A. v. Humboldt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
A. v. Humboldt
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland
andere Schiffsnamen

Georgius Agricola (1967–1970)
Franklin (2004–2006)
A. v. Humboldt (2007–2009)
Nautilus (seit 2009)

Schiffstyp Forschungsschiff
Rufzeichen Y3CW
Heimathafen Rostock
Bauwerft Peene-Werft, Wolgast
Baunummer 222
Stapellauf 21. Februar 1967
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
64,23 m (Lüa)
56,15 m (Lpp)
Breite 10,50 m
Tiefgang max. 5,20 m
Vermessung 1.249 BRZ / 374 NRZ
 
Besatzung 16 / 12 Wissenschaftler
Maschinenanlage
Maschine Zweitakt-Dieselmotor, VEB Dieselmotorenwerk Rostock
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
1.285 kW (1.747 PS)
Dienst-
geschwindigkeit
10 kn (19 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
12 kn (22 km/h)
Propeller 1 × Verstellpropeller
Sonstiges
Klassifizierungen DNV GL
Registrier-
nummern
IMO 6711883

Die A. v. Humboldt ist ein ehemaliges deutsches Forschungsschiff. Eigner war das Land Mecklenburg-Vorpommern. Betrieben wurde das Schiff vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Warnemünde (IOW). Die Bereederung des Schiffes erfolgte seit 1992 durch BMS Baltic Marine Service GmbH in Rostock, die Einsatzplanung durch die Steuergruppe „Mittlere Forschungsschiffe“ am Institut für Meereskunde der Universität Hamburg.

Geschichte

Das Schiff wurde 1967 auf der VEB Peene-Werft in Wolgast als Trawler vom Typ Artur Becker gebaut. Die Kiellegung erfolgte am 4. November 1966, der Stapellauf am 21. Februar 1967. Fertiggestellt wurde das Schiff am 8. Juli 1967.

Das Schiff wird von einem Sechszylinder-Zweitakt-Dieselmotor des VEB Dieselmotorenwerk Rostock (Modell 6 NZD 72) mit einer Leistung von 1285 kW, der auf einen Verstellpropeller wirkt, angetrieben und erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 12 Knoten. Als Manövrierhilfe verfügt es über ein Bugstrahlruder.

Das Schiff kam zunächst unter dem Namen Georgius Agricola als geophysikalisches Forschungsschiff zur Rohstofferkundung in der Ostsee zum Einsatz. Als die Arbeiten Anfang 1970 eingestellt wurden, konnte das Schiff am 1. Mai 1970 als Forschungsschiff vom Institut für Meeresforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR übernommen werden. Es wurde zunächst provisorisch umgerüstet. Erst von Juli 1977 bis Oktober 1978 konnte das Schiff dann zum Forschungsschiff umgebaut werden. Bei einem Einsatzradius von circa 12.700 sm konnte es circa 50 Tage ununterbrochen auf See bleiben. Es verfügte über neun Labore sowie mehrere Winden und Kräne für den Einsatz als Forschungsschiff, darunter auch einen Heckgalgen mit einer Tragfähigkeit von 5 t.

Die DDR setzte das Schiff in erster Linie für Forschungsfahrten im Nord- und Südatlantik ein. Nach der Deutschen Wiedervereinigung lag das Haupteinsatzgebiet des Schiffes in der Ostsee.

Im September 2004 wurde das Schiff außer Dienst gestellt und 2005 durch die Maria S. Merian ersetzt.

Verbleib

Die A. v. Humboldt wurde nach ihrer Außerdienststellung verkauft und kam als Franklin unter der Flagge Antigua und Barbudas wieder in Fahrt (Rufzeichen: V2PJ6, Heimathafen: St. John’s). 2007 wurde das Schiff an die Eagle Shipping auf den Britischen Jungferninseln verkauft und wieder in A. v. Humboldt umbenannt. Das Schiff kam jetzt unter die Flagge von St. Vincent und die Grenadinen (Rufzeichen: J8B3605, Heimathafen: Kingstown). Von Eagle Shipping wurde das Schiff weiterverkauft. 2008 lag es in Cuxhaven, im Frühjahr 2009 bei den Rickmers-Lloyd Dockbetrieben in Bremerhaven. Als Eigner des mittlerweile in Nautilus umbenannten Schiffes ist die Humboldt Shipping auf den Cayman Islands eingetragen, Betreiber ist das US-amerikanische Unternehmen Ocean Exploration Trust, welches das Schiff weiter unter der Flagge von St. Vincent und die Grenadinen als Forschungsschiff einsetzt.[1] Bereedert wird das Schiff vom irischen Unternehmen Toner Technical & Marine.[2]

Weblinks

Commons: A. v. Humboldt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Website des Unternehmens Ocean Exploration Trust Abgerufen am 8. September 2011.
  2. EV Nautilus, Maritime Management. Abgerufen am 28. Dezember 2016.