Ajowan

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Ajowan

Ajowan (Trachyspermum ammi)

Systematik
Euasteriden II
Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Apioideae
Gattung: Trachyspermum
Art: Ajowan
Wissenschaftlicher Name
Trachyspermum ammi
(L.) Sprague
Illustration
Früchte

Ajowan (Trachyspermum ammi, älteres Synonym Ammi copticum)[1] von

यवन

, auch Königskümmel (früher auch Ägyptischer Ammei und Mohrenkümmel, Herrenkümmel genannt[2]), ist eine Pflanzenart aus der Gattung Trachyspermum innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Sie wird als Gewürz- und Heilpflanze verwendet.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Ajowan ist eine einjährige und krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis über 70 Zentimetern erreicht. Sie besitzt gestielte, fein fiederteilige Laubblätter.[3]

Generative Merkmale

Die weißen Blüten erscheinen in den familientypischen doppeldoldigen Blütenständen mit Hüllchen und Hüllen. Die meist zwittrigen, fünfzähligen und gestielten Blüten mit doppelter Blütenhülle sind weiß. Der Kelch ist nur schwach vorhanden. Es ist ein Sylopodium am unterständigen Fruchtknoten mit zwei kurzen Griffeln vorhanden.

Die knapp 2 Millimeter große, ovale Spaltfrucht mit ausgeprägten Längsrippen, mit zwei papillösen Einzelfrüchten mit Ölzellen an einem Karpophor.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18.[4]

Herkunft

Ajowan stammt wahrscheinlich aus dem östlichen Mittelmeergebiet, möglicherweise Ägypten. Manche Autoren geben auch Indien als Ursprungsland an.[5] In Äthiopien, Ägypten, Afghanistan, Tadschikistan und Usbekistan ist diese Art ein Neophyt.[5] Die Art wird seit dem Altertum kultiviert und erreichte bereits im frühen Hellenismus Indien (vgl. den Namen). Die wichtigsten Anbaugebiete sind heute der Iran und Indien.

Taxonomie

Die Erstveröffentlichung erfolgte 1767 unter dem Namen (Basionym) Ammi copticum durch Carl von Linné. Synonyme für Trachyspermum ammi (L.) Sprague sind : Trachyspermum copticum (L.) Link, Carum copticum (L.) Benth. & Hook.f. ex C.B.Clarke, Ptychotis coptica (L.) DC., Ptychotis ajowan DC.[5]

Inhaltsstoffe

Getrocknete Ajowanfrüchte (oft ungenau als Ajowansamen bezeichnet) enthalten bis zu 5 % ätherisches Öl, das zum größten Teil aus Thymol besteht. Ebenso sind sehr viele Gamma-Terpene und Orthocymene enthalten.

Verwendung

Die getrockneten Früchte des Ajowans haben ein starkes Thymianaroma und schmecken brennend-aromatisch. Sie werden als Gewürz verwendet. In der indischen Küche werden sie oft stärkehaltigen Gemüsen wie z. B. Kartoffeln hinzugefügt. Hülsenfrüchte, die in Indien eine große Rolle als Proteinquelle spielen, werden dort sehr oft mit Ajowan gewürzt, wodurch sie bekömmlicher werden.

Da die Aromen des Ajowan eher fett- als wasserlöslich sind, ist es sinnvoll, die Samen zunächst kurz in Butter oder Öl anzubraten und diese Zubereitung dann dem Essen beizumengen. Geschmacksgebende Verbindungen werden so gelöst und besser im Gericht verteilt. Das Aroma wird spürbar verstärkt.

Verwechslungen

Ajowanfrüchte werden trotz ihres ganz anderen Aussehens und Geruchs oft als Liebstöckelfrüchte gehandelt. Der englische Name von Ajowan, bishop's weed, wird gelegentlich als Bischofskraut übersetzt, was eine Fehlübersetzung ist, da diese Bezeichnung im Deutschen für die Zahnstocher-Knorpelmöhre (Ammi visnaga) steht.

Heilwirkung

Das aus den Früchten (Fructus ajowani) durch Destillation gewonnene Ajowanöl diente früher als kommerzielle Quelle von Thymol, das als wirksames Expektorans vielfach Bestandteil von Hustentropfen ist, heute aber synthetisch produziert wird.

Literatur

  • Victor R. Preedy: Essential Oils. Academic Press, 2016, ISBN 978-0-12-416641-7, S. 181–192.
  • T. K. Lim: Edible Medicinal and Non-Medicinal Plants. Volume 5: Fruits, Springer, 2013, ISBN 978-94-007-5652-6, S. 60–70.
  • P. N. Ravindran: The Encyclopedia of Herbs and Spices. Volume 1, CABI, 2016, ISBN 978-1-78639-114-8, S. 15–20.

Weblinks

Commons: Ajowan (Trachyspermum ammi) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Robert Zander: Zander. Handwörterbuch der Pflanzennamen. Hrsg. von Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold. 18. Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5408-1.
  2. Otto Zekert (Hrsg.): Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570. Hrsg. vom österreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. Deutscher Apotheker-Verlag Hans Hösel, Berlin 1938, S. 134 (Ammi).
  3. Ajowan im Garten pflanzen: So gedeiht der Königskümmel. 11. Dezember 2014, abgerufen am 5. Dezember 2019.
  4. Trachyspermum ammi bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  5. a b c Trachyspermum ammi im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 27. Mai 2018.