Abutilon

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Abutilon

Abutilon pictum

Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
Unterfamilie: Malvoideae
Tribus: Malveae
Gattung: Abutilon
Wissenschaftlicher Name
Abutilon
Mill.

Abutilon (IPA: aˈbuːtilɔn, anhören?/i[1]; oft wird für einige Arten der deutschsprachige Trivialname Schönmalve verwendet) ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Die 150 bis 200 Arten gedeihen hauptsächlich in den Tropen bis Subtropen fast weltweit.[2] Von einigen Arten werden zahlreiche Sorten als Zierpflanzen verwendet.

Beschreibung

Illustration aus Curtis's botanical magazine, Tafel 2759 der Großblättrigen Schönmalve (Abutilon grandifolium)
noch unreife Frucht der Samtpappel (Abutilon theophrasti)
Auch unterhalb von reifen Früchten sind oft noch die haltbaren Kelchblätter vorhanden, hier bei Abutilon palmeri

Vegetative Merkmale

Abutilon-Arten sind meist verholzende Pflanzen: Halbsträucher, Sträucher oder kleine Bäume. Die meisten Arten stammen aus Südamerika und sind immergrün; einige Arten sind in den kühleren Gebirgswäldern Chiles beheimatet und sind laubabwerfend. Die vegetativen Pflanzenteile sind behaart.

Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreite ist einfach, selten gelappt (Abutilon pictum) und fiedernervig mit herzförmiger Basis. Die Blattränder sind gekerbt bis gesägt. Nebenblätter fallen früh ab.

Generative Merkmale

Die meist gestielten Blüten sind einzeln oder in Paaren in den Blattachseln oder in wenigblütigen Blütenständen angeordnet. Es ist kein Nebenkelch vorhanden.

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die fünf grünen, oft haltbaren Kelchblätter sind glockenförmig verwachsen. Die fünf meist gelben bis orangefarbenen, seltener roten (oft dunkler im Zentrum) Kronblätter sind an ihrer Basis verwachsen und bilden meist eine Glocke, selten ein Röhre (Abutilon pictum). Bei ihnen haben die herabhängenden Blüten einen aufgeblasenen Blütenkelch über einer Glocke aus fünf überlappenden Kronblättern. Bei der Unterfamilie Malvoideae sind die vielen Staubblätter zu einer den Stempel umgebenden Röhre verwachsen, der sogenannten Columna. Es sind fünf bis viele Fruchtblätter sind zu einem fünf- bis vielfächerigen Fruchtknoten verwachsen. Je Fruchtblatt sind zwei bis neun Samenanlagen vorhanden. Es sind fünf bis viele Griffeläste vorhanden.

Die bei Reife oft schwärzlichen Spaltfrüchte sind fast kugelig bis halbkugelförmig und zerfallen meist in fünf bis viele Teilfrüchte, die ein ledriges Perikarp besitzen. Die nierenförmigen Samen sind kahl oder leicht flaumig behaart.

Großblättrige Schönmalve (Abutilon grandifolium)
Laubblätter und Blüte von Abutilon indicum
Laubblätter und Blüte von Abutilon menziesii
Blüte im Detail von Abutilon palmeri
Laubblätter und Blüte von Abutilon persicum

Systematik und Verbreitung

Der Gattungsname Abutilon wurde 1754 durch Philip Miller in Gardener’s Dictionary … Abr., 4. Auflage erstveröffentlicht. Ein Synonym für Abutilon Mill. ist Abortopetalum O.Deg. Die Gattung Abutilon gehört zur Tribus Malveae in der Unterfamilie Malvoideae innerhalb der Familie der Malvaceae.[3]

Die Gattung Abutilon umfasst 150 bis 200 Arten (Auswahl):

Nicht mehr zur Gattung Abutilon gehört seit 2012:[5]

Quellen

  • Ya Tang, Michael G. Gilbert, Laurence J. Dorr: Abutilon. In Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 12: Hippocastanaceae through Theaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2007, ISBN 978-1-930723-64-1, S. 275 (englisch)., PDF-Datei, online. (Abschnitte Beschreibung und Verbreitung)

Einzelnachweise

  1. Eva-Maria Krech, Eberhard Stock, Ursula Hirschfeld, Lutz Christian Anders: Deutsches Aussprachewörterbuch. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin, New York 2009, ISBN 978-3-11-018202-6, S. 288.
  2. a b c d e f g Ya Tang, Michael G. Gilbert, Laurence J. Dorr: Malvaceae.: Abutilon, S. 275-277 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 12: Hippocastanaceae through Theaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2007, ISBN 978-1-930723-64-1.
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa Abutilon im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  4. a b c d e f g h i j k l m Datenblatt Abutilon bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
  5. A. A. Donnell et al.: Callianthe (Malvaceae): A new genus of Neotropical Malveae. In: Systematic Botany, Volume 37, 2012, S. 712–722.

Weblinks

Commons: Abutilon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien