2 Korpus Polski

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2 Korpus Polski

Abzeichen des 2. polnischen Korps

Abzeichen des 2. polnischen Korps
Aktiv 1943 bis 1947
Staat Polen 1928 Polen
Streitkräfte Polnische Streitkräfte im Westen
Teilstreitkraft Polnische Landstreitkräfte
Typ Korps
Aufstellungsort Irak
Zweiter Weltkrieg Italienfeldzug
Kommandeure
Generalleutnant Władysław Anders
Divisionär Zygmunt Bohusz-Szyszko

Das 2 Korpus Polski (deutsch 2. polnische Korps) war eine militärische Großformation der polnischen Armee im Zweiten Weltkrieg. Nach der Niederlage Polens wurde sie im Irak aufgestellt und umfasste 1945 mehr als 75.000 Soldaten. Sie unterstand der Polnischen Exilregierung und war Teil der Polnischen Streitkräfte im Westen. Die Einheit wurde bis Ende Februar 1945 von Generalleutnant Władysław Anders und anschließend von Divisionär Zygmunt Bohusz-Szyszko kommandiert. Nach der Konferenz von Jalta, deren Beschlüsse Anders auf das schärfste kritisierte, verlangte er den Abzug seiner Soldaten aus dem Kampfgebiet, was jedoch von den Briten abgelehnt wurde.

Geschichte

Gen. Anders bei Inspektion der Streitkräfte, Italien 1945

Das 2. polnische Korps wurde 1943 aus der 1942 im Nahen Osten aufgestellten 3. Karpaten-Schützen Division und der nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion 1941 über Persien nach Westen evakuierten sogenannten „Anders-Armee“ gebildet. Letztere nahm 1942 den Bären Wojtek, der aus dem Iran stammt, in ihren Reihen auf, welcher nicht nur für eine gute Moral innerhalb der polnischen Truppen sorgte, sondern 1944 offiziell in die polnische Armee aufgenommen wurde, damit er nach Neapel übersetzen durfte, wo er schließlich noch im selben Jahr die Truppen bei der Schlacht um Monte Cassino unterstützte, indem er Kisten mit Mörsergeschossen auf unwegsamen Gelände über das Schlachtfeld trug.

1944 wurde das Korps von Ägypten nach Italien verlegt, wo es als unabhängiger Teil der britischen 8. Armee unter General Oliver Leese unterstellt war. Das polnische Korps kämpfte an der italienischen Front und nahm unter anderem an der Schlacht um Monte Cassino, der Schlacht um Ancona und der Schlacht um Bologna teil. Die polnischen Truppen leisteten einen wichtigen Beitrag beim Durchbrechen der deutschen Hauptverteidigungslinien, der Gustav-Linie und der Gotenstellung.

Zu Beginn des Jahres 1944 hatte die Einheit rund 50.000 Mann. Sie hatte aber in den Kämpfen hohe Verluste zu verzeichnen. So wurden während des Endkampfes um Monte Cassino sogar die nichtkämpfenden Truppenteile ins Gefecht geschickt. In den Kämpfen in Italien fielen 2.301 Soldaten des Korps, mehr als 8.000 wurden verwundet und 535 wurden vermisst. Da die Sowjetunion zwischenzeitlich sämtliche Beziehungen zur Polnischen Exilregierung abgebrochen hatte und allen verbliebenen Polen die Ausreise verweigerte, lag die einzige Möglichkeit der Auffrischung der Einheit in der Befreiung von Kriegsgefangenen- und Konzentrationslagern der Achsenmächte. Dies geschah auch, so dass die Einheit bis 1945 rund 75.000 Soldaten zählte. Teile der Formation, rund 20.000, wurden daraufhin an die Westfront geschickt und so aus der Einheit gelöst. Nach Kriegsende blieben Teile des Korps in Italien. Dort wurden sie zwischen 1946 und 1947 demobilisiert. Die Mehrheit der Soldaten zog das Exil der Rückkehr in ein kommunistisches Polen vor.

Zusammensetzung

Herkunft der Freiwilligen der
Polnischen Streitkräfte im Westen
Deserteure aus der Wehrmacht 89.300 (35,8 %)
Evakuierte aus der UdSSR in 1941 83.000 (33,7 %)
Evakuierte aus Frankreich in 1940 35.000 (14,0 %)
Befreite Kriegsgefangene 21.750 (8,7 %)
Flüchtlinge aus besetzten Ländern 14.210 (5,7 %)
Rekrutierte in Frankreich 7.000 (2,8 %)
Polonia aus Argentinien, Brasilien und Kanada 2.290 (0,9 %)
Polonia aus England 1.780 (0,7 %)
Gesamt 249.000[1]

Im Mai 1945 umfasste das Korps 55.780 Mann und rund 1.500 Frauen in den Hilfseinheiten. Die Mehrheit der Truppen bestand aus polnischen Staatsangehörigen, die während der sowjetischen Besetzung Ostpolens in der Folge des Hitler-Stalin-Paktes vom NKWD in die Sowjetunion deportiert wurden. Durch das Sikorski-Maiski-Abkommen 1941 wurden viele dieser Menschen freigelassen und ihnen erlaubt, der Armee der Exilregierung beizutreten. Diese Streitkräfte wurden in Südrussland und Kasachstan aufgestellt. Aus politischen Gründen zog die sowjetische Führung allerdings ihre Unterstützung für eine der Exilregierung loyale Armee zurück. Daraufhin transferierte Anders seine Soldaten über Persien und den Irak auf britisch kontrolliertes Territorium. In Palästina wurden ihnen noch Soldaten hinzugefügt, die über Rumänien und Ungarn in den damals französisch regierten Libanon fliehen konnten.

Der Hauptteil der Soldaten kam aus den östlichen Gebieten Vorkriegspolens. Obwohl die Mehrheit von ihnen Polen waren, traten auch Weißrussen, Ukrainer und insbesondere polnische Juden dem Korps bei. Während ihres Aufenthaltes im damaligen britischen Mandatsgebiet Palästina desertierten viele jüdische Soldaten zur Haganah. Unter ihnen war unter anderem der spätere israelische Premierminister Menachem Begin. General Anders entschied sich, die Deserteure nicht kriegsrechtlich zu verfolgen.

Daten zur Ausrüstung

  • 248 Artilleriegeschütze
  • 288 Panzerabwehrkanonen
  • 234 Flugabwehrgeschütze
  • 264 Panzer
  • 1241 bewaffnete Mannschaftstransporter
  • 440 leichte gepanzerte Fahrzeuge
  • 12.064 Personen- und Lastkraftwagen

Literatur

  • Władysław Anders: An Army in Exile: The Story of the Second Polish Corps. Macmillan, London 1949.
  • Marek Swiecicki: Seven Rivers To Bologna. J. Rolls, London 1946.
  • Piotr Żaroń: Armia Polska w ZSRR, na Bliskim i Środkowym Wschodzie. Krajowa Agencja Wydawn, Warszawa 1981.

Weblinks

Commons: 2 Korpus Polski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise