Alain-Philippe Malagnac d’Argens de Villele

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Alain-Philippe Malagnac d’Argens de Villèle (* 16. Juli 1951; † 16. Dezember 2000 in Saint-Étienne-du-Grès) war ein französischer Filmschauspieler und Kunstsammler. Er war Ehemann der Sängerin Amanda Lear und stand in langjähriger Beziehung mit dem französischen Schriftsteller Roger Peyrefitte, der die homosexuelle Beziehung zu seinem Adoptivsohn in mehreren seiner Werke beschrieb.

Biographie

Geboren als Spross einer französischen Adelsfamilie, spielte Alain-Philippe 1964 in einer Nebenrolle im preisgekrönten Film Heimliche Freundschaften (Originaltitel: Les amitiés particulières), der auf einem autobiographischen Roman Peyrefittes basiert. Am Set traf der Autor den damals 12-Jährigen, und die beiden begannen eine Beziehung, welche mehr als zwei Jahrzehnte dauern sollte. Mit 16 Jahren wurde Alain-Philippe der Privatsekretär Peyrefittes, der ihn später sogar adoptierte und große finanzielle Opfer (umgerechnet rund 1,5 Mio. €) für ihn brachte, zunächst um ihm den Start ins Geschäftsleben zu ermöglichen, dann um den wegen geschäftlicher Unvorsichtigkeiten drohenden Bankrott abzuwenden. Peyrefitte verkaufte seine wertvolle Bibliothek und seine Kunstsammlung, um die Schulden seines Geliebten zu begleichen. Die skandalumwitterten Umstände des Verkaufs und seine Beziehung zu Alain-Philippe bilden den Gegenstand seines Romans Herzbube (frz. L'enfant de cœur, 1978), dieser figuriert darin unter dem Namen Astolphe.

Malagnac traf Amanda Lear 1978 in Paris und heiratete sie im April 1979 während eines USA-Aufenthaltes. Er starb im Jahr 2000 an einer Rauchvergiftung beim Brand eines von ihm und seiner Ehegattin kurz zuvor erworbenen Landhauses in Saint-Étienne-du-Grès bei Avignon[1] – nur sechs Wochen nach Roger Peyrefittes Tod. Aufgrund des von Peyrefitte erwähnten „Selbstmord-Paktes“ (im Falle des Todes eines der beiden würde der Überlebende Selbstmord begehen) tauchten entsprechende Gerüchte auf, welche jedoch nicht bewiesen werden konnten.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Le mari d’Amanda Lear mort dans l’incendie de leur maison. In: www.actustar.com:80. 19. Dezember 2000, archiviert vom Original am 24. Januar 2001; abgerufen am 21. Juli 2018 (französisch).