AMX-30 AuF1

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AMX-30 AuF1
AuF1 of Saudi Arabia.JPEG

Saudische AMX-30 AuF1

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 4 (Kommandant, Fahrer, Richtkanonier, Munitionskanonier)
Länge 10,23 m (Länge mit Geschütz in 12-Uhr-Stellung)
Breite 3,10 m
Höhe 3,17 m (Turm-Oberseite)
Masse 46,0 Tonnen (Gefechtsgewicht)
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung 80–100 mm
Hauptbewaffnung 1 × 155-mm-GCT-Kanone F1
Sekundärbewaffnung 1 × 12,7-mm-MG (Deckaufbau)
Beweglichkeit
Antrieb 12-Zylinder Hispano-Suiza HS-110
529 kW (720 PS)
Federung Torsionsstab (AMX-30 Chassis)
Geschwindigkeit 60 km/h (Straße)
Leistung/Gewicht 11,5 kW/Tonne
Reichweite Straße: 500 km (Diesel) oder 420 km (Benzin); Gelände: 20 Std

Die AMX-30 AuF1 (AUtomoteur modèle F1) oder GCT ist eine in Frankreich entwickelte und gebaute Panzerhaubitze. Es handelt sich um ein 155-mm-Geschütz (Kaliberlänge 39) auf AMX-30-Chassis zur Bekämpfung von Bodenzielen.

Geschichte

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AuF1 der französischen Streitkräfte nahe Mostar, Bosnien-Herzegowina im Rahmen der IFOR

Um der Überlegenheit des Warschauer Paktes hinsichtlich konventioneller Kriegswaffen entgegenzuwirken, wurde von den französischen Streitkräften ein hochmobiles und leistungsfähiges Panzerartilleriefahrzeug gefordert, das auf dem Gefechtsfeld in kurzer Zeit eine hohe Salvenzahl abfeuern können und schnell verlegbar sein sollte. Des Weiteren sollte eine Nachfolge für den veralteten Geschütztyp F3 entwickelt werden.

Den Auftrag bekam der französische Rüstungsbetrieb GIAT, der in den 1950er-Jahren bereits den erfolgreichen französischen Kampfpanzer AMX-30 konstruiert hatte und somit reichlich Erfahrung im Panzerbau besaß. Die Entwicklung begann 1969 und die ersten Prototypen wurden in den frühen 1970er-Jahren fertiggestellt. 1979 wurden erste taktische Experimente durchgeführt. Die Auslieferung erfolgte in den folgenden Jahren. Im Jahre 2014 waren noch 70 AuF1 im französischen Heer im Einsatz. Der Auftrag zur Ersatzbeschaffung mit CAESAR, die für die Zeit zwischen 2015 und 2020 vorgesehen war, wurde 2013 zurückgezogen.[1]

Nach der Neugliederung der französischen Landstreitkräfte im Januar 2016 war nur noch das „40e régiment d'artillerie“ in Suippes mit 32 dieser Panzerhaubitzen ausgestattet. Sie sollen bis 2030 im Dienst bleiben und dann durch die gepanzerte Variante des System CAESAR 8x8 ersetzt werden.

Technik

Mit konventionellen Geschossen ist eine maximale Schussentfernung von 23,5 km, beim Verschuss von Rocket Assisted Projectiles (RAP) eine von 28 km möglich. Die vollautomatische Ladeeinrichtung erlaubt eine Feuergeschwindigkeit von 6 Schuss in 52 Sekunden. Dabei können für z. B. einen Feuerschlag die ersten drei Geschosse innerhalb von 15 Sekunden verschossen werden. Die Kampfbeladung umfasst 42 Schuss, die Beladung erfolgt vollautomatisch.[2]

Der Höhenrichtbereich beträgt −5° bis +66°, der Seitenrichtbereich 360°, da der Turm rundum drehbar ist. Die Panzerhaubitze kann in zwei Minuten feuerbereit gemacht werden. Die AuF1 verfügt über eine Navigationsanlage, eine trägheitsgesteuerte Feuerleitanlage, das integrierte Informations- und Kommunikationssystem der Artillerie (ATLAS) sowie Nachtsichtmittel und ABC-Schutzanlage.

Der 19 Tonnen schwere Geschützturm AuF1 TA wird vom Hersteller (abhängig vom Auftraggeber) neben dem Fahrgestell des AMX-30 auch auf den Chassis des T-72, des Leopard 1, des indischen Kampfpanzers Arjun angeboten.

Das Geschütz kann neben der üblichen NATO-Munition noch eine große Bandbreite weiterer Geschosse verschießen. Dazu zählen:

Munitionstypen

AMX AuF1 im Einsatz

Der AMX AuF1 wird von Frankreich, Kuwait und Saudi-Arabien eingesetzt. In den 1980er-Jahren wurden zudem 85 Fahrzeuge in den Irak exportiert. Im Iran-Irak-Krieg (1980–1988) wurde diese Panzerhaubitze erstmals im realen Kampfeinsatz verwendet und Beobachtern zufolge zeigte sich, dass vergleichbare Modelle aus sowjetischer oder US-amerikanischer Produktion hinsichtlich Reichweite und Zielgenauigkeit unterlegen waren.

Frankreich setzt das Gerät nur noch beim „40e régiment d'artillerie“ in Suippes ein. Die Verwendung ist bis 2030 vorgesehen.

Siehe auch

Fußnoten

Literatur

  • Ian Hogg: Artillerie des 20. Jahrhunderts. Gondrom Verlag, Bindlach, ISBN 3-8112-1878-6.
  • Christopher F. Foss: Moderne Gefechtswaffen. Stocker Schmid Verlags AG, Dietikon, Schweiz, 1998, ISBN 3-7276-7092-4.

Weblinks

Commons: AMX AuF1 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien