Albert Genrich

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Albert Genrich (* 19. Januar 1912 in Berlin; † 20. Juni 1996) war ein deutscher Prähistoriker und Museumsdirektor.

Leben

Genrich studierte in Berlin Prähistorische Archäologie. Während des Studiums schloss er sich der Landsmannschaft Palaio-Silesia an. 1937 wurde er zum Dr. phil. promoviert. Seit 1954 war er als Kustos am Niedersächsischen Landesmuseum Hannover tätig und von 1974 bis 1977 Direktor dessen Urgeschichtlicher Abteilung.

1949 war er einer der Gründer der Arbeitsgemeinschaft für Sachsenforschung, die Studien in den Ländern rund um die Nordsee förderte; seit 1964 war er deren Präsident. Er gilt als der Initiator der landesgeschichtlich ausgerichteten Sachsenforschung in Niedersachsen.[1] Die Society of Antiquaries of London ernannte Albert Genrich 1975 zum Fellow. 1970 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Archäologischen Kommission für Niedersachsen. Er publizierte auf dem Gebiet der Völkerwanderungszeit in Deutschland. Seine Veröffentlichungen sind für die Zeit der angelsächsischen Besiedlung Englands signifikant. Des Weiteren führte Genrich wichtige Ausgrabungen, vor allem am Altsächsischen Gräberfeld Liebenau bei Liebenau, durch.

Publikationen

  • Der angelsächsische Machtbereich der Völkerwanderungszeit. In: Offa. 6/7, 1941/1942, S. 98–107.
  • Formenkreise und Stammesgruppen in Schleswig-Holstein. Nach geschlossenen Funden des 3. bis 6. Jahrhunderts (= Vor- und frühgeschichtliche Untersuchungen aus dem Schleswig-Holsteinischen Landesmuseum für Vor- und Frühgeschichte in Schleswig und dem Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Kiel. NF 10, ISSN 0581-9741). Wachholtz, Neumünster 1954.
  • Grabbeigaben und germanisches Recht. In: Die Kunde. 22, 1971, S. 189–226, (Hamburg, Universität, jur. Dissertation, vom 22. Januar 1970).
  • Liebenau. Ein sächsisches Gräberfeld (= Wegweiser zur Vor- und Frühgeschichte Niedersachsens. H. 3, ZDB-ID 186273-X). Lax, Hildesheim 1970.
  • Die Altsachsen (= Veröffentlichungen der Urgeschichtlichen Sammlungen des Landesmuseums zu Hannover. 25). Lax, Hildesheim 1981, ISBN 3-7848-1225-2.

Literatur

  • Hans-Jürgen Häßler (Hrsg.): Dr. Albert Genrich zum 65. Geburtstag gewidmet (= Studien zur Sachsenforschung. 1, ISSN 0933-4734). Lax, Hildesheim 1977.
  • Werner Schuder (Hrsg.): Kürschners deutscher Gelehrten-Kalender 1980. de Gruyter, Berlin u. a. 1979, ISBN 3-11-007434-6, S. 1072.
  • August Ludwig Degener, Walter Habel (Hrsg.): Wer ist Wer? Das deutsche Who's who. Band 42. Schmidt-Römhild, Lübeck 2003, ISBN 3-7950-2036-0, S. 420.

Weblinks

Einzelnachweise