Aaly Tokombajew

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Statue von Aaly Tokombajew in Bischkek

Aaly Tokombajew (kirgisisch Аалы Токомбаев; geb. 25. Oktoberjul. / 7. November 1904greg. in Chon-Kaiyndy, Russisches Kaiserreich; gest. 19. Juni 1988 in Frunse, Kirgisische SSR), auch unter dem Pseudonym Balka bekannt, war ein kirgisischer Dichter.[1]

Leben und Werk

Tokombajew begann bereits 1924 mit ersten Veröffentlichungen. 1927 machte er seinen Abschluss an der Zentralasiatischen Kommunistischen Universität in Taschkent und wurde Mitglied in der KPdSU.[1]

In der Folgezeit leistete Tokombajew einen wichtigen Beitrag zur Entstehung und Entwicklung der sowjetischen Kirgisischen Literatur. Er schrieb die Gedichtsammlungen

О Ленине

(„Über Lenin“, 1927),

Цветы труда

(„Blumen der Arbeit“, 1932) und

Ранние стихи

(„Frühe Gedichte“, 1934) sowie die Novellen

Днестр впадает в глубокое море

(„Der Dnister mündet ins tiefe Meer“, 1939) und

Раненое сердце

(„Das verwundete Herz“, 1940).[1] Während des Großen Vaterländischen Krieges (1941–1945) schrieb Tokombajew patriotische Gedichte, die poetische Erzählung

Земляк Манаса

(„Der Landsmann von Manas“, 1941) und die Gedichtsammlung

Благодарность

(„Dankbarkeit“, 1944).[1] Außerdem verfasste er den Text der Nationalhymne der Kirgisischen SSR (1946) mit.[2] In den Nachkriegsjahren und den 1960ern trat er mit den Erzählgedichten

Своими глазами

(„Mit den eigenen Augen“, 1952),

Моя метрика

(„Meine Geburtsurkunde“, 1955),

Мелодия комуза

(„Die Melodie der Komuz“, 1960) und

Живая история

(„Lebendige Geschichte“, 1969) sowie der Sammlung

Голос времени

(„Die Stimme der Zeit“, 1966) als meisterhafter Realist in Erscheinung. Tokombajew schrieb auch einen Versroman über den kirgisischen Befreiungskampf gegen den Zarismus,

Перед зарёй

(„Vor dem Morgengrauen“), der aus den beiden Bänden

Кровавые годы

(„Die blutigen Jahre“, 1935) und „Vor dem Morgengrauen“ (1947) besteht. Das Werk wurde 1966 ins Russische übersetzt, 1967 erhielt Tokombajew dafür den Toktogul-Satylganow-Staatspreis der Kirgisischen SSR.[1]

Tokombajews Werke wurden in viele nationale Sprachen der Sowjetunion übersetzt. Tokombajew übersetzte selbst Werke von Goethe, Schiller, A. S. Puschkin, M. J. Lermontow, W. W. Majakowski, S. J. Marschak, Nezāmi, Abai Qunanbajuly und Schambyl Jabayew. Von 1934 bis 1949 war er Vorsitzender des Kirgisischen Schriftstellerverbandes.[1]

Ehrungen

Werke

  • Chïgarmalar
    , 2 Bände, Frunse 1958.
  • Jaralangan jurök
    , Frunse 1963.
  • Tandalgan chïgarmalarïnïn üch tomduk jïynagï
    , 3 Bände, Frunse 1972–73.
  • Belegim: Lirikalïk ïrlar
    , Frunse 1974.

In russischer Übersetzung:

  • Melodiia komuza
    , Frunse 1962.
  • Stikhotvoreniia
    , Moskau 1974.

Literatur

Kirgisisch/Russisch
  • Sh. Umetaliew: Aali Tokombaev. Frunse 1964.
  • Istoriia kirgizskoi sovetskoi literatury. Moskau 1970.
  • K. Artykbajew: Izdenüülör jana tabilgalar (A. Tokombaevdin akïndïk ustattïgï jönündö). Frunse 1966.
  • K. Beishembajew: Körköm sözdün cheberi. Frunse 1971.
  • Aaly Tokombajew: Biobibliografich. ukazatel’. Frunse 1971.
Deutsch
  • Moritz Florin: Kirgistan und die sowjetische Moderne (= Kultur- und Sozialgeschichte Osteuropas. Band 3). V&R unipress, Göttingen 2015, ISBN 978-3-8471-0313-4, S. 29–40 (Leseprobe [PDF]).

Weblinks

Einzelnachweise