Abfiltrierbare Stoffe
Abfiltrierbare Stoffe (AFS) sind im Abwasser enthaltene Sink-, Schweb- und Schwimmstoffe und werden durch Filtration abgetrennt. Sie ergeben meist eine sichtbare Trübung. Ihr Gehalt wird in mg/l angegeben.
Relevanz im Kanalnetz
Die abfiltrierbaren Stoffe im Bereich zwischen 0,45 μm bis 63 μm (AFS63) sind neben dem CSB einer der maßgeblichen Parameter in der Siedlungsentwässerung. Diese sind durch die an sie sorbierten Schadstoffe, vor allem Schwermetalle und organische Schadstoffe, maßgeblich für der Belastung von Vorflutern.[1] Zielgröße ist ein maximaler flächenspezifischer Stoffaustrag von 280 kg/(ha·a) zur Einleitung von Regenwasserabflüssen in Oberflächengewässer.[2]
Relevanz in der Kläranlage
Ist das Nachklärbecken einer Kläranlage ausreichend dimensioniert und arbeitet die Belebung störungsfrei, so ist mit einem Gehalt von etwa 10 mg/l im Ablauf zu rechnen. Sind oben genannte Bedingungen nicht erfüllt, dann können durchaus 30 bis 50 mg/l überschritten werden. Der Parameter Gesamt-Phosphat im Ablauf einer Kläranlage wird durch diese ungelösten Stoffe mit beeinflusst. Außerdem sind die Abfiltrierbaren Stoffe eine wichtige Kenngröße für die Nitrifikation. Im Zulauf der Biologischen Stufe liegen die Werte bei etwa 200 mg/l.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA): Arbeitsblatt DWA-A 102-1: Grundsätze zur Bewirtschaftung und Behandlung von Regenwetterabflüssen zur Einleitung in Oberflächengewässer - Teil 1: Allgemeines Hennef 2020
- ↑ Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA): Arbeitsblatt DWA-A 102-2: Grundsätze zur Bewirtschaftung und Behandlung von Regenwetterabflüssen zur Einleitung in Oberflächengewässer - Teil 2: Emissionsbezogene Bewertungen und Regelungen Hennef 2020