Abercron (Adelsgeschlecht)
Abercron ist der Name eines dänischen und deutschen Adelsgeschlechts.
Geschichte
Die Familie tritt im 18. Jahrhundert in Dänemark bzw. in den zum dänischen Gesamtstaat gehörenden Herzogtümern Schleswig und Holstein auf. Der Familienüberlieferung nach stammt sie von dem schottischen Geschlecht Abercromby/Abercrombie of Birkenbog aus Banffshire ab. Der Titel geht auf Sir Alexander Abercromby zurück, welcher am 20. Februar 1636 in den Adelsstand erhoben wurde.
Zahlreiche Familienmitglieder der von Abercrons dienten als Offiziere in der dänischen Armee, bis Carl Friedrich Jürgen Peter Abercron sich gemeinsam mit zweien seiner Söhne, den dänischen Kadetten Friedrich Julius Konrad (1830–1892) und Carl Leopold Marius Moritz (1833–1913), in der Schleswig-Holsteinischen Erhebung den Aufständischen anschloss.
Im 19. Jahrhundert war ein Teil der Familie in Mecklenburg bedienstet. Durch die Heirat des mecklenburg-schwerinschen Kammerrats Ernst Carl Christian Friedrich von Abercron (1826–1884) mit Louise Charlotte Johanne Caroline von Buchwaldt (1829–1898) und die Heirat von Carl Leopold Marius Moritz von Abercron mit Olga Sophie (von) Schröder (1838–1922), der Tochter von Johann Heinrich Schröder kam die Familie in die Lage, Güter in Holstein zu erwerben: 1861 Meischenstorf und 1879 Testorf mit umfangreichen Pertinenzien in der heutigen Gemeinde Wangels: Carlshof, Neu-Testorf, Katharinenthal, Hansühn, Kükelühn und Klein-Rolübbe (insgesamt 2244 Hektar). 1900 kam durch Kauf das Gut Ehlerstorf hinzu. Auch eine Villa mit Landbesitz in Groß Borstel war im Besitz der Familie.
Im 20. Jahrhundert kamen, wieder durch Heirat, Besitzungen im Rheinland an die Familie von Abercron: Infolge der Heirat von Olga Gräfin Beissel von Gymnich (1921–2009) zu Frens mit Lupold von Abercron kamen Schloss Frens und Burg Blens in den Besitz der Familie.
Wappen
- Das ursprüngliche Wappen ist quadriert und zeigt im ersten silbernen Feld eine goldene Harfe von vier Saiten, im zweiten in Rot zwei silberne Balken und über dem oberen einen silbernen Stern, im dritten in Rot einen gebeugten rechtsgekehrten blau geharnischten Arm, der einen silbernen Türkensäbel mit goldenem Griff hält, im vierten Feld in Silber einen roten Löwen. Über dem Schild eine offene Adelskrone.
- Seit 1911 führt das Geschlecht das leicht abgewandelte Wappen der Abercrombie: In Silber ein von 3 blauen Eberköpfen (2:1) begleiteter roter Balken (statt des Sparrens der Abercrombie). Auf dem Helm mit blau-rot-silbernen Decken ein aufsteigender, gold bewehrter natürlicher Falke. Das Wappen ziert unter anderem ein Eingangsportal der University of Edinburgh in Schottland.
Namensträger (chronologisch)
- Christian Friedrich Abercron (* 8. Mai 1748 in Glückstadt; † 26. Februar 1815 in Rendsburg), dänischer Offizier[1]
- Karl von Abercron (1859–1944), Drost in Stavenhagen
- Magnus Friedrich Lucian von Abercron (1861–1950), deutscher Generalmajor
- Hugo von Abercron (1869–1945), deutscher Offizier, Ballonfahrer und Autor
- Wilko von Abercron (1920–1992), Galerist in München
- Michael von Abercron (* 1952), schleswig-holsteinischer Landtags- und Bundestagsabgeordneter (CDU)
Literatur
- Gustav von Lehsten: Der Adel Mecklenburgs seit dem landesgrundgesetzlichen Erbvergleiche (1755). Rostock: Tiedemann 1864, S. 1
- Genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser. 19 (1894), S. 3–5
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band I, Band 53 der Gesamtreihe. C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1972, Skriptfehler: Das Modul gab einen nil-Wert zurück. Es wird angenommen, dass eine Tabelle zum Export zurückgegeben wird.
Weblinks
- Literatur über Abercron (Adelsgeschlecht) in der Landesbibliographie MV
- Michael Kaiser: „Nichts Besseres, aber anders.“ – Interview mit der Familie von Abercron auf Frens im Rheinland. In: zeitenblicke, 4, 2005, Nr. 3, [13.12.2005],
Einzelnachweise
- ↑ S.A. Sørensen: Abercron, Christian Frederik. In: Carl Frederik Bricka (Hrsg.): Dansk biografisk Lexikon. Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537–1814. 1. Auflage. Band 1: Aaberg–Beaumelle. Gyldendalske Boghandels Forlag, Kopenhagen 1887, S. 36–37 (dänisch, runeberg.org).
- ↑ Im Dansk biografisk leksikon beim Vater.