Abraham Bleibtreu

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Johann Abraham Bleibtreu (* 24. Mai 1775 in Neuwied; † 1. April 1852 in Erpel) war ein deutscher Bergbauunternehmer und Bergmeister, der zusammen mit seinem Bruder Leopold Bleibtreu Anfang des 19. Jahrhunderts maßgeblich den Bergbau im Rheinland prägte.

Familie

Abraham Bleibtreu war der Sohn von Carl Philipp Bleibtreu (1746–1812) und Sara geb. Bolckhaus, Tochter des Kölner Kaufmanns Jacob Bolckhaus. Sein jüngerer Bruder war der Bergbauunternehmer und Bergmeister Leopold Bleibtreu (1777–1839). Sein Neffe Hermann Bleibtreu (1821–1881) war der Erfinder des deutschen Portlandzements.

Abraham Bleibtreu war mit Catharina Hönerscheid (1793–1857) verheiratet und hatte sechs Kinder.[1]

Leben

Abraham Bleibtreu wuchs in Neuwied auf. Er besuchte zusammen mit seinem jüngeren Bruder Leopold die Lateinschule in Neuwied und hatte später Privatunterricht. Er wurde im väterlichen Betrieb und bei seinem Vetter Ludwig Bleibtreu in Rotterdam kaufmännisch ausgebildet. Im Jahr 1803 wurde er, in der Nachfolge seines Bruders Leopold, Berginspektor und übernahm damit die Leitung der familieneigenen Erzbergwerke St. Josephsberg (auch Bergwerk Virneberg genannt) in Rheinbreitbach und St. Marienberg im benachbarten Bruchhausen.[2] Mit verschiedenen Geschäftspartnern gründete und betrieb Abraham Bleibtreu zahlreiche weitere Bergwerke im Rheinland,[3] u. a.

An einigen Gewerkschaften der Brüder Bleibtreu waren u. a. die Brüder Johann Christian (1757–1829) und Engelbert Anton Rhodius (1751–1822) aus Köln-Mülheim beteiligt.[5] Zwei Söhne von Johann Christian Rhodius, Christian (1798–1865) und Engelbert Rhodius (1804–1883), führten einige Gruben später allein weiter.[6] Diese beiden Brüder waren 1827 auch Mitbegründer der Bleiweißfabrik in Burgbrohl, eines Vorgängerunternehmens der Gebrüder Rhodius GmbH & Co. KG.

In den Jahren 1806 und 1809 errichteten die Brüder Leopold und Abraham Bleibtreu zwei Alaunfabriken im heutigen Bonner Stadtteil Holzlar.[7] Diese entwickelten sie bis in die 1830er Jahre zur größten Alaunhüttenunternehmung Preußens.[8] Im Jahr 1825 wurde Abraham Bleibtreu zum Fürstlich-Wiedischen und 1830 zum Königlich-Preußischen Bergmeister bestellt. Er erließ für das Fürstlich-Wiedische Bergamt die bergpolizeiliche Strafordnung vom 7. Juni 1837 und die Vorschriften über die Führung der Zechenbücher.[2]

Abraham Bleibtreu übernahm 1811 das von seinem Bruder Leopold Bleibtreu im Jahr 1804 erworbene ehemalige Karmeliterkloster in Erpel. Dort wohnte er bis zu seinem Tod am 1. April 1852.[1] Sein Grab befindet sich auf dem Evangelischen Friedhof in Holzlar.

Literatur

  • Hans J. Breitgraf: Leopold Bleibtreu. Von Neuwied nach Bonn, 2004.
  • Max Muss: Leopold Bleibtreu (1777–1839). In: Beiträge zur Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsgeschichte, Band 1, Verlag Baedeker, 1920.
  • Paul Overbeck: Chronik der Familie Bleibtreu, Band II, 1886; ergänzt von Roderich Bleibtreu bis 1971.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Paul Overbeck: Chronik der Familie Bleibtreu. Band II, 1886, S. 5–8 (ergänzt von Roderich Bleibtreu bis 1971).
  2. a b Hans J. Breitgraf: Leopold Bleibtreu. Von Neuwied nach Bonn. 2004, S. 56,166.
  3. Hans J. Breitgraf: Das Karmeliter-Kloster Erpel, Station 39. In: Die Bleibtreus. Stationen einer Pionier-Familie. 2000, S. 17–19.
  4. Kreisverwaltung Ahrweiler: Braunkohlebergbau in Leimersdorf
  5. Heimatverein Rheinbreitbach e. V.: Rheinbreitbacher Bergbau und die Gebrüder Rhodius
  6. Stephanie Merkenich: Gebrüder Rhodius 1827–2002. 175 Jahre rheinisches Unternehmertum. Hrsg.: Gebrüder Rhodus GmbH + Co KG. Burgbrohl September 2002, S. 13–19 (online [PDF; 2,2 MB]). online (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rhodius.info
  7. Denkmal- und Geschichtsverein Bonn-Rechtsrheinisch e.V.: Geschichtsweg Braunkohle + Alaun (Memento vom 9. Dezember 2014 im Internet Archive)
  8. Walter Buschmann: Bonner Zementfabrik.