Alessandro dal Borro

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Alessandro dal Borro. Das Gemälde wird Charles Mellin zugeschrieben; es soll um 1630 entstanden sein.

Marchese Alessandro dal Borro (* 22. April 1600; † 2. Dezember 1656) war ein toskanischer Edelmann und General. Er erhielt den Titel eines kaiserlichen Feldmarschalls und galt in venezianischen Kriegsdiensten als „Schrecken der Türken“ (italienisch „Il terrore dei Turchi“). Bekanntheit erreichte er ebenfalls durch seine Fettleibigkeit, die während der Renaissance als Statussymbol galt.

Familie und Ausbildung

Dal Borro wurde in Arezzo geboren, als Sohn des Girolamo, ein Hauptmann und Adliger. Alessandro war Teil einer illustren Familie und studierte Mathematik an der Universität von Florenz.

Militärische Karriere

Dal Borro nahm in der Kompanie des Hauptmanns Ottavio Piccolomini am Dreißigjährigen Krieg teil. Diese Kompanie war Teil des Heeres des Großherzoges von Siena, Cosimo II. de’ Medici. Er wurde nach Deutschland gesandt, um den Cousin Cosimos, Kaiser Ferdinand II., auf dem Schlachtfeld zu unterstützen. Die Truppen unter dal Borro errangen viele Siege, und er wurde dafür mit zwei Titeln als Freiherr und dem Einzug in den böhmischen Adelsstand belohnt.

Später kämpfte dal Borro in vielen Kriegszügen gegen die Türken und diente auch in den Streitkräften von Spanien und Venedig. Der Großherzog von Toskana, Ferdinando II. de’ Medici, rief ihn zurück nach Florenz und ernannte ihn zum Befehlshaber der Armee des Großherzogtums. Am 29. Juli 1643 wurde er für seine Dienste zum Marquis von Borro ernannt. Daraufhin kehrte er in die Dienste Venedigs zurück.

Tod

Dal Borro starb 1656 auf Korfu an den Verletzungen, die er sich im Kampf gegen Barbaresken-Piraten zugezogen hatte. Seine Besitztümer gingen an Nicholas de Borro (1644–1690) über, der wie dal Borro an Kriegsverwundungen starb.

Literatur