ALLB – Sereny

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Nr. 1 SERENY
200.01 / 210.901
ČSD 210.001
210.001 im zerlegten Zustand im Depot Chomutov des NTM (2010)
Nummerierung: 1
200.01 (ab 1925)
210.901 (ab 1938)
ČSD 210.001 (ab 1948)
Anzahl: 1
Hersteller: StEG, Wien
Baujahr(e): 1905
Ausmusterung: 1954
Bauart: B n2t
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 5606 mm
Fester Radstand: 1500 mm
Dienstmasse: 17,6 t
Reibungsmasse: 17,6 t
Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h
Treibraddurchmesser: 840 mm
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 260 mm
Kolbenhub: 400 mm
Kesselüberdruck: 12,0 atü
Rostfläche: 0,75 m²
Verdampfungsheizfläche: 32,9 m²
Wasservorrat: 2,0 m³
Brennstoffvorrat: 0,90 m³ (Kohle)

Die SERENY war eine normalspurige Tenderlokomotive der Lokalbahn Aujezd–Luhatschowitz (tschech. Místní dráha Újezd–Luhačovice; A.L.L.B.).

Geschichte

Die Lokalbahn Aujezd–Luhatschowitz erwarb zur Betriebseröffnung im Jahr 1905 – neben einer weiteren größeren Maschine – eine zweifachgekuppelte Tenderlokomotive mit der Werknummer 3201 von der Lokomotivfabrik der StEG in Wien. Sie erhielt die Bahnnummer 1 und den Namen SERENY.

Betriebsführer der Lokalbahn war die Betriebsdirektion Brünn-Czernowitz der StEG, die bereits 1909 in das Eigentum des Staates kam. Ab 1925 trug die Lokomotive die neue Betriebsnummer 200.01, ab 1939 nach dem ČSD-Schema als Privatbahnlokomotive die Nummer 210.901. Im Jahr 1948 vergaben die Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) nach Auflösung und Verstaatlichung der Lokalbahngesellschaft die Nummer 210.001 in Zweitbesetzung. Die Baureihennummer 210.0 hatten vorher bereits Lokomotiven der Kaschau-Oderberger Bahn getragen, die bis 1928 kassiert worden waren.

Die Lokomotive verblieb fast während ihrer gesamten Einsatzdauer auf ihrer Stammstrecke Újezd–Luhačovice in Mähren. 1954 wurde sie ausgemustert und an das Technische Museum Brünn verkauft. Dort war sie vor dem Haupteingang des Museums im Freien aufgestellt.

In desolatem Zustand ging sie 1986 in das Eigentum des Technischen Nationalmuseum in Prag (NTM) über. Das Depot Šumperk der ČSD begann 1991 mit der betriebsfähigen Aufarbeitung, die nie zum Abschluss kam. In zerlegtem Zustand wurde sie schließlich im Depot Chomutov des Technischen Nationalmuseums hinterstellt.

Mit finanziellen Mitteln aus einem EU-Förderprogramm soll die Lokomotive bis 2021 als nicht betriebsfähiges Museumsexponat aufgearbeitet werden.[1] Eine entsprechende Ausschreibung gewann die Firma Railway Capital von Jan Šatava, die mit 3,3 Millionen Kronen das günstigste Angebot abgegeben hatte. Die Instandsetzung der Lokomotive wird im Depot Veselí nad Lužnicí erfolgen, wohin die Einzelteile aus dem Museumsdepot verbracht wurden.[2]

Literatur

  • Jindrich Bek, Karel Kvarda: Atlas Lokomotiv. Band 1, 1970.
  • Jindřich Bek, Zdeněk Bek: Encyklopedie železnice - Parní lokomotivy [1]. Nakladatelství corona, Praha, 1999 ISBN 80-86116-13-1, S. 11f.
  • Josef Motyčka: Encyklopedie železnice - Parní lokomotivy [4]. Nakladatelství corona, Praha, 2001 ISBN 80-86116-21-2, S. 9

Weblinks

Einzelnachweise