Alfons Loewe

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Stolperstein am Haus, Fürstenweg 2, in Berlin-Hakenfelde

Alfons Loewe (* 30. Dezember 1868 in Rogasen[1]; † 28. Dezember 1938 in Berlin) war ein deutscher Rechtsanwalt und Notar.

Leben

Loewe erhielt 1896 seine Zulassung als Rechtsanwalt,[2] ließ sich als junger Anwalt in der Stadt Spandau (ab 1920 Berlin-Spandau) nieder[3] und hatte seine Praxis direkt am Spandauer Markt im Haus der Adler-Apotheke.

Dort wirkte er bis Oktober 1937 als Rechtsanwalt und später auch als Notar in Berlin-Spandau. Unter anderem betreute er die Emigration der jüdischen Kaufhausbesitzer-Familie Sternberg und war anwaltlich für den letzten Gemeindevorsteher, Louis Salomon, tätig. Wegen seiner Verdienste wurde er zum Justizrat ernannt. 1933 wurde ihm von den Nationalsozialisten das Notariat entzogen. Bis zur Aberkennung seiner Zulassung durch den Reichsminister der Justiz im Oktober 1938 versuchte er noch ein Jahr die Praxis eines ausgewanderten jüdischen Rechtsanwalts in Charlottenburg zu führen. Er wählte den Freitod durch Schlafmittelvergiftung in seiner Charlottenburger Wohnung in der Meinekestraße 21.[4]

Loewe war seit 1918 mit Henriette Auguste Katharina Diedrich[Anm 1], Tochter eines evangelischen Rittergutsbesitzers aus Magdeburg, verheiratet.[5]

Zu seinen Ehren wurde am 1. Februar 1999 eine Straße in Berlin-Spandau (zuvor Straße 342 in Weststaaken) nach ihm benannt.[6] Am 27. Oktober 1999 wurde in diesem Zusammenhang eine offizielle Feierstunde veranstaltet.[7] [8] Es nahmen unter anderem der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Dr. Andreas Nachama, Spandaus Bürgermeister Konrad Birkholz und Baustadtrat Thomas Scheunemann teil.

Am 10. Februar 2016 wurde vor seinem ehemaligen Wohnort, Berlin-Hakenfelde, Fürstenweg 2, ein Stolperstein verlegt.

Weblinks

Commons: Alfons Loewe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Den Entschädigungsakten zufolge nutzte sie den Vornamen Katharina selbst; in anderen Quellen wird sie als Henriette Diedrich bezeichnet.

Einzelnachweise

  1. Simone Ladwig-Winters (Hrsg.): Anwalt ohne Recht. Das Schicksal jüdischer Rechtsanwälte in Berlin nach 1933. 2. Auflage, Berlin 2007, S. 214
  2. IV.Von Restauration, Revolution und Reaktion bis 1870, auf reinhardhillebrand.de
  3. Spandauer Adressbücher, Archiv des Stadtgeschichtlichen Museums Spandau
  4. StA Charlottenburg von Berlin, Sterbeurkunde Nr. 2202/1938
  5. StA Charlottenburg III, Heiratsurkunde Nr. 841/1918
  6. Alfons-Loewe-Straße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
  7. Die bisherige Straße 342 in Weststaaken wird nach Alfons Loewe umbenannt in Der Tagesspiegel, 26. Oktober 1999
  8. Straße umbenannt in Berliner Zeitung, 28. Oktober 1999