Aaron Karl

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Aaron Karl (* 1990[1][2]) ist ein österreichischer Schauspieler und Musiker.

Leben

Aaron Karl ist der zweitälteste Sohn des Schauspielers Fritz Karl[3][4][5]; sein älterer Bruder Valerian Karl ist ebenfalls als Schauspieler tätig.[3] Aaron Karl studierte von 2013 bis Februar 2017[6] Schauspiel an der Filmuniversität Babelsberg Potsdam.[7][8]

Aaron Karl stand im Alter von 6 Jahren erstmals vor der Kamera[5]; in dem Fernsehfilm Das ewige Lied (1997) spielte er den Buben Hannes Mitterer. In Götz Spielmanns Schnitzler-Verfilmung Spiel im Morgengrauen (2001) spielte er gemeinsam mit seinem Vater; Aaron Karl war der Oberleutnant Wilhelm Kasda als Junge, sein Vater spielte die erwachsene Rollenfigur. In dem österreichischen Fernsehkrimi Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? (2009) verkörperte er den tatverdächtigen Jugendlichen Felix Hagen. In dem Fernsehfilm Der Meineidbauer (2012), einer Neuverfilmung des Stoffes durch Joseph Vilsmaier, spielte er Toni Bruckner, den Sohn des bösen Meineidbauern.[4] In dem ARD-Fernsehfilm Clarissas Geheimnis (2012) spielte er den Traktorfahrer Franz, einen „feschen Burschen“ und „Romeo“.[5][9]

Im Tatort: Kein Entkommen (2012) war er der Busfahrer Mario; im Tatort: Unvergessen (2013) spielte er Toni Wiegele, den tatverdächtigen Enkel eines dementen Großvaters. In der österreichischen Fernsehserie CopStories hatte er 2013 eine wiederkehrende Serienrolle. Er verkörperte Volkan Üzurut, einen „straffällig gewordenen Problemjugendlichen türkischer Abstammung“ und den Neffen der Bezirksrätin Selma Kumran-Effenberg (Proschat Madani).[5] In dem Fernsehfilm Die Freischwimmerin (2014) spielte er den Barbesitzer Abbas Aysan, den älteren Bruder einer begabten jungen türkischen Schwimmerin.[10] Die Zeitung DIE WELT schrieb zu Karls Darstellung in einer Filmkritik, Aaron Karl habe den Charme und das Talent seines Vaters geerbt.[11] In dem Fernsehfilm Am Ende des Sommers (2015) spielte er Tizo, einen Kumpel der männlichen Hauptfigur Ben, der die Lebenslüge seiner Mutter (Julia Koschitz) entlarvt.[12] In dem Fernsehfilm Das Weihnachtswunder von New York (2015), aus der Katie-Fforde-Fernsehreihe des ZDF, war er als junger Musiker Andy zu sehen; er spielte den Sohn von Will Hillinger (Marek Erhardt), der männlichen Hauptfigur des Films. In dem zweiteiligen ZDF-Fernsehfilm Solo für Weiss (Erstausstrahlung: November 2016) hatte Karl eine Nebenrolle als rumänischer Mädchenhändler und „Loverboy“ Valeriu Budescu.

Im Wiener Tatort: Schock (Erstausstrahlung: Jänner 2017) spielte Karl eine der Hauptrollen. Er verkörperte den 22-jährigen, aus gutem Hause stammenden hochintelligenten Medizinstudenten David Frank, der ankündigt, er werde seine Eltern und anschließend sich selbst töten. In der ZDF-Fernsehreihe Lena Lorenz (2018) spielte er eine Hauptrolle als Paul, der gemeinsam mit seinen Freunden Anna (Anna Hausburg) und Max (Rafael Gareisen) eine Dreierbeziehung ohne Besitzansprüche führt.[13]

