Aeugst am Albis

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Aeugst am Albis
Wappen von Aeugst am Albis
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Zürich Zürich (ZH)
Bezirk: Affoltern
BFS-Nr.: 0001i1f3f4
Postleitzahl: 8914 Aeugst am Albis
8914 Aeugstertal
Koordinaten: 679205 / 235736Koordinaten: 47° 16′ 4″ N, 8° 29′ 7″ O; CH1903: 679205 / 235736
Höhe: 696 m ü. M.
Höhenbereich: 533–887 m ü. M.[1]
Fläche: 7,91 km²[2]
Einwohner: 2014 (31. Dezember 2020)[3]
Einwohnerdichte: 215 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
14,4 % (31. Dezember 2020)[4]
Gemeindepräsident: Nadja Hausherr (FDP)
Website: www.aeugst-albis.ch
Lage der Gemeinde
TürlerseeZürichseeBezirk HorgenBezirk ZürichBezirk DietikonKanton ZugKanton AargauAeugst am AlbisAffoltern am AlbisBonstetten ZHHausen am AlbisHedingenKappel am AlbisKnonauMaschwandenMettmenstettenObfeldenOttenbach ZHRifferswilStallikonWettswil am AlbisBezirk MeilenKarte von Aeugst am Albis
Über dieses Bild
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Aeugst am Albis (bis 1976 offiziell und heute im Volksmund Öigscht genannt)[5] ist eine politische Gemeinde im Bezirk Affoltern des Kantons Zürich in der Schweiz.

Geographie

Historisches Luftbild aus 2000 m von Walter Mittelholzer von 1925

Aeugst und die dazugehörenden Weiler Aeugstertal, Müliberg, Habersaat und Wengi liegen beinahe kreisförmig um den bewaldeten Aeugsterberg 829 m ü. M. herum. An diesem vorbei zwängt sich die Reppisch durch das obere Reppischtal nach Birmensdorf. Topografisch ist die Gemeinde zweigeteilt: in das Reppischtal und die südliche Hanglage am Aeugsterberg, die sich bis ins Jonental erstreckt. Entsprechend fliessen die Gewässer der Gemeinde einerseits mit der Reppisch in die Limmat und andererseits mit dem Jonenbach in die Reuss, bis sie sich im Wasserschloss der Schweiz vereinen.

Der Türlersee, welchem die Reppisch entspringt, ist ein bedeutendes Naherholungsgebiet und liegt zum grössten Teil auf dem Gemeindegebiet von Aeugst. Der tiefste Punkt der Gemeinde ist Wengi im Jonental mit 536 m ü. M. und der Höchste liegt auf 885 m ü. M. auf der Krete des Albis.

Türlersee mit Weiler Habersaat und Albis

Geschichte

Bei archäologischen Sondierungen konnten 1995 Funde von ca. 1000 v. Chr. erstmals eine hallstattzeitliche Siedlungsstelle im Knonauer Amt mit einem Grubenhaus auf dem Steinenstücki am Aeugsterberg belegen. Einige wenige Funde, darunter das Fragment eines Glas-Armringes, datieren in die Latènezeit (450 v. Chr.).[6]

Notgrabungen 2001–2002 brachten neben prähistorischen Funden auch die Kies-Kofferung eines römischen Strässchens zutage, das auf eine römische Besiedlung schliessen lässt. Aufgrund von Keramikfunden im Bereich des Strässchens ist es ins 1. bis 3. Jh. zu datieren.[7]

Erste benannte Siedlung im Gemeindegebiet war Aeugst, damals Ousta welches 876/887 erstmals fassbar wird. Das heute nicht mehr bestehende Borsikon, das beim heutigen Aeugstertal lag, wird als Porsinchova im Jahr 883 erwähnt. Im Haus Chloster im Aeugstertal befand sich das vor 1500 aufgehobene Beginenklösterchen. Seit dem Jahr 1512 gehört Aeugst zur Vogtei Knonau.

Die Aeugster Kirche wurde 1667 erbaut. Es waren auch militärische Argumente, mit denen der Theologe Hansrudolf Wirz die Kantonalregierung von dem Bauvorhaben der Aeugster Kirche überzeugen konnte. Der Standort der Kirche wäre «den Feinden im Notfall eine Schrecknuss», schrieb er nach Zürich. Gemeint waren wohl die katholischen fünf Orte (LU, UR, SZ, UW, ZG), die Konfessionalisierung war noch nicht abgeschlossen.

Wappen

Blasonierung

In Silber ein kauerndes rotes Eichhörnchen, an einer goldenen Nuss nagend.

Ob die scherzhafte Redensart „Mer nänd s vo Händsche wie d Öigschter“ einen Bezug zum Eichhörnchen im Wappen hat, ist ungewiss.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1454 ca. 50
1695 408
1800 573
1900 607
1940 538
1990 1230
1995 1382
2000 1520
2005 1606
2010 1822
2015 1986

Wirtschaft

Neben der Landwirtschaft hatte sich im Aeugstertal vor allem im 19. Jahrhundert etwas Textilindustrie angesiedelt. Im Bergwerk Riedhof im Weiler Aeugstertal wurde vor allem im Zweiten Weltkrieg Kohle abgebaut. Mit der Bedeutung der Wasserkraft als Energiequelle, verlor auch der Standort an Anziehungskraft. Heute ist Aeugst eine ländliche Agglomerationsgemeinde von Zürich.

Sehenswürdigkeiten

Literatur

  • Hermann Fietz: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Band I: Die Bezirke Affoltern und Andelfingen. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 7). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1938. DNB 365803030.

Weblinks

Commons: Aeugst am Albis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS – generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
  2. Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. Heinz Gallmann: Zürichdeutsches Wörterbuch. Hrsg.: Grammatiken + Wörterbücher des Schweizerdeutschen in allg. verständl. Darstellung, begleitet vom Verein Schweizerdeutsch. 1. Auflage. Band III Zürichdeutsches Wörterbuch. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2009, ISBN 978-3-03823-555-2, S. 668.
  6. Christina Achour-Uster: Ein Siedlungsplatz der älteren Hallstattzeit in Aeugst-Steinenstücki. In: Direktion der öffentlichen Bauten des Kantons Zürich (Hrsg.): Archäologie im Kanton Zürich. Nr. 14. Fotorotar AG, Zürich und Egg ZH 1998, ISBN 3-905647-88-5, S. 55–72.
  7. Ad ina Huber, Bruno von Aesch: Prähistorische Siedlungsspuren und der Abschnitt einer römischen Strasse in Aeugat am Albis. In: Baudirektion Kanton Zürich, Antonsarchäologie (Hrsg.): Berichte der Kantonsarchäologie Zürich. Nr. 17. Fotorotar AG, Zürich und Egg ZH 2004, ISBN 3-905681-08-0, S. 57–97.