Aleksey Semenenko

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Aleksey Semenenko (ukrainisch Олексій Семененко, deutsch ‚Oleksij Semenenko‘, englisch Alexey Semenenko; geb. 20. August 1988 in Odessa) ist ein deutsch-ukrainischer Geiger. Er ist Professor für Violine an der Folkwang Universität der Künste.[1]

Leben

Im Alter von 6 Jahren erhielt Semenenko den ersten Violinunterricht. Er absolvierte ein Konzertexamenstudium bei Zakhar Bron an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und schloss ebendort bei Harald Schoneweg zudem das Kammermusikstudium ab.[1] Zum Oktober 2021 wurde er als Professor für Violine an die Folkwang Universität der Künste berufen.[1]

Zum Zeitpunkt des russischen Überfalls auf die Ukraine im Jahr 2022 hielt Semenenko sich im Rahmen einer Konzertreise zufällig in der Ukraine auf. Da er zu diesem Zeitpunkt die ukrainische Staatsbürgerschaft besaß, wurde ihm durch das verhängte Kriegsrecht das Verlassen der Ukraine verweigert.[2] Zwar erhielt er noch während seines Aufenthalts die deutsche Staatsbürgerschaft und Weltstars der Musikszene wie Anne-Sophie Mutter und Daniel Barenboim wie auch ukrainische Generäle[3] setzten sich für ihn ein, doch durfte er die Ukraine zunächst nicht verlassen.[2] Erst Ende März wurden ihm und sieben weiteren Musiktalenten die Ausreise gestattet.[3] Die Zeit bis dahin nutzte Semenenko, um in Lemberg Konzerte zu geben.[3]

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland begleitete er als Solist das Sinfonieorchester Kiew bei dessen Deutschlandtournee.[3]

Wirken

Semenenko wurde wiederholt ausgezeichnet. So gewann er im Jahr 2012 die Young Concert Artists „International Auditions“ und 2015 beim Concours Reine Elisabeth den 2. Preis.[1] Im Jahr 2016 erhielt er den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für junge Künstlerinnen und Künstler. Seit 2013 ist Aleksey Semenenko Stipendiat der Deutschen Stiftung Musikleben, die ihm derzeit eine Violine von Antonio Stradivari, Cremona 1680, eine treuhänderische Leihgabe aus Dinslakener Familienbesitz, zur Verfügung stellt.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Prof. Aleksey Semenenko. In: folkwang-uni.de. Abgerufen am 27. März 2022.
  2. a b Alexander Haneke: Mit der Violine fürs Vaterland. In: FAZ.net. 26. März 2022, abgerufen am 27. März 2022.
  3. a b c d Madeleine Reckmann: Symphonieorchester aus Kiew kommt nach Wiesbaden. In: Frankfurter Rundschau. 8. April 2022, abgerufen am 31. Mai 2022.
  4. Semenenko, Aleksey - Violine. In: Deutsche Stiftung Musikleben. Abgerufen am 31. Mai 2022.