Adolph Schroedter

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Selbstbildnis mit Korkenzieher-Signet, 1835
Datei:Verlobungsanzeige Alwine Heuser und Adolf Schrödter, September 1809.JPG
Verlobungsanzeige Alwine Heuser und Adolf Schröder, September 1839
Die Grundrechte des deutschen Volkes, kolorierte Lithografie von Adolph Schroedter, Frankfurt/Main 1848
Adolf Schrödter in seinem Atelier, „Don Quijote und Sancho Panza“ malend, Illustration von Wilhelm Camphausen in Schattenseiten der Düsseldorfer Maler, 1845
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Est Est Est, 1851

Adolph Schroedter (* 28. Juni 1805 in Schwedt/Oder; † 9. Dezember 1875 in Karlsruhe) war ein deutscher Maler und Grafiker der Düsseldorfer Malerschule und gilt als Pionier der deutschen Comics.

Leben

Adolph Schroedter wurde 1805 als Sohn eines Kupferstechers geboren. Er erlernte seit 1820 in Berlin als Schüler des Grafikers Ludwig Buchhorn die Kupferstecherkunst, widmete sich aber seit 1827 der Malerei an der Berliner Kunstakademie und ging 1829 zu Wilhelm von Schadow nach Düsseldorf, wo er bis 1848 blieb. Dort gehörte er auch dem Künstlerverein Malkasten an.

1839 verlobte er sich in Düsseldorf mit Alwine, geborene Heuser aus Gummersbach. Im Juni 1840 heiratete er sie. In ihrer Beziehung ermunterte er sie, sich künstlerisch zu betätigen. Schon ihre älteren Schwestern Louise Wüste und Adeline Jaeger waren Malerinnen der Düsseldorfer Schule.

Seit 1847 wirkte Schroedter durch sozialkritische und politische Zeichnungen an den Düsseldorfer Monatheften mit.[1] 1846 und 1847 fungierte Schroedter außerdem als Präsident des Allgemeinen Vereins der Carnevals-Freunde zu Düsseldorf.[2]

1848 bis 1849, Schroedter lebte mit Frau in Frankfurt am Main, arbeitete er zusammen mit Johann Hermann Detmold an der Parodie Thaten und Meinungen des Herrn Piepmeyer, Abgeordneten zur constituirenden Nationalversammlung zu Frankfurt am Mayn.

1854 kehrten Adolph und Alwine Schroedter nach Düsseldorf zurück. In der Pfannenschoppenstraße 35 (später Klosterstraße),[3] im ehemaligen Haus von Johann Wilhelm Schirmer, waren sie unmittelbare Nachbarn des Künstlerpaares Marie und Rudolf Wiegmann und Karl Ferdinand Sohn.

1859 erhielt Schroedter einen Ruf als Professor der Ornamentik an das Karlsruher Polytechnikum und blieb es bis 1872. 1854 hatte der Großherzog von Baden, Friedrich I., die Großherzoglich Badische Kunstschule in Karlsruhe gegründet und als ihren ersten Direktor den Landschaftsmaler Johann Wilhelm Schirmer aus Düsseldorf berufen. Diesem folgten 1855 Ludwig Des Coudres als Professor für Figurenmalerei und 1858 Carl Friedrich Lessing als Galeriedirektor.

Familie

Adolph Schroedter war seit 1840 mit Alwine Heuser (1820–1892) aus Gummersbach verheiratet, die eine Nichte von Henriette Jügel war und als Blumen- und Arabeskenmalerin bekannt wurde. Deren ältere Schwester, Ida Heuser, wurde 1841 die Ehefrau des Malers Carl Friedrich Lessing. Eine Tochter Schroedters, Malwine, heiratete 1871 den Maler und späteren Direktor der Königlichen Akademie der Künste in Berlin, Anton von Werner.

