen Stil, der auch in dieser Komposition zum Tragen kommt.[2][4]

Diskographie

  • Berliner Philharmoniker – Wilhelm Furtwängler, 1951, Studioaufnahme. Deutsche Grammophon (DG) 1998
  • Wiener Philharmoniker – Wilhelm Furtwängler, 1953, Konzertmitschnitt. Orfeo International 1994
  • Philharmonisches Staatsorchester Hamburg – Wilhelm Furtwängler, 1948, Konzertmitschnitt. Société Wilhelm Furtwängler
  • Symphonieorchester des Hessischen Rundfunks – Wilhelm Furtwängler, 1952, Konzertmitschnitt. Delta Classics
  • Radio-Symphonieorchester Stuttgart – Wilhelm Furtwängler, 1954, Konzertmitschnitt. Hänssler 2011
  • Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks – Eugen Jochum, 1954, Konzertmitschnitt. BR-Klassik 2010
  • Chicago Symphony Orchestra – Daniel Barenboim. Teldec 2002
  • BBC Symphony Orchestra – Alfred Walter, 1992, Studioaufnahme. Marco Polo 1993
  • Staatskapelle Weimar – George Alexander Albrecht. Arte Nova 2004
  • Osaka Philharmonic Orchestra – Takashi Asahina, 1984, Konzertmitschnitt. JVC

Literatur

  • Oliver Blümel: Die zweite und dritte Sinfonie Wilhelm Furtwänglers. Tenea, Berlin 2003, ISBN 3-936582-70-X.
  • Wilhelm Furtwängler In Diskussion / Werkverzeichnis Wilhelm Furtwängler. Amadeus Verlag (Bernhard Päuler), Winterthur, Schweiz, ISBN 3-905049-72-4

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Musik: In eigener Sache. Furtwänglers Zweite. In: Der Spiegel. Nr. 9, 1948, S. 24 (online28. Februar 1948).
  2. a b Wilhelm Furtwängler bei Munzinger, abgerufen am 18. Februar 2016
  3. Wilhelm Furtwängler: 2. Sinfonie e-Moll, Partitur: Ries und Erler Musikverlag Hrsg. Georg von Albrecht ISBN 979-0-01351-148-8
  4. Furtwängler. Brockhaus Riemann Musiklexikon, Schott Musik International, S. 3700 vgl. BRM Bd. 2, S. 89 ff.