Albert Buske

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Albert Buske (* 7. August 1904 in Solingen; † 31. Oktober 1980 in Berlin) war ein deutscher Architekt und einer der wichtigsten Designer der DDR.

Leben und Werk

Nach einer Lehre in einem Architekturbüro war Buske Schüler bei verschiedenen Künstlern und Kunsthandwerkern in Hagen. Zu seinen Freunden gehörten dort die späteren Künstler August Agatz, Johannes Behler-Job (1909–1987), Heinrich Brocksieper und Will Lammert. Buske studierte dann von 1927 bis 1931 am Bauhaus in Dessau. Zu seinen Kommilitonen gehörte Franz Ehrlich, dem er später in der DDR Aufträge vermittelte.[1]

1927 wurde Buske Mitglied der KPD. Ab 1928 war er politischer Leiter der einflussreichen KPD-Zelle am Bauhaus, der u. a. Selman Selmanagić angehörte, und ab 1930 Agitprop-Leiter des KPD-Unterbezirks Dessau. Er setzte sich in diesen Funktionen für den Erhalt des Bauhauses ein. Bis 1935 war er mehrere Jahre arbeitslos. In der Zeit des Nationalsozialismus beteiligte er sich mit weiteren Bauhäuslern und jungen Künstlern am Widerstand gegen das Nazi-Regime. Er wurde mehrfach von der Gestapo inhaftiert.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nahm Buske aktiv am gesellschaftlichen Neuaufbau in Ostdeutschland teil. Von 1946 bis 1947 war er Bürgermeister von Schlotheim, danach Leiter des Organisationsbüros für Messen und Ausstellungen in Leipzig und von 1949 bis 1954 Leiter des Entwurfsbüros des Leipziger Messeamts. Von 1953 bis 1971 war er in Berlin stellvertretender Direktor des Instituts für angewandte Kunst, des späteren Amts für industrielle Formgestaltung. Er brachte die Ideen der Moderne in die Produktgestaltung in der DDR ein.[2] Design-Entwürfe Buskes gingen in der DDR in die Produktion, so im Fernmeldewerk Leipzig 1955 das Tonbandgerät KB 100.[3]

Buske hatte eine Gastdozentur an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Zu seinen Schülern gehörte u. a. Erich John.

Schriften

  • Zweckmäßig und schön durch Zusammenarbeit. In: Bildende Kunst, Jahrgang 1959, S. 711–716.

Ehrungen

Postume Ausstellungen

  • 2009/2010: Hagen, Universitätsbibliothek
  • 2019: Hagen, Ardenku Galerie („Von Hagen aus zum Bauhaus“)

Literatur

  • Friedrich-Wilhelm Geiersbach: Albert Buske (1903–1980). Hagen, Dessau, Berlin (DDR). In: HagenBuch 2008, S. 83–95.
  • Buske, Albert. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 126.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jens-Uwe Fischer, Friedrich Borries: Gefangen in der Totalitätsmaschine. Der Bauhäusler Franz Ehrlich. Suhrkamp, 2022.
  2. Design in der DDR (designlexikon.net)
  3. https://www.ub.fernuni-hagen.de/aktuelles/a_2009_bauhaus/html/04_Tonbandgeraet.html