Mehrfach war er zwischen 2008 und 2015 in verschiedenen jugendlichen Episodenrollen in der ZDF/ORF-Krimiserie SOKO Wien/SOKO Donau zu sehen. Karl hatte außerdem Episodenrollen in den Fernsehserien Schnell ermittelt[5] (2010, als „singender Punk“ und Schüler), SOKO Kitzbühel[14] (2011; als labiler Obstbaufacharbeiter und Drogenkonsument), SOKO Stuttgart (2013, als begabter Musiker und Sohn einer ermordeten Chemie-Lehrerin), SOKO München (2014, als junger russischer Straßenmusiker Dima Kalganow), Notruf Hafenkante[15] (2015, als unter paranoider Schizophrenie leidender Enkel eines 80-jährigen Überfallsopfers) und Der Staatsanwalt (2016, als junger Musiker und Jurastudent). In der 8. Staffel der TV-Serie Die Bergretter (2016) war Karl als unerfahrener Bergsteiger und Sohn eines berühmten Historikers zu sehen, der die Hannibal-Forschungen seiner toten Schwester, die von einer Bergwanderung nicht zurückgekehrt ist, zu Ende bringen will.[16] In der 14. Staffel der ZDF-Krimiserie SOKO Wismar (2016) folgte eine weitere Episodenhauptrolle als in den Tod seiner Mutter und seines Stiefvaters verwickelter junger Erbe eines Obstbetriebes.[17]

Eine durchgehende Serienhauptrolle übernahm er als junger, attraktiver Reitlehrer Raphael Horvath, bei dem die Hauptfigur und Erbin Alexandra „Momente zugeneigten Menschseins erlebt“, in der österreichischen TV-Serie Trakehnerblut (2017).[18][19] In der 12. Staffel der ZDF-Serie Der Bergdoktor (2019) hatte Aaron Karl eine der Episodenhauptrollen als begabter Cellist und Stipendiat an einem angesehenen Konservatorium.[20] In der 9. Staffel der ZDF-Serie Letzte Spur Berlin (2020) übernahm er eine der Episodenhauptrollen als verschwundener Eventlocation-Manager, der sich seiner Verlobten auf seiner eigenen Geburtstagsparty entzieht.[21]

Sein spätes Theaterdebüt hatte er 2017 bei den Festspielen Schloss Tillysburg, wo er die Rolle des Jacobus d. J. in einer Theaterbearbeitung von Da Jesus und seine Hawara, einer Bibelübersetzung ins Wienerische, spielte.[22] Im folgenden Jahr spielte er, ebenfalls in Tillysburg, den Stani in Hofmannsthals Stück Der Schwierige, inszeniert von Nikolaus Büchel.[23]

Karl ist Musiker (Sänger und Keyboarder) in der Alternative-Band IYI, mit der er in bekannten Wiener Clubs (u. a. im Chelsea, Loop, Café Leopold) auftrat.[5][24][25] Er ist außerdem Musiker in der Band Hornyphon.[5]

Im Februar 2019 war er einer der vier Kandidaten der Promi-Ausgabe der Millionenshow.[26]

Karl spielt Gitarre, Klavier und Akkordeon. Er lebt, nach Stationen in Potsdam und im 15. Wiener Gemeindebezirk Rudolfsheim-Fünfhaus, mittlerweile wieder in Wien-Josefstadt, gemeinsam mit seiner Mutter in der Wohnung, in der er als Kind aufwuchs.[1][2][27]

