Cupriavidus necator

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Cupriavidus necator

Kultur mit Kolonien von Cupriavidus necator
auf einem Agargelmedium

Systematik
Abteilung: Proteobacteria
Klasse: Betaproteobacteria
Ordnung: Burkholderiales
Familie: Burkholderiaceae
Gattung: Cupriavidus
Art: Cupriavidus necator
Wissenschaftlicher Name
Cupriavidus necator
Makkar & Casida, 1987

Cupriavidus necator ist eine Bakterien-Art aus der Familie der Burkholderiaceae. Frühere Namen sind Alcaligenes eutrophus, Ralstonia eutropha, Wautersia eutropha und Hydrogenomonas eutropha.

Merkmale und Lebensweise

Es sind Gram-negative, stäbchenförmige, einzellige Bakterien. Sie haben einen Durchmesser von 0,7 bis 0,9 µm und eine Länge von 0,9 bis 1,3 µm. Durch zwei bis zehn peritriche Geißeln können sie sich bewegen. Sie vermehren sich durch binäre Zellteilung.

Das Bakterium kommt in Böden vor und verwertet vorzugsweise dort vorhandene Nährstoffe. Im Fall eines zu niedrigen Nährstoffgehaltes im Boden kann es andere Bakterien, aber auch Pilze[1] lysieren und als Nahrungsquelle verwenden, darunter Agromyces ramosus, Bacillus subtilis, Bacillus thuringiensis, Escherichia coli und Staphylococcus aureus.

Cupriavidus necator besitzt wie alle Arten der Gattung eine hohe Toleranz gegenüber Kupfer, dessen Vorhandensein sein Wachstum stark anregt.

Systematik

Cupriavidus necator wurde 1987 als Typusart der Gattung durch Narinder S. Makkar und Lester Earl Casida anhand eines Fundes in University Park, Pennsylvania erstbeschrieben. Das Artepitheton bedeutet so viel wie „Töter“ und verweist auf die fakultative Tötung anderer Bakterien.

Nutzung

Cupriavidus necator findet bei der autotrophen Nitratentfernung aus Trinkwasser mit Wasserstoff als Elektronendonator Verwendung. Darüber hinaus kann es Polyhydroxyalkanoate (PHA) produzieren, insbesondere Polyhydroxybuttersäure (PHB), die in den Zellen als Nährstoff- und Energiereserve gespeichert wird, wenn im Habitat sehr viel für die Energiegewinnung verwertbare Kohlenstoffverbindungen vorhanden sind, aber es an essenziellen Nährstoffen wie Stickstoff oder Phosphor mangelt. Solcherart mittels Kulturen erzeugte Biopolymere wurden von der Firma Zeneca (einer Tochter von ICI) unter dem Markennamen „Biopol“ entwickelt.[2]

Nachweise

  • N.S. Makkar, L.E. Casida: Cupriavidus necator gen. nov., sp. nov.; a Nonobligate Bacterial Predator of Bacteria in Soil. In: International Journal of Systematic and Evolutionary Microbiology, 37:323-326, 1987, PDF Online

Einzelnachweise

Die Informationen dieses Artikels entstammen der unter Nachweise angegebenen Literatur, darüber hinaus wird folgende Literatur zitiert:

  1. Peter Vandamme, Tom Coenye: Taxonomy of the genus Cupriavidus: a tale of lost and found, In: International Journal of Systematic and Evolutionary Microbiology, 54, S. 2285, 2004, PDF Online@1@2Vorlage:Toter Link/ijs.sgmjournals.org (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Armin K. Tiemeyer: Reaktionstechnische Untersuchungen zur chemolithoautotrophen Nitratatmung von Cupriavidus necator, Dissertation TU München, 2007, PDF Online

Weiterführende Literatur

  • Jawed Asrar, Kenneth J. Gruys: Biodegradable Polymer (Biopol), In: Alexander Steinbüchel (Hrsg.): Biopolymers, 2003, ISBN 3-527-30290-5, PDF Online