Werkauswahl

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Falstaff und sein Page, 1841

Ausstellungen (Auswahl)

Illustrationen (Auswahl)

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Deutsche Reichs-Wappen Spinne, politische Karikatur, 1848/1849: Eine Spinne, die die Kräfte der Monarchie symbolisiert, umgarnt einen Großteil der Parlamentarier, dargestellt als zoomorphe Figuren, zugunsten eines monarchistischen Verfassungsentwurfs in der Frankfurter Nationalversammlung.[4]

Digitalisierte Ausgaben der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf:

  • In: Adelbert von Chamisso's Werke. Band 4: Gedichte. Adelberts Fabel. Peter Schlemihl. - Leipzig : Weidmann, 1836. - Digitalisierte Ausgabe
  • In: Reinick, Robert. Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde. - zwischen 1836 und 1852.
    • Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde. - Düsseldorf: Schulgen-Bettendorff, 1838, farbige Mappen-Ausgabe. Digitalisierte Ausgabe
    • Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde. - Düsseldorf: Schulgen-Bettendorff, 1838. Digitalisierte Ausgabe
    • Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde. - Düsseldorf : Buddeus, zw. 1839 und 1846. Digitalisierte Ausgabe
    • Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde. - Leipzig : Vogel, ca. 1852. Digitalisierte Ausgabe
  • Ihren Freunden empfehlen sich als Verlobte Adolf Schrödter und Allwiena Heuser : September 1839 ; Düsseldorf Gummersbach. Düsseldorf, 1839 Digitalisierte Ausgabe
  • In: Album deutscher Künstler in Originalradirungen. - Düsseldorf : Buddeus, 1841. Digitalisierte Ausgabe
  • In: Musäus, Johann Karl/ Klee, Julius Ludwig (Hrsg.). Volksmährchen der Deutschen. Mit Holzschnitten nach Originalzeichnungen. - Leipzig : Mayer und Wigand, 1842. Digitalisierte Ausgabe
  • In: Deutsche Dichtungen mit Randzeichnungen deutscher Künstler. - Düsseldorf : Buddeus, (Bände 1–2) 1843. Digitalisierte Ausgabe
  • In: Album deutscher Dichter / Mit 36 Original-Zeichnungen deutscher Künstler, als : A. v. Schroeter, J. B. Sonderland, Theod. Hosemann, A. Menzel, v. Kloeber, F. Holbein, Rosenfelder u. a. m. - Berlin : Hofmann, 1848. - Digitalisierte Ausgabe
  • Detmold, Johann Hermann. Thaten und Meinungen des Herrn Piepmeyer, Abgeordneten zur constituierenden Nationalversammlung zu Frankfurt am Main. - Frankfurt am Main : Jügel, 1848–1849. Digitalisierte Ausgabe
  • Thaten und Meinungen des Herrn Piepmeyer, Zeichnungen: Adolph Schroedter, Text: Hermann Detmold, Carl Jügel: Frankfurt am Main 1849 (Hefte 1–6 und Buch) Digitalisierte Ausgabe
  • In: Märchen und Sagen für Jung und Alt. - Düsseldorf : Arnz : Voß, 1857, Band 2. Digitalisierte Ausgabe
  • Till Eulenspiegels auserlesene Schwänke. Nach den ältesten Drucken hergestellt von Karl Simrock. - Düsseldorf : Arnz, 1857. Digitalisierte Ausgabe
  • Was ihr wollt, 1859. Digitalisierte Ausgabe
  • In: Friedrich Rückert's Liebesfrühling. - Frankfurt a. M : Sauerländer, zw. 1861 u. 1874. Digitalisierte Ausgabe
  • Sechs Bilder zum Don Quixote. Erfunden und radirt von A. Schrödter. - Altona : Meyer, 1863. Digitalisierte Ausgabe
  • In: Eichrodt, Ludwig. Deutsches Knabenbuch : hundert Gestalten in Wort und Bild. - Lahr : Schauenburg, 1864. Digitalisierte Ausgabe
  • In: Album deutscher Kunst und Dichtung. Mit Holzschnitten nach Originalzeichnungen der Künstler, ausgeführt von R. Brend'amour. Hrsg. Friedrich Bodenstedt. - Berlin : Grote, 1867. Digitalisierte Ausgabe
  • In: Frauen-Brevier für Haus und Welt : Eine Auswahl der besten Stellen aus namhaften Schriftstellern über Frauenleben und Frauenbildung. - Leipzig : Amelang, 1893 (7. Aufl.). Digitalisierte Ausgabe

