Advanced Metallurgical Group

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von ALD Vacuum Technologies)
AMG Advanced Metallurgical Group N.V.

Rechtsform N.V.
ISIN NL0000888691
Gründung 2006[1]
Sitz
Leitung Heinz C. Schimmelbusch
Mitarbeiterzahl 2982[2][3]
Umsatz USD 1.060 Mio. (2017)[3]
Branche Metalle
Website www.amg-nv.com
Stand: 2017

Die Advanced Metallurgical Group (AMG) mit rechtlichen Sitz in Amsterdam ist ein börsennotierter Metallurgiekonzern. AMG ist u. a. der weltweit größte Förderer von Tantalerzen. Das Unternehmen wird seit der Gründung vom ehemaligen Metallgesellschafts-Manager Heinz Schimmelbusch geleitet.

Hintergrund

1997 gründete die notierte amerikanische Investmentfirma Safeguard den Fonds Safeguard International Fund (SIF), um mit Schimmelbusch internationale Private-Equity-Investments zu tätigen; die im Beteiligungsportfolio des Fonds befindlichen Unternehmen wurden 2006 in die AMG eingebracht und diese im Juli 2017 an Börse in Amsterdam notiert.[1] Die Geschäftsaktivitäten der AMG sind in zwei Sparten geteilt: AMG Critical Materials (Gewinnung und Verarbeitung von Erzen und Legierungen) und AMG Engineering (bestehend hauptsächlich aus der ALD Vacuum Technologies mit Sitz in Hanau, einem Hersteller von vakuumtechnischen Anlagen im Bereich Metallurgie und Wärmebehandlung).

AMG Critical Materials

Die Vorläufer der Sparte reichen auf das Jahr 1870 zurück; in diesem Jahr wurde die Graphit Kropfmühl (GK) gegründet, um Graphit in Deutschland abzubauen. GK erwarb die RW Silicium, einen deutschen, 1947 gegründeten Siliziumhersteller. 2008 erwarb AMG eine 60%ige Beteiligung an der GK, die vollständige Übernahme erfolgte 2012. Ebenfalls im Portfolio befindet sich die Gesellschaft für Elektrometallurgie (GfE); diese wurde 1911 als Produzent von Vanadiumlegierungen und Chemikalien in Nürnberg gegründet. 1937 erweitert die GfE ihre Aktivitäten mit der Gründung einer britischen Tochtergesellschaft, London & Scandinavian Metallurgical Company (LSM), ein Hersteller von Legierungen; das US-Geschäft der GfE läuft seit den 1940er Jahren unter der Firmierung Metallurg. Das französische Portfoliounternehmen Sudamin Holding (Sudamin) entstand aus der Société Industrielle et Chimique de l’Aisne (SICA), die seit 1933 in Chauny Antimon abbaut. 2001 erwarb Sudamin den Konkurrenten SCLP Lucette. Bereits in den späten 1970er Jahren erweiterte Metallurg seine Aktivitäten nach Brasilien durch den Erwerb von Companhia Industrie Fluminense (CIF), ein Hersteller von Spezialchemikalien. Die Tantalmine von AMG in Brasilien war ursprünglich Teil der CIF-Akquisition.

AMG Engineering

Die Ursprünge der AMG Engineering gehen auf die Vorläuferunternehmen der ALD Vacuum Technologies (ALD) zurück, die Mitte des 19. Jahrhunderts in Deutschland gegründet wurden. Ab den 1940er Jahren haben verschiedene deutsche Industrieunternehmen (darunter die damaligen Konzerne Degussa, Metallgesellschaft und Heraeus) ihre Prozesse und Prozesskompetenz auf dem Gebiet der Vakuumofenmetallurgie zusammengeführt. 1994 hat Leybold-Durferrit, die Muttergesellschaft dieser kombinierten Unternehmen, ihre Vakuumofensparte ALD als eigenständige Einheit gegründet, sie wurde 1997 von den damaligen Gesellschaftern Leybold und Degussa an Safeguard veräußert. Seither hat ALD eine Marktführerschaft in vielen Vakuumofenanwendungen, einschließlich Kristallisation und Turbinenschaufelbeschichtung, erreicht. Im Jahr 2016 erwarb ALD die restlichen 50 % der Anteile an der Joint-Venture-Gesellschaft ALD-Holcroft Co. Inc. von der AFC-Holcroft LLC. ALD-Holcroft, im Jahr 2005 gegründet, fungiert als exklusiver Vertriebspartner für die ALD-Produktlinien zur Wärmebehandlung in der NAFTA-Region. AMG Engineering ist nach wie vor einer der weltweit führenden Hersteller von Automatisierungsprodukten für die Automobilindustrie.

Einzelnachweise

  1. a b Our History; abgerufen am 29. Juli 2018
  2. 2.210 bei AMG Critical Materials, 772 bei AMG Engineering
  3. a b Geschäftsbreicht 2017, abgerufen am 29. Juli 2018 (englisch, pdf)