Filmografie (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Aaron Karl. Profil und Vita bei e-tALENTA. Abgerufen am 20. Februar 2016
  2. a b Aaron Karl. Profil bei vollfilm. Abgerufen am 20. Februar 2016
  3. a b Fritz Karl: Aller guter Kinder sind 6 in: kurier.at. vom 17. März 2015. Abgerufen am 20. Februar 2016
  4. a b Aaron Karl - Ein Karl auf dem Weg nach oben. Interview mit Aaron Karl. TV Butler. Abgerufen am 20. Februar 2016
  5. a b c d e f g Wir stellen vor Aaron Karl. Miss.at vom 17. Mai 2013. Abgerufen am 20. Februar 2016
  6. Interview mit Aaron Karl. Offizielle Internetpräsenz Das Erste. Abgerufen am 6. Oktober 2018.
  7. Kurier: "Tatort"-Hauptrolle für den jungen Karl. Artikel vom 20. Jänner 2017, abgerufen am 20. Jänner 2017.
  8. Aaron Karl (27) : Dieser Schönling steckt hinter dem „Tatort“-Amokläufer@1@2Vorlage:Toter Link/www.msn.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . msn.com vom 23. Jänner 2017. Abgerufen am 11. Juni 2017.
  9. „Clarissas Geheimnis“ im Ersten: In der Löwengrube Filmkritik; in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 5. Oktober 2012. Abgerufen am 20. Februar 2016
  10. „Die Freischwimmerin“ im Ersten Mit Kopftuch ins Wohlfühlbad Filmkritik; in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 4. Juni 2014. Abgerufen am 20. Februar 2016
  11. Es war einmal im Wellnessbad der Integration Filmkritik; in: DIE WELT vom 4. Juni 2014. Abgerufen am 20. Februar 2016
  12. In „Am Ende des Sommers“ entlarvt ein Sohn die Lebenslüge seiner Mutter Filmkritik; in: Leipziger Volkszeitung vom 10. März 2015. Abgerufen am 20. Februar 2016
  13. LENA LORENZ - ZWEI VÄTER (2017). Handlung, Produktionsdetails und Besetzung. Abgerufen am 6. Oktober 2018.
  14. SOKO Kitzbühel: Süchtig (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive) Handlungsbeschreibung/Besetzung/Produktionsdetails. ZDF, 17. April 2015
  15. Notruf Hafenkante: Psycho (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive) Handlungsbeschreibung/Besetzung/Produktionsdetails. ZDF vom 10. Dezember 2015
  16. Hannibal (AT: Hannibal). Handlung und Besetzung. Abgerufen am 19. April 2020.
  17. SOKO Wismar: Strawberry Fields. Szenmenfoto mit Aaron Karl und Henriette Hölzel. Abgerufen am 19. April 2020.
  18. TV-Tipp: Trakehnerblut - Das Fest. In: Pferderevue vom 23. November 2017. Abgerufen am 19. April 2020.
  19. „GESTÜT HOCHSTETTEN“ IM ERSTEN: Viermal anderthalb Stunden Trauerkitsch. TV-Kritik. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 20. Januar 2018. Abgerufen am 19. April 2020.
  20. Der Bergdoktor | Dissonanzen (Memento vom 23. April 2019 im Internet Archive). Handlung und Besetzung. Offizielle Internetpräsenz des ZDF. Abgerufen am 1. Februar 2019.
  21. Letzte Spur Berlin: Urvertrauen (Memento vom 4. August 2020 im Internet Archive). Handlung und Besetzung. Offizielle Internetpräsenz des ZDF. Abgerufen am 19. April 2020.
  22. Interview mit Aaron Karl city-magazin.at, abgerufen am 8. November 2019
  23. Der Schwierige war trotz des Gewitters nicht zu stoppen OÖNachrichten, abgerufen am 8. November 2019
  24. Alternative: IYI – the Band in an Eye Blink Eintrag bei mtv.com. Abgerufen am 20. Februar 2016
  25. Iyi Live x Holy Clap Auftritt im Café Leopold. Abgerufen am 20. Februar 2016
  26. Armin Assinger präsentiert: „Die Promi-Millionenshow“ für „Licht ins Dunkel“ am 11. Februar in ORF 2. OTS-Meldung vom 8. Februar 2019, abgerufen am 11. Februar 2019.
  27. AARON KARL: Ich hatte keinen Bock auf Wohnungssuche. In: Der Standard vom 19. Februar 2018. Abgerufen am 6. Oktober 2018.