Adolf Schroedter besaß ein ungemein vielseitiges Talent. Er hat sich als Maler, als Illustrator humoristischer Dichtungen, als Kupferstecher, Radierer, Holzschnittzeichner und Lithograph, als politischer Satiriker und Schriftsteller, als Botaniker, Blumist und Schöpfer reizvoller Ornamente und Arabesken einen Ruf erworben. Er ist zwar etwas eckig und barock in der Zeichnung, aber immer geistvoll, sinnreich und von einer hervorstechenden Erfindungsgabe. Seine Auffassung des Don Quichotte ist typisch geworden und wurde von Heinrich Heine gelobt.[5] Zum Monogramm hatte Schroedter den Pfropfenzieher erwählt, den er in einem originellen Blatte Der Traum von der Flasche allegorisch verherrlichte.

Er glänzte auch in friesartigen Kompositionen wie Rheinische Bauernkirchweih (auf vergoldetes Zinkblech gemalt, 22 m lang, 65 cm hoch, 1847), Der Triumphzug des Königs Wein (1852), Rheinwein, Maitrank, Punsch und Champagner (1852), Die vier Jahreszeiten (1854, Galerie zu Karlsruhe), die er in Aquarell ausführte. Auch lieferte er Illustrationen zu Peter Schlemihl, Musäus’ Volksmärchen, Uhlands Werken etc. und zu Detmolds Leben und Thaten des Abgeordneten Piepmeier (1848). Er schrieb Das Zeichnen als ästhetisches Bildungsmittel (Frankfurt am Main, 1853) und gab eine Schule der Aquarellmalerei (Bremen 1871) heraus.

Literatur

  • Max Georg Zimmermann: Schroedter, Adolph. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 32, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 545–548.
  • Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstler-Lexicon. Verlag E.A. Fleischmann, München 1846, Band 16 (Schoute.–Sole.), S. 24–28.
  • Rudolf Theilmann: Schroedter (Schrödter), Adolph. In: Lexikon der Düsseldorfer Malerschule 1819–1918. Hrsg. vom Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof und von der Galerie Paffrath, Düsseldorf, Band 3, München 1998, S. 238–242.
  • Die Selbstvermarktung von Adolph Schroedter. In: Nadine Müller: Kunst & Marketing. Selbstvermarktung von Künstlern der Düsseldorfer Malerschule und das Düsseldorfer Vermarktungssystem 1826–1869. Dissertation Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2010, ISBN 978-3-7954-2342-1, S. 194–276.

Weblinks

Commons: Adolf Schrödter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hanna Gagel: Die Düsseldorfer Malerschule in der politischen Situation des Vormärz und 1848. In: Wend von Kalnein (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1979, ISBN 3-8053-0409-9, S. 82 ff.
  2. Christina Frohn: „Löblich wird ein tolles Streben, wenn es kurz ist und mit Sinn“ – Karneval in Köln, Düsseldorf und Aachen 1823–1914. Inauguraldissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn 1999, S. 291 (PDF (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive))
  3. Schroedter, Adolph, Maler, Pfannenschoppenstraße 35, in Adreß-Buch der Bürgermeisterei Düsseldorf, 1856, S. 164
  4. Deutsche Reichs-Wappen Spinne. Webseite im Archivportal-D, abgerufen am 13. März 2017
  5. Hans-Dieter Fronz: Der Korkenzieher war sein Signet. Artikel vom 7. Januar 2010 im Portal badische-zeitung.de, abgerufen am 16. August 2014