ARM Limited
ARM Limited
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Rechtsform | Limited |
Gründung | 1990 |
Sitz | Cherry Hinton, Cambridge, Vereinigtes Königreich |
Leitung | Stuart Chambers (Chairman)[1] |
Mitarbeiterzahl | 3.975[1] |
Umsatz | 968,3 Mio. £[1] |
Branche | Halbleiterindustrie/Handel mit IP |
Website | arm.com |
Stand: 22. Juni 2016 |
Das Unternehmen ARM Limited (früher Advanced RISC Machines Ltd.) ist ein britischer, zur japanischen Softbank gehörender Anbieter von IP-Lösungen im Bereich Mikroprozessoren. Es ist Entwickler der Arm-Architektur, die in Lizenz gebaut in den meisten Smartphones und Tabletcomputern zum Einsatz kommt und auch im Bereich der Eingebetteten Systeme sehr weit verbreitet ist.
Produkte
ARM entwickelt das Design von RISC-Prozessoren, deren Fertigung von den Lizenznehmern durchgeführt wird, zu denen die Firmen AMD, Apple, Microchip, Freescale, HiSilicon, IBM, Infineon, Intel, MediaTek, Nvidia, NXP, Qualcomm, Renesas, Samsung, STMicroelectronics, Texas Instruments, Toshiba und 3Com gehören.
Während einige Unternehmen wie z. B. die Huawei-Tochter HiSilicon direkt Chipdesigns von ARM lizenzieren, benutzen andere lediglich eine sogenannte Arm-Architekturlizenz. Zu diesen Firmen gehören Apple, Samsung und Qualcomm. Letztere gestalten auf Grundlage der Arm-Lizenz eigene Prozessor-Designs. Siehe z. B. Apples A6 oder Qualcomms Snapdragon.
Geschichte
Advanced RISC Machines Ltd. entstand 1989 mit der Auslagerung der Prozessorsparte aus dem Unternehmen Acorn. Acorn behielt 43 % Anteil an dem neuen Unternehmen, weitere 43 % hielt Apple, 7 % VLSI Technology (bis dahin einziger Produzent des ARM-Chipsatzes und danach erster Lizenznehmer von ARM) und die restlichen 7 % Nippon Investment and Finance.
Mit der Trennung der Prozessorsparte vom Mutterkonzern wurde die vom Unternehmen entwickelte Arm-Architektur von Acorn RISC Machines in Advanced RISC Machines umbenannt.
2004 wurde der US-amerikanische Konkurrent Artisan Components für 913 Millionen US-Dollar übernommen. 2005 wurde das deutsch-amerikanische Unternehmen Keil Software übernommen, ein Hersteller von IDEs für eingebettete Systeme.
2016 – einen Monat nach dem Brexit-Votum im Vereinigten Königreich – gab der japanische Telekommunikationskonzern Softbank die Absicht bekannt, ARM für etwa 23,4 Milliarden Pfund (27,95 Milliarden Euro) zu kaufen.[2] Die Übernahme wurde im September 2016 abgeschlossen.[3] ARM sollte als eigenständiges Unternehmen bestehen bleiben und personell aufgestockt werden.
Am 13. September 2020 wurde bekannt, dass die Nvidia Corporation ARM für 40 Milliarden Dollar übernehmen wolle.[4][5] Verschiedene Unternehmen der IT-Branche, darunter Microsoft, Google und Qualcomm, sprachen sich gegen die geplante Übernahme aus.[6] Ende 2021 klagte die US-amerikanische Federal Trade Commission (FTC) gegen die Übernahme, die nach ihrer Darstellung Nvidia Kontrolle über einen Chipspezialisten geben würde, auf den Konkurrenten zur Entwicklung ihrer eigenen Halbleiter angewiesen seien. Nach der Übernahme hätte das Unternehmen die Mittel und Anreize, die Entwicklung von Halbleitern der nächsten Generation zu stoppen. Die FTC fürchtete Nachteile beim teilautonomen Fahren, bei der Sicherheit und Effizienz von Datencentern und beim Cloud-Computing sowie durch den Einblick in die geschützte Technologie von Rivalen. Sie kooperierte mit den ebenfalls kritischen Kartellbehörden in England, der EU und Japan.[7] Aufgrund der wettbewerbswirtschaftlichen Hürden in den USA, der Europäischen Union und Großbritannien gab Softbank am 8. Februar 2022 bekannt, ARM nicht an Nvidia zu verkaufen. Stattdessen wird ein Börsengang des Unternehmens bis 2023 angestrebt.[8]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c RM Holdings Annual Report 2015: Strategic Report. ARM Holdings, 16. März 2016, abgerufen am 22. Juni 2016 (englisch, PDF).
- ↑ Stefan Beiersmann: Softbank kauft britischen Chip-Entwickler ARM. In: ZDNet. 18. Juli 2016, abgerufen am 8. September 2016.
- ↑ Chris O'Brien: Softbank completes $31 billion acquisition of ARM Holdings. In: VentureBeat. 5. September 2016, abgerufen am 1. April 2017 (englisch).
- ↑ Dean Takahashi: Nvidia acquires Arm from SoftBank for $40 billion. In: VentureBeat. 13. September 2020, abgerufen am 14. September 2020 (englisch).
- ↑ NVIDIA to Acquire Arm for $40 Billion. In: nvidia.com. 13. September 2020, abgerufen am 14. September 2020 (englisch).
- ↑ Mark Mantel: Nvidia-ARM-Übernahme: Gegenwind von Google, Microsoft, Qualcomm und US-Behörden. In: heise.de. 13. Februar 2021, abgerufen am 13. Februar 2021.
- ↑ Winand von Pettersdorff: Amerika bremst Nvidia. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 3. Dezember 2021.
- ↑ Jane Lanhee Lee und Josh Horwitz: SoftBank dumps sale of Arm over regulatory hurdles, to IPO instead. In: Reuters. 9. Februar 2022, abgerufen am 9. Februar 2022 (englisch).