Adolf Socin

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Portrait von Prof. Dr. Adolf Socin

Adolf Socin (* 27. Januar 1859 in Wohlenschwil; † 5. Februar 1904 in Basel; voller Name Franz Adolf Socin, auch: Adolphe) war ein Schweizer Germanist. Er war von 1894 bis zu seinem Tod ausserordentlicher Professor für deutsche Philologie an der Universität Basel. Schwerpunkte seines Wirkens waren Deutsche Sprachgeschichte, Dialektologie und Stenografie.

Leben

Als einziges Kind der Eltern Jakob Hieronymus Socin und Wilhelmine Socin, geborene Molzheim, verbrachte Adolf Socin seine ersten Lebensjahre in Wohlenschwil im Kanton Aargau. 1866 zog die Familie nach Basel, wo er das Gymnasium besuchte.

Er studierte ab 1877 Klassische Philologie, Geschichte und Germanistik an der Akademie Neuenburg und den Universitäten Basel und Straßburg. Unter dem Einfluss seiner Lehrer Moritz Heyne und Franz Misteli fokussierte er sich zunehmend auf die Germanistik. 1882 wurde er promoviert. Im Anschluss an sein Doktorexamen arbeitete er neben seinen wissenschaftlichen Tätigkeiten einige Jahre als Stenograf in Straßburg. Er war Mitbegründer einer vereinfachten Methode der Stenografie, des sogenannten Systems Schrey-Johnen-Socin.

Im Jahr 1887 wurde er habilitiert. Ab 1894 lehrte und forschte er als Professor an der Universität Basel.

Im Jahr 1894 heiratete er Marie Augustine Geisen, mit der er drei Kinder hatte.

Adolf Socin kämpfte seit seiner Kindheit mit gesundheitlichen Problemen. Er hatte eine Behinderung des rechten Fusses und litt unter Asthma. Etwa ein Jahr vor seinem Tod erkrankte er zudem an Keuchhusten, in dessen Folge es zu schweren Erstickungsanfällen kam. Zwei Kuren in Montreux und Baden AG blieben erfolglos. Socin verstarb am 5. Februar 1904 im Alter von 45 Jahren.

Schriften (Auswahl)

  • Schriftsprache und Dialekte im Deutschen nach Zeugnissen alter und neuer Zeit. Henninger, Heilbronn 1888.
  • Basler Mundart und Basler Dichter. 74. Neujahrsblatt der Gesellschaft zur Beförderung des Guten und Gemeinnützigen. Basel 1895.
  • Mittelhochdeutsches Namenbuch nach oberrheinischen Quellen des zwölften und dreizehnten Jahrhunderts. Helbing & Lichtenhahn, Basel 1903; Neudruck Darmstadt 1966.

Literatur

  • Marcel Müller: Socin, Adolf. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  • Zur Erinnerung an Herrn Prof. Dr. Adolf Socin, geboren 27. Januar 1859, gestorben 5. Januar 1904. Personalien und Leichenrede von Paul Christ, Worte des Abschieds von John Meier, Worte der Erinnerung von Fr. Schneeberger. Basel: Birkhäuser 1904. 21 Seiten.
  • Stephan Elspass, Rahel Strohmeier: Socin, Franz Adolf. In: Christoph König (Hrsg.), unter Mitarbeit von Birgit Wägenbaur u. a.: Internationales Germanistenlexikon 1800–1950. Band 3: R–Z. De Gruyter, Berlin/New York 2003, ISBN 3-11-015485-4, S. 1753–1754.