201. Sicherungs-Division (Wehrmacht)
Die 201. Sicherungs-Division war eine deutsche Infanteriedivision im Zweiten Weltkrieg der Heeresgruppe Mitte, später Heeresgruppe Nord.
Divisionsgeschichte
Die Division wurde am 1. Juni 1942 aus dem Stab der ehemaligen Sicherungs-Brigade 201 aufgestellt.[1][2] Bis Anfang 1943 erfolgten zahlreiche Zu- und Abgänge von unterstellten Einheiten.
Einsatzgebiet waren, hauptsächlich der 3. Panzerarmee unterstellt, bis Februar 1944 die Regionen um Polozk, Newel und Witebsk. Es folgten Einsätze gegen Partisanen. Im September 1942 werden über 1.000 Tote bei 8 eigenen Toten verzeichnet.[3] Ende 1942/Anfang 1943 nahm der Großverband an unterschiedlichen Militäroperationen, wie Kugelblitz und Schneesturm[3][4] , teil. Es wurden über 6.000 Tote registriert.[3] Es folgte der Fronteinsatz der Division und der Rückzug des Verbands im April 1944. Gemeinsam mit der Kampfgruppe von Gottberg führte die Division im April/Mai 1944 die Operation Frühlingsfest zur Vernichtung von Partisanen durch, wobei eine Vielzahl von Ermordungen und Gefangennahmen stattfanden. Im Juli 1944 wurde die Division während der sowjetischen Offensivoperation Bagration nahe Minsk eingekesselt und mit dem Unternehmen Doppelkopf fast vollständig zerschlagen. Die Reste der Kampfeinheiten wurden dem Artillerie-Regiment 181 und der 81. Infanterie-Division zugeschlagen. Der Stab und die Nachschubtruppen der ehemaligen Division, welche aus dem Kessel fliehen konnten, verblieben noch bis Februar 1945 in Kurland der Heeresgruppe Nord unterstellt als Verband ohne Kampfeinheiten aufgestellt.
Die Resteinheiten der ehemaligen Division wurden nach Kurland verlegt. Ende des Jahres erfolgte erst die Zuweisung in die 18. Armee und dann in die 16. Armee.
Gliederung
- Grenadier-Regiment 406
- Sicherungs-Regiment 601
- III. / Artillerie-Regiment 213
- Ostreiterschwadron 201
- Nachrichtenkompanie 201
- Nachschubeinheiten 466
Kommandeur
- Generalmajor/Generalleutnant Alfred Jacobi: Juni 1942 bis Oktober 1944[2], im März 1943 zum Generalleutnant befördert
- Generalmajor Martin Berg: Oktober 1944, anschließend Kommandeur der 207. Sicherungs-Division
- Oberst/Generalmajor Anton Eberth: Oktober 1944 bis zur Auslösung, im Januar 1945 zum Generalmajor befördert
Bekannte Divisionsangehörige
- Bernhard Niggemeyer: als Feldpolizeidirektor der Division von Juni 1942 bis Frühjahr 1943[5]
- Kurt Kühme: als Kommandeur des Grenadier-Regiments 406 von Oktober 1943 bis Juli 1944
Literatur
- Erich Hesse: Der sowjetrussische Partisankrieg 1941 bis 1944: im Spiegel deutscher Kampfanweisungen und Befehle. Musterschmidt-Verlag, 1969, u. a. S. 204 ff.
- Samuel W. Mitcham (2007). German Order of Battle. Volume One: 1st – 290th Infantry Divisions in WWII. PA; United States of America: Stackpole Books. S. 250–252, ISBN 978-0-8117-3416-5.
- Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945, Band 8, Biblio Verlag, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966, Seite 1–3.
Weblinks
- 200th through 370th German Infantry, Security, and Panzer Grenadier Divisions. Organizations and Histories 1939–1945 (Memento vom 10. Februar 2014 im Internet Archive) (PDF; 461 kB), Nafziger Collection, Combined Armed Research Library.
Einzelnachweise
- ↑ Antonio J. Muñoz: The German Secret Field Police in Greece, 1941–1944. McFarland, 2018, ISBN 978-1-4766-3104-2, S. 164 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b Ian V. Hogg: German Order of Battle, 1944: The Regiments, Formations and Units of the German Ground Forces. Arms & Armour Press, 1975, ISBN 0-88254-355-5, S. D-115 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b c MATTHEW HUGHES, Gaynor Johnson: Fanaticism and Conflict in the Modern Age. Routledge, 2014, ISBN 978-1-135-75364-1, S. 75 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Jeremy Black: The Second World War: The German war 1943–1945. Ashgate, 2007, ISBN 978-0-7546-2637-4, S. 103 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Antonio J. Muñoz: The German Secret Field Police in Greece, 1941–1944. McFarland, 2018, ISBN 978-1-4766-3104-2, S. 161 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).