Académie de Saint-Luc

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Die Académie de Saint-Luc war eine öffentliche Kunstschule in Paris, die auf Initiative der „Communauté des maîtres peintres et sculpteurs de Paris“ (kurz: maîtrise) – der Gemeinschaft der Pariser Maler- und Bildhauermeister – gegründet worden war und im 18. Jahrhundert in deren Haus auf der Île de la Cité „proche S. Denys de la Charte“ in der heutigen Rue de la Cité unweit der Pont Notre-Dame untergebracht war. Die Schule bildete seit 1391 Bildhauer, Maler und Kunsthandwerker aus. Sie wurde geschlossen, als die maîtrise im Jahr 1776 auf Anordnung des Königs aufgelöst wurde.

Der Ursprung dieser nach dem heiligen Lukas, dem Schutzpatron der Maler, benannten Schule wird zurückgeführt auf die am 12. August 1391 von dem Prévôt de Paris Jean de Folleville bestätigten Gründungsstatuten der maîtrise. Eigene Statuten ließ die Académie Saint-Luc allerdings erst am 17. November 1705 vom Parlement (oberster Gerichtshof) bestätigen, um dem steigenden Einfluss der 1648 gegründeten Académie royale de peinture et de sculpture entgegenzuwirken, die ihre eigene Schule, die „École royale de peinture et de sculpture“ unterhielt.

In Anlehnung an die drei jährlich von der maîtrise an drei Zeichenschüler der Académie Saint-Luc vergebenen Preise verlieh die Académie royale ab 1666 den von König Ludwig XIV. gestifteten Prix de Rome.

Die Académie de Saint-Luc widersetzte sich dem Anspruch der Académie royale auf eine alleinige und vollständige Beherrschung des Kunstbetriebes und die Einführung eines Kunstmonopols. So reagierte sie beispielsweise auf die von der Académie royale im Jahr 1699 wiederaufgenommene Tradition der Kunstausstellungen – die später nach ihrem Ausstellungsort, dem „Salon Carrée“ des Louvres als Salons bezeichnet wurden – indem sie in den Jahren von 1751 bis 1774 sieben eigene Kunstausstellungen organisierte.

Die erste Kunstausstellung der Akademie fand 1751 im Augustinerkloster statt, jene der Jahre 1752, 1753 und 1756 im Arsenal royal, Sitz des Großmeisters der Artillerie. Für die folgenden Ausstellungen der Jahre 1762 und 1764 wurde das Hôtel d'Aligre genutzt, die letzte fand 1774, zwei Jahre vor der Schließung der Académie im ehemaligen Hôtel Jabach in der rue Neuve-Saint-Merry statt. Es handelte sich nicht um ein Hotel, sondern um den Pariser Wohnsitz der wohlhabenden Kölner Familie Jabach.

Siehe auch: Lukasgilde

Liste der Mitglieder der Académie de Saint-Luc (Paris)

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Name geb. gest. Beruf Anmerkungen
Charles Paul Jérôme de Bréa 1739 1820 Pastellmaler
Jacques Caffiéri 1678 1755 Bildhauer, fondeur-ciseleur
(Metallgiesser und Ziseleur)
italienischer Herkunft
Nicolas Vincent Cardon Bildhauer Direktor der Académie de Saint-Luc (Paris)
Jean-Charles Delafosse 1734 1791 Architekt, Ornamentist
Charles Eisen 1720 1778 Maler, Radierer, Zeichner 1750 aufgenommen, Lehrer, Sohn des flämischen Malers Frans Eisen
Adélaïde Labille-Guiard 1749 1803 Malerin
Jean-Baptiste Lallemand 1716 1803 Landschafts- und Genremaler
Louis-Félix de La Rue 1730 1777 Bildhauer, Zeichner
Pierre Le Brun vor 1776 Porträtmaler Lehrer der Académie de Saint-Luc (Paris),
Vater von Jean-Baptiste Pierre Lebrun,
dem Gemahl der Élisabeth Vigée-Lebrun
Robert Le Lorrain 1666 1743 Maler, Bildhauer
Mathieu Lespagnandelle 1616 1689 Bildhauer
François-Nicolas Mauperin 1806 Porträt- und Kirchenmaler
Jacques Oudry Maler, Kunsthändler
auf dem Pont Notre-Dame
Lehrer der Académie de Saint-Luc (Paris),
Vater von Jean-Baptiste Oudry
Jean-Baptiste Oudry 1686 1755 Maler, Radierer
Nicolas Raguenet 1715 1793 Maler schuf vornehmlich Ansichten der Stadt Paris
Gabriel-Jacques de Saint-Aubin 1724 1780 Zeichner, Radierer, Maler Lehrer der Académie de Saint-Luc (Paris)
Joseph-Benoît Suvée 1743 1807 Maler Flame
Jean-Nicolas Vernezobre 1719 1778 Maler Wurde am 15. Oktober 1750 als Stillleben-Maler aufgenommen.
Louis Vigée 1715 1767 Maler Vater der Malerin Vigée-Lebrun
Guillaume Voiriot 1713 1799 Porträtmaler

Literatur

  • Alfred Fierro: „Histoire et Dictionnaire de Paris“, Paris, 1996, Ed. Robert Laffont, ISBN 2-221-07862-4
  • Jules Guiffrey: „Livrets des Expositions de l'Académie de Saint-Luc à Paris pendant les années 1751–1752 – 1753–1756 – 1762–1764 et 1774, avec une notice bibliographique et une table“, Paris, 1872, Baur et Detaille
  • Jules Guiffrey: „Histoire de l'Académie de Saint Luc“, in „Archives de l'Art français“, nouvelle période, Band IX, 1915, S. 177