Albersbach (Rimbach)
Albersbach Gemeinde Rimbach Koordinaten: 49° 37′ 41″ N, 8° 43′ 44″ O
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Höhe: | 243 (221–297) m |
Fläche: | 1,27 km²[1] |
Einwohner: | 258 (31. Dez. 2018)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 203 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1969 |
Postleitzahl: | 64668 |
Vorwahl: | 06253 |
Albersbach ist mit etwa 250 Einwohnern der kleinste Ortsteil der Gemeinde Rimbach im südhessischen Kreis Bergstraße. Zu ihm gehören die Höfe Hesselberg und Kreiswald.
Geographische Lage
Der Ort liegt im vorderen Odenwald in einem kleinen westlichen Seitental der Weschnitz westlich von Rimbach-Mitte. Die höchste Erhebung von Albersbach liegt bei etwa 360 Meter im Westen der Gemarkung auf dem Höhenzug, der sich von der Juhöhe nach Nordosten erstreckt.
Geschichte
Von den Anfängen bis zur Gebietsreform in Hessen
Die älteste bekannte Erwähnung von Albersbach stammt von 805 als Albenesbach.[2] Jahrhundertelang war der Ort im Besitz der Herren von Dalberg.[3] Der heute zu Albersbach zählende Hof Kreiswald[4] gehörte dagegen der Familie Ulner von Dieburg.[3]
In Albersbach und im Hof Kreiswald galt das Pfälzische Landrecht von 1582, erneuert 1610, als Partikularrecht. Darüber hinaus galt das Gemeine Recht, soweit das Pfälzische Landrecht für einen Sachverhalt spezielle Regelungen nicht enthielt. Dieses Sonderrecht behielt seine Geltung auch im gesamten 19. Jahrhundert während der Zugehörigkeit des Gebietes zum Großherzogtum Hessen[5] und wurde erst zum 1. Januar 1900 von dem einheitlich im ganzen Deutschen Reich geltenden Bürgerlichen Gesetzbuch abgelöst.
1806 fielen Albersbach und der Hof Kreiswald durch die Rheinbundakte[6][3] an das Großherzogtum Hessen, das die Orte in das Fürstentum Starkenburg (ab 1816: Provinz Starkenburg) eingliederte. Die Patrimonialgerichtsbarkeit der adeligen Familien bestand aber zunächst fort.
1812 wurden 97 Einwohner in elf Häusern gezählt.
1820 bis 1822 kam es zu einer Verwaltungsreform im Großherzogtum. Mit ihr wurden nun auch auf unterer Ebene Rechtsprechung und Verwaltung getrennt. Für die Verwaltungsaufgaben wurden Landratsbezirke geschaffen, für die erstinstanzliche Rechtsprechung Landgerichte.[7] Albersbach wurde 1820 oder kurz davor in ein nur kurz bestehendes Amt Heppenheim eingegliedert.[8] Sowohl Albersbach als auch der Hof Kreiswald wurden 1821 hinsichtlich der Verwaltung in den Landratsbezirk Heppenheim eingegliedert[7] und hinsichtlich der Rechtsprechung dem Landgericht Fürth zugeordnet. Die Familie Ulner von Dieburg hatte zuvor gegenüber dem Staat auf ihre Patrimonialgerichtsbarkeit verzichtet.[7]
Von 1821 bis 1839 bildete Albersbach zusammen mit Bonsweiher und Ober-Laudenbach eine gemeinschaftliche Bürgermeisterei („Ober-Laudenbach“).
1886 wurde eine Schule gebaut. Sie blieb nach einem Neubau bis 1968 in Betrieb.
Im Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden wurde der Ort 1964 Landessieger und ein Jahr später sogar Bundessieger.
Gebietsreform
Kurz vor dem Anlaufen der großen Zusammenlegungswelle der Gebietsreform in Hessen schloss sich die Gemeinde zu Jahresbeginn 1969 der Gemeinde Rimbach an.[9] Für Albersbach wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet, der auch die dicht bei Albersbach, aber doch schon in der Gemarkung Rimbach liegende Gehöftgruppe Helmsberg, mit einschließt.
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Albersbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[2][10][11]
- vor 1806: Heiliges Römisches Reich, Ort der Freiherren von Dalberg zu Herrnsheim
- ab 1806: Rheinbund, Großherzogtum Hessen, Fürstentum Starkenburg, von Dalbergscher Ort
- ab 1815: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Heppenheim
- ab 1821: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Lindenfels (Trennung zwischen Justiz (Landgericht Fürth (Hessen)) und Verwaltung)
- ab 1832: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
- ab 1848: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Heppenheim
- ab 1852: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
- ab 1867: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
- ab 1871: Deutsches Reich, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
- ab 1918: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
- ab 1938: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Landkreis Bergstraße (Im Zuge der Gebietsreform 1938 werden die drei hessischen Provinzen Starkenburg, Rheinhessen und Oberhessen aufgelöst.)
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Bergstraße
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Bergstraße
- am 1. Januar 1969 zur Gemeinde Rimbach
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen
Quelle: Historisches Ortslexikon[2] | |
• 1812: | 97 Einwohner, 11 Häuser |
• 1961: | 105 evangelische (= 84,68 %) und 18 katholische (= 14,52 %) Einwohner |
Albersbach: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2018 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1812 | 97 | |||
1834 | 153 | |||
1840 | 161 | |||
1846 | 163 | |||
1852 | 155 | |||
1858 | 170 | |||
1864 | 132 | |||
1871 | 135 | |||
1875 | 149 | |||
1885 | 163 | |||
1895 | 148 | |||
1905 | 141 | |||
1910 | 133 | |||
1925 | 131 | |||
1939 | 108 | |||
1946 | 156 | |||
1950 | 133 | |||
1956 | 123 | |||
1961 | 124 | |||
1967 | 129 | |||
1970 | 154 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2007 | 258 | |||
2011 | 273 | |||
2015 | 274 | |||
2018 | 258 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[2]; Gemeinde Rimbach[12]; Zensus 2011[13] |
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Albersbach 274 Einwohner. Darunter waren 15 (5,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 45 Einwohner unter 18 Jahren, 111 zwischen 18 und 49, 75 zwischen 50 und 64 und 54 Einwohner waren älter.[13] Die Einwohner lebten in 111 Haushalten. Davon waren 24 Singlehaushalte, 36 Paare ohne Kinder und 45 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 18 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 75 Haushaltungen lebten keine Senioren/-innen.[13]
Politik
Nach der Eingliederung in die Gemeinde Rimbach wurde für Albersbach ein Ortsbeirat mit Ortsvorsteher installiert. Der Ortsbeirat Albersbach umfasst fünf Sitze, die sich nach den Kommunalwahlen in Hessen 2016 folgendermaßen aufteilen:
Ortsvorsteher ist Volker Raab (SPD).[14]
Verkehr
Für den Straßenverkehr ist Albersbach durch die Kreisstraße 8 erschlossen, die in Rimbach-Mitte von der Bundesstraße 38 abzweigt und im Ort endet.
Sonstiges
- Seit 1993 gibt es einen Obstlehrpfad.
Literatur
- Ludwig Ewald: Beiträge zur Landeskunde. In: Grossherzogliche Centralstelle für die Landes-Statistik (Hg.): Beiträge zur Statistik des Grossherzogthums Hessen. Bände 1–5. Jonghaus, Darmstadt 1862. (Digitalisat)
- Literatur über Albersbach nach Register In: Hessische Bibliographie
Weblinks
- Ortsteil Albersbach In: Webauftritt der Gemeinde Rimbach.
- Albersbach, Landkreis Bergstraße. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- ↑ a b Gemeinde Rimbach: Haushalt 2020. Deckblatt Seite II. (PDF; 530 kB), abgerufen im November 2021.
- ↑ a b c d Albersbach, Landkreis Bergstraße. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 27. Februar 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b c Ludwig Ewald, Band 1 von 5, S. 49 → Nr. 448: Albersbach / Nr. 449: Kreiswald. (Digitale Ansicht)
- ↑ Kreiswald, Landkreis Bergstraße. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 28. Mai 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Arthur Benno Schmidt: Die geschichtlichen Grundlagen des bürgerlichen Rechts im Großherzogtum Hessen. Curt von Münchow, Gießen 1893, S. 111.
- ↑ Art. 25 Rheinbundakte.
- ↑ a b c Die Eintheilung des Landes in Landraths- und Landgerichtsbezirke betreffend vom 14. Juli 1821. In: Großherzoglich Hessisches Ministerium des Inneren und der Justiz. (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1821 Nr. 33, S. 403 ff. (406–407) (Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek).
- ↑ Albersbach, Landkreis Bergstraße. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 27. Februar 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Eingliederung der Gemeinde Albersbach in die Gemeinde Rimbach, Landkreis Bergstraße vom 20. Dezember 1968. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1969 Nr. 1, S. 5, Punkt 8 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,1 MB]).
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
- ↑ Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, DNB 013163434, OCLC 894925483, S. 43 ff. (Online bei google books).
- ↑ Einwohnerzahlen der Gemeinde Rimbach: 2007, 2015, 2018.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 16 und 66 .
- ↑ Gremien und Parteien In: Webauftritt der Gemeinde Rimbach, abgerufen im Naovember